Psalm 131
Der kurze Psalm ist eine Vertrauensäußerung von großer Zartheit und einzigartiger Intimität. Wie ein gestilltes Kind, das geborgen im Arm seiner Mutter liegt, schaut der Psalmist zu Gott auf. „Wie ein gestilltes Kind bei seiner Mutter, so ist gestillt in mir meine Seele“ (V.2). Kann ein solcher Psalm dem einzelnen und der Gemeinde Gottes heute in ihren Existenzängsten nicht neue Zuversicht geben?
Jürgen Henkys hat für den Reimpsalter eine neue Bereimung gemacht, die insbesondere in Strophe 3 die Bedeutung des Psalm für die Gemeinde herausstellt. Text und Melodie sind es wert, dass dieser Psalm zu einem Lied der Gemeinde wird.
1. Du weißt, HERR, dass mein Herz nicht prahlt, / mir nicht den Stolz ins Auge malt. / Was hoch ist, mache ich nicht klein, / das Wunderbare nicht gemein.
2. Die Seele, bald verzagt, bald wild, / ich habe sie bei dir gestillt. / Durch dich umarmt hat sie es gut, / ein Kind, das an der Mutter ruht.
3. Hoff, Volk des HERRN, bei Ihm harr aus! / Wo soll es sonst mit dir hinaus? / Du läufst im Kreis und fürchtest dich. / Der Ewige sorgt mütterlich. / Melodie: Genf 1551 / Text: Jürgen Henkys 1992
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman