Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
Psalm
Die Choralschola der Französischen Kirche zu Berlin singt diese Psalmen einstimmig – so wie es den ursprünglichen Intentionen Calvins entspricht – und in deutscher Sprache, wobei Übertragungen aus verschiedenen Jahrhunderten Verwendung finden.
1. Dank, dank dem HERRN, du, Jakobs Same, / denn hoch und herrlich ist sein Name. / Geht, kündigt allen Völkern an / die Taten, die sein Arm getan. / Singt, spielt und redet froh von ihm, / daß alles seine Wunder rühm.
2. Sein Nam ist heilig, preist ihn, rühmet, / freut euch des Namens, wie's euch ziemet. / Gott, der euch sich zum Volke schafft, / ist euer Leben, Licht und Kraft. / Wer je nach dem Erbarmer fragt, / des Herz sei froh und unverzagt.
3. Fragt nach dem HERRN und seiner Stärke, / der HERR ist groß in seinem Werke. / Sucht doch sein freundlich Angesicht: / Den, der ihn sucht, verläßt er nicht. / Denkt an die Wunder, die er tat, / und was sein Mund versprochen hat.
4. Er will stets seines Bunds gedenken, / nie wird er seine Treue kränken. / An tausend nach uns immerfort / erfüllt er sein Verheißungswort. / Der Bund, der Abrams Hoffnung war, / steht jetzt noch da unwandelbar.
5. O seht, wie Gott sein Volk regieret, / aus Angst und Not zur Ruhe führet. / Er hilft, damit man immerdar / sein Recht und sein Gesetz bewahr. / Ja, wer ihn kennet, dient ihm gern. / Gelobet sei der Nam des HERRN!
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen (1793)
Psalm der Woche / Choralschola der Französischen Kirche zu Berlin, unter der Leitung von Kilian Nauhaus / Strophen 1,3,4
Die Choralschola der Französischen Kirche zu Berlin singt diese Psalmen einstimmig – so wie es den ursprünglichen Intentionen Calvins entspricht – und in deutscher Sprache, wobei Übertragungen aus verschiedenen Jahrhunderten Verwendung finden.
1. Dankt dem HERRN mit frohem Mut, / er ist freundlich, er ist gut! / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
2. Dankt ihm, dessen Majestät / über alle Götter geht. / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
3. Dankt dem HERRN, gebt ihm nur Ehr, / er ist aller Herren Herr. / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
4. Der, sein Heil uns zu verleihn, / große Wunder tat allein: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
5. Der mit Weisheit, Ordnung, Pracht, / Himmel schuf und an uns dacht: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
6. Der die Erde hingestellt, / auf den Wassern sie erhält: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
7. Der aus Nichts durch seinen Ruf / große Himmelslichter schuf: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
8. Der die Sonne scheinen heißt / jedem Tage, der ihn preist: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
9. Der durch Mond - und Sternenpracht / uns umleuchtet in der Nacht: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
10. Der sein Israel macht frei / von des Feindes Tyrannei: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
11. Der mit seiner starken Hand / unsre Feinde überwand: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
12. Der für sein erlöstes Heer / teilete das Rote Meer. / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
13. Dank und Ehre ihm gebührt, / der sein Volk hindurchgeführt: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
14. Der sein Volk durch Wüsten führt / und doch väterlich regiert: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
15. Der sein Volk mit eigner Hand / setzte in der Heiden Land: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
16. Er beschützte seinen Knecht / stets in seinem Erb und Recht: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
17. Der auch in der tiefsten Nacht / huldreich stets an uns gedacht: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
18. Er war seines Volkes Freund / gab ihm Sieg vor jedem Feind: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
19. Preis ihm, der das Leben liebt, / allem Fleische Speise gibt: / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
20 Bringt dem Gott des Himmels Dank, / schweige nie, mein Lobgesang! / Seine Güt ermüdet nie, / ewig, ewig währet sie.
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen (1793)
Psalm der Woche / Choralschola der Französischen Kirche zu Berlin, unter der Leitung von Kilian Nauhaus
Die Choralschola der Französischen Kirche zu Berlin singt diese Psalmen einstimmig – so wie es den ursprünglichen Intentionen Calvins entspricht – und in deutscher Sprache, wobei Übertragungen aus verschiedenen Jahrhunderten Verwendung finden.
Lobt, alle Heiden, lobt den HERRN! / Rühmt alle Völker, rühmt ihn gern! / Kommt, sehet seine Gnade! Seht, / sie waltet über uns erhöht. / Die Wahrheit Gottes stehet fest, / steht, Halleluja, ewig fest.
