Sonntag 8. September 2019
Die Aphorismensammlung Qohelet 2,12-21
12 Da ging ich daran, Weisheit, Verblendung und Torheit zu betrachten. Was bleibt dem Menschen zu tun, der nach dem König kommt? Was man schon längst getan hat! 13 Und ich sah, dass die Weisheit mehr Gewinn bringt als die Torheit, wie das Licht mehr Gewinn bringt als die Dunkelheit. 14 Der Weise hat Augen im Kopf, aber der Tor tappt im Dunkeln. Doch erkannte ich auch, dass ein und dasselbe Geschick beide treffen kann. 15 So dachte ich: Wie dem Toren kann es auch mir ergehen. Wozu bin ich denn so weise geworden? Da dachte ich, dass auch dies nichtig war. 16 Denn weder an den Weisen noch an den Toren wird man sich ewig erinnern: In den Tagen, die kommen, werden alle längst vergessen sein. Ach, der Weise muss sterben genau wie der Tor! 17 Da hasste ich das Leben, denn übel erschien mir alles Tun unter der Sonne: Alles war nichtig und ein Greifen nach Wind. 18 Und ich hasste alles, was ich mir mühevoll erarbeitet hatte unter der Sonne, denn dem Menschen, der nach mir kommt, muss ich es hinterlassen. 19 Und wer weiss, ob es ein Weiser oder ein Tor sein wird? Und doch wird er über alles verfügen, wofür ich Mühe und Weisheit aufgewandt habe unter der Sonne. Auch das ist nichtig. 20 So kam ich dazu, an allem zu verzweifeln, wofür ich mich abgemüht hatte unter der Sonne. 21 Denn da müht sich nun einer ab mit Weisheit und Erkenntnis und mit Geschick, und dann muss er es einem Menschen als Erbteil überlassen, der sich nicht dafür abgemüht hat. Auch das ist nichtig und ein grosses Übel. tvz