Chronik
Weltgeschehen und reformierte Gedenktage
Chronik
Heute vor zehn Jahren
Frankreich - Behörden finden Waffenarsenal - Verdacht auf Anschlagspläne
Die französischen Ermittlungsbehörden haben bei einem Studenten ein Arsenal von Kriegswaffen gefunden. Er habe offenbar einen Anschlag auf Kirchen geplant, sagt der Innenminister. spiegel.de
Heute vor zehn Jahren
Konzernumbau - Osram sagt den Glühbirnen-Kunden Tschüss
Das Traditionsunternehmen Osram will sich für die Zukunft neu aufstellen. Das klassische Lampengeschäft für Privatkunden soll abgespalten werden. Die Folgen für die Beschäftigten sind noch unklar. spiegel.de
Reformierte Chronik
21.4.1528 - Erste Zürcher Kirchensynode
Mit dem Übergang zur Reformation sind aus römischen Priestern reformierte Pfarrer geworden. Um sicher zu sein, dass sie erstens auch wirklich evangelisch predigen und sich zweitens Lebenswandel und Predigtaussagen nicht widersprechen, klassisch reformiert ausgedrückt, um Kirchenzucht zu üben, nämlich Erziehung in neuer Kirchlichkeit, haben Zwingli und der Rat das Gremium geschaffen. Heute tritt die Synode zum ersten Mal zusammen. Sie wird bis 1895 eine Pfarrersynode sein und erst dann als Legislative neben den Kirchenrat als Exekutive treten.
Heute vor zehn Jahren
Auschwitz-Prozess - Der alte Mann und der Massenmord
Oskar Gröning war als Buchhalter der SS in Auschwitz - er tötete nicht, aber half mutmaßlich dabei. Mehr als 70 Jahre später steht der Greis nun vor Gericht. spiegel.de
Reformierte Chronik
20.4.1632
Der reformierte Pfarrer Nicolas Antoine (*1602/3) wird in Genf verurteilt und hingerichtet. Antoine wurde von Jesuiten erzogen, konvertierte aber in Metz zum reformierten Glauben. Er studierte Theologie in Sedan sowie in Genf und kam zu der Überzeugung, dass die eigentliche Grundlage des Glaubens das Alte Testament sei. Vergeblich versuchte er, zum Judentum zu konvertieren. Schließlich wurde er in Divonne, nahe Genf, Pfarrer, lebte seinen Glauben aber nach jüdischen Vorschriften. Als er wegen seiner Weigerung, einen Psalm christologisch auszulegen, von dem benachbarten Grundherrn zu Rede gestellt und denunziert wurde, brachte ihn dies in eine existentielle Verzweiflung. Er bekannte sich öffentlich zu seinem jüdischen Glauben. Seine Genfer Kollegen versuchten vergeblich, ihn davon abzubringen. Die Genfer Behörden klagten ihn der Häresie an. Antoine weigerte sich zu widerrufen und erklärte sich bereit, für seinen jüdischen Glauben zu sterben. Trotz Bedenken aus Teilen der Genfer Pfarrerschaft wurde das Todesurteil vollstreckt.
Heute vor zehn Jahren
Lingen - Asylbewerber zündet sich auf offener Straße an
In Lingen hat sich ein Asylbewerber aus Marokko mit Benzin übergossen und angezündet. Der Mann schwebt in Lebensgefahr. Ursprünglich sollte der 36-Jährige an diesem Montag abgeschoben werden. spiegel.de
Heute vor zehn Jahren
Terrormiliz "Islamischer Staat" - Geheimdokumente enthüllen IS-Strategie
Der "Islamische Staat" hat seinen Eroberungszug in Syrien von langer Hand geplant. Das belegen interne Dokumente der innersten Führung der Miliz, die dem SPIEGEL vorliegen. Agenten tarnten sich als Prediger und spionierten IS-Gegner aus. spiegel.de
Reformierte Chronik
18.4.1685 - Freiheitskonzession von Hessen-Kassel
Die bedrohliche Lage der Reformierten in Frankreich hat sich herumgesprochen, auch dass unter den Bedrohten viele zum handwerklich gut gebildeten Mittelstand gehören. Heute erlässt Landgraf Carl von Hessen-Kassel vorsorglich eine Freyheits-Concession und Begnadigung für die fremden Manufacturiers. Ein halbes Jahr später wird König Louis XIV in Fontainebleau das Edikt erlassen, das die Toleranz aufheben und rund 200‘000 Hugenotten ins Ausland treiben wird. In Kassel werden sie eine Neustadt bauen. Die nach Karl benannte Planstadt Carlshafen wird ab 1699 zum Zentrum einer Region mit 27 Dörfern der Hugenotten und Waldenser werden.
Heute vor zehn Jahren
Gottesdienst für Germanwings-Opfer - "Ein ganzes Land rückt zusammen"
Bei der Trauerfeier im Kölner Dom für die Opfer des Unglücksflugs 4U9525 fanden Politiker und Geistliche berührende Worte. Bundespräsident Gauck sprach als einziger von der "verstörenden Vernichtungstat". spiegel.de
Reformierte Chronik
17.4.1655 - Piemontesische Ostern
Ein französisches Dekret zwingt die Waldenser im Piemont mit einem Ultimatum von nur zwanzig Tagen, ihre Siedlungen zu verlassen und in die Berge zu flüchten. Das ist nicht allen gelungen. Heute richten viertausend Soldaten unter den Verbliebenen ein Massaker an. Der Legende nach wird der Bauer Giosuè Janavel mit einer Handvoll Freischärler für zehn Jahre in den Untergrund gehen.
Heute vor zehn Jahren
Studie zum Zölibat in katholischer Kirche - Unter den Soutanen der Frust von tausend Jahren
Viele katholische Seelsorger sind mit der eigenen Ehelosigkeit unzufrieden, das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Als besonders belastend empfinden sie den Verzicht auf Sexualität, Intimität und eigene Kinder. spiegel.de
Reformierte Chronik
16.4.1522 - Die freie Wahl der Speisen
Am 9. März fand in der Offizin des Zürcher Druckers Christoffel Froschauer das Wurstessen statt. Es war der erste Sonntag der Fastenzeit. Unter denen, die den Bischof von Konstanz provozieren wollten, war auch Huldrych Zwingli. Am 23. März hielt er eine Predigt über die evangelische Freiheit gegenüber unbiblischen Auflagen der Kirche. Die Provokation gelang. Am 9. April erschien eine bischöfliche Delegation vor dem Zürcher Rat. Heute erscheint Zwinglis erste reformatorische Schrift, darin der programmatische Satz: Keinerlei Speise macht, dass wir Gott wohlgefällig sind. Der Rat von Zürich wird weder dem Willen des Bischofs folgen noch religiöse Unruhestiftung zulassen, sondern auf den 29. Januar die erste der drei Zürcher Disputationeneinberufen. Faktisch wird damit die reformierte Reformation beginnen.