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen (1793)
Psalm der Woche / Choralschola der Französischen Kirche zu Berlin, unter der Leitung von Kilian Nauhaus
Dieser großartige Psalm ist ein Danklied. Er preist das Wunder der helfenden Herabneigung Gottes zu den Niedrigen (V.6) „Während die Danklieder der älteren Zeit vorwiegend an die Israel-Gemeinde gerichtet sind..., hat wohl die Botschaft Deutorojesajas Anlass dazu gegeben, dass der einzelne Beter sich selbst als Zeuge versteht, der vor Göttern und Königen das Heil Gottes verkündet.“ (H.J. Kraus)
Die Bereimung von Matthias Jorissen ist ebenso großartig wie die biblische Vorlage. Die Melodie ist leicht singbar. Gestaltungsvorschlag: Psalm 138 ist der Abendmahlspsalm Calvins. Hier sollte er, als Dankpsalm vor der Abendmahlsfeier, gesungen werden. Das Abendmahl ist auch „Danksagung“ (Eucharistie).
1. Mein ganzes Herz erhebet dich, / vor dir will ich mein Loblied singen / und deiner Gnad und Wahrheit Ruhm / im Heiligtum mein Opfer bringen. / Denn du erfüllest immerfort / dein teures Wort, o Gott der Götter. / So hast du deine Majestät / aufs höchst erhöht. Du bist mein Retter.
2. Rief ich in meiner Not zu dir, / so halfst du mir, Ja, du erhörest, / da du in meiner Pilgerschaft / mir Mut und Kraft mit Huld gewährest. / HERR, aller Erdenkön’ge Dank / wird mit Gesang dich noch erheben, / Was deines Mundes Wort verspricht, / wird ihnen Licht und Leben geben.
3. Dann singen sie, dem HERRN geweiht, / in ihm erfreut, von seinen Wegen, / wie seines Namens Majestät / sei hoch erhöht zu ihrem Segen, / Denn der Erhabne wohnet hoch / und siehet doch auf Kleine nieder. / Wer aber hier sich selbst erhebt, / in Hochmut lebt, ist ihm zuwider.
4. Wenn mir, von Angst und Not umringt, / das Herz entsinkt, so gibst du Leben, / Die Linke hält der Feinde Schwarm, / dein rechter Arm wird Freiheit geben, / Der HERR führt’s wahrlich aus für mich, / Ach, wirst du dich bald offenbaren? / Lass, HERR, da Gnade dich verklärt / und ewig währt, dein Werk nicht fahren.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
„Der Psalm setzt voraus, dass Israel die Wunder Gottes erfahren hat. Ja, der Hymnus geht aus von der Tatsache, dass die weltumfassende Königsherrschaft Gottes im Gottesvolk bekannt ist. Nun werden die Grenzen gesprengt. Der Aufruf zum Hymnus durchdringt alle Bereiche der Schöpfung, er erweckt zum Jubel aller Lande. Bezeichnend ist, dass diesem eschatologischen Lobpreis der Gemeinde Israels die Aufgabe der Verkündigung zufällt. Die Sendung Israels führt nicht in fremde, dunkle Bereiche hinaus, sondern in eine Welt, die schon von der endzeitlichen Huldigung durchpulst und vom Jauchzen der Kreaturen erfüllt ist.“ (H.J. Kraus)
Die schöne Bereimung von Matthias Jorissen ist mit einer strahlenden Melodie versehen, die jedes Kennen lernen lohnt. An einem Sonntag vor Weihnachten kann dieser Psalm im Gottesdienst schon Hinweis auf das strahlende Licht, die Herrlichkeit Gottes sein, die in Israel aufleuchtete und uns in Jesus Christus begegnet.
1. Sing, Erde, sing in frohen Chören / ein neues Lied zu Gottes Ehren. / Groß ist der Gnade Herrlichkeit, / die uns mit frohem Heil erfreut. / Lass täglich ihn dein Loblied hören.
2. Der tote Götze kann nichts geben, / es lebt der HERR und gibt uns Leben. / Den Himmel und die Erde schuf / der HERR durch seiner Allmacht Ruf. / Lasst seinen Namen uns erheben.
3. Was prächtig schimmert, wird zunichte / beim Glanz vor seinem Angesichte. / Wie strahlet Herrlichkeit und Ruhm / hervor aus seinem Heiligtum. / Er ruft euch, Völker, kommt zum Lichte!
4. Kommt, naht euch feierlich geschmücket / ihm, dem sich Erd und Himmel bücket, / und betet an die Majestät, / die über alle Himmel geht / und hier in Gnaden auf euch blicket.
