Übersehene Held*innen
»Wenn wir die Menschheit ansehen könnten mit den Augen Gottes, dann würden wir sehen, wie die als die Großen, als die Helden dastehen: die einsamen Ausgelachten, Angefochtenen, Zurückgewiesenen, die stillen Beter, Kämpfer, Liebhaber, Hoffer, da ein paar, dort ein paar zerstreut über die weite Erde, übersehen von den Gelehrten und Fürsten und Diplomaten und Feldherren, die scheinbar die Geschichte machen, übertönt vom Knittern der Banknoten und vom Donnern der Kanonen, auf die scheinbar Alles ankommt – sie [diese übersehenen Helden] sind's, die in Wirklichkeit der Weltgeschichte den Sinn und die Richtung geben.« (Karl Barth, Predigt zu Mt 10,21-22, in: Predigten 1916 (GA I.29), 142).