5. Du, Himmel, jauchz dem HERRN zu Ehren! / Du, Erd, sollst seinen Ruhm vermehren! / Du, Meer, erhebe brausend dich! / Ihr, Feld und Wald, rühmt feierlich! / Der HERR lässt seine Stimme hören.
6. Der HERR ist König! Sagt’s den Heiden, / verkündiget es laut mit Freuden. / Die Welt steht fest und wanket nicht. / Er trägt sie, er hält einst Gericht, / wird zwischen Recht und Unrecht scheiden.
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
„In Ps 85 erkennen wir eine Gemeinde, die den Anbruch des letzten Heilswirkens Gottes bereits erfahren hat (2-4), die sich aber wieder in einer gottfernen Situation befindet (5-8).
Darum werden Gott die bereits gewirkten Taten in dankbarer Erinnerung vorgehalten, zugleich aber erhebt sich flehendes Bitten, er möge volles, endgültiges Heil schaffen. Die prophetische Antwort sagt dem Bittenden die Erfüllung zu. Die alles umfassenden Aussagen tendieren hin zu der Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde (vgl. Jes. 65, 17ff).“ (H.J. Kraus)
Der Reimpsalter kombiniert eine Strophe von Johannes Stapfer mit zwei Strophen von Matthias Jorissen, die uns diesen schönen Psalm nahe bringen. Die Melodie ist schön und leicht singbar. Die Gottesdienste im Advent stehen, wie unser Psalm, in der Spannung von schon geschehenem und noch ausstehendem, zukünftigem und endgültigem Heil. Um dies herauszustellen, kann der Psalm im Gottesdienst gute Verwendung finden.
1. Du warest vormals gnädig deinem Land, / du schontest es mit väterlicher Huld. / Bei dir, o HERR, das Volk Errettung fand, / und du vergabst aus Gnaden seine Schuld. / In Liebe hatte sich dein Zorn verkehrt, / es bat um Segen und es ward erhört. / So tröste jetzt auch uns mit deiner Gnad, / erbarme dich, vergib die Missetat.
2. Horch nun, mein Geist, ob Gott nicht Antwort gibt / und nicht von Heil zu seinem Volke spricht. / O ja, von Frieden spricht er, denn er liebt / noch treu sein Volk, und er verlässt es nicht. / Nur dass man treu auf seine Worte hör / und niemals wieder sich zur Torheit kehr! / Ja, wer ihn ehrt, dem naht die Hilfe schon, / dass wieder Ehr in unserm Lande wohn.
3. Die Güte wird der Treu entgegengehn, / Gerechtigkeit und Friede küssen sich. / Du, Erde, wirst die Treue blühen sehn, / vom Himmel schaut Gerechtigkeit auf dich. / Gott ist uns gut und gießt Gedeihen aus, / das Erdreich bringt den Segen uns ins Haus. / Seht, vor ihm her geht die Gerechtigkeit, / die unser Land mit jedem Schritt erfreut.
Melodie: Genf 1562 / Text: Str. 1 nach Johannes Stapfer 1719-1803, Str. 2 und 3 nach Matthias Jorissen 1793
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman
Der kurze Psalm ist eine Vertrauensäußerung von großer Zartheit und einzigartiger Intimität. Wie ein gestilltes Kind, das geborgen im Arm seiner Mutter liegt, schaut der Psalmist zu Gott auf. „Wie ein gestilltes Kind bei seiner Mutter, so ist gestillt in mir meine Seele“ (V.2). Kann ein solcher Psalm dem einzelnen und der Gemeinde Gottes heute in ihren Existenzängsten nicht neue Zuversicht geben?
Jürgen Henkys hat für den Reimpsalter eine neue Bereimung gemacht, die insbesondere in Strophe 3 die Bedeutung des Psalm für die Gemeinde herausstellt. Text und Melodie sind es wert, dass dieser Psalm zu einem Lied der Gemeinde wird.
1. Du weißt, HERR, dass mein Herz nicht prahlt, / mir nicht den Stolz ins Auge malt. / Was hoch ist, mache ich nicht klein, / das Wunderbare nicht gemein.
2. Die Seele, bald verzagt, bald wild, / ich habe sie bei dir gestillt. / Durch dich umarmt hat sie es gut, / ein Kind, das an der Mutter ruht.
3. Hoff, Volk des HERRN, bei Ihm harr aus! / Wo soll es sonst mit dir hinaus? / Du läufst im Kreis und fürchtest dich. / Der Ewige sorgt mütterlich. / Melodie: Genf 1551 / Text: Jürgen Henkys 1992
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman