Psalm 45
Psalm 45 ist ein Lied zur Hochzeit des Königs. Zu einer Zeit, als das Königtum in Jerusalem längst Vergangenheit war, wird er in die Bibel aufgenommen. Schon im Judentum wird die Aussage des Psalms auf die Gottesgemeinde als „Braut“ gedeutet. Die kirchliche Auslegung hat diese Interpretation übernommen. „Der Glanz aber, der über Ps 45 liegt, geht aus von der prophetisch geschauten Schönheit des ewigen Königtums, das alle Spuren der Vergänglichkeit, Verborgenheit und Entstellung abgestreift hat und nur noch Freude und Feier, Saitenspiel und vollkommenes Glück mit sich bringt“ (H.J. Kraus).
Die neue Bereimung von Detlev Block nimmt den Lobcharakter des Psalms auf und verwebt seine Aussage mit der Gewissheit der Zukunftsmacht und Herrlichkeit Gottes, die am Tag „Christi Himmelfahrt“ gefeiert wird. Der Psalm kann insbesondere im Gottesdienst am Himmelfahrtstag oder am Sonntag danach an jeder Stelle des Gottesdienstes gesungen werden. Wer die lange Melodie nicht einüben möchte, kann als Alternative diesen Psalm in der Bereimung von Detlev Block als Lesung verwenden.
1. Dir, meinem König, will ich Ehre bringen / und dir von Herzen schöne Lieder singen. / Du bist der Herrlichste vor aller Welt, / im Wort ein Meister, in der Tat ein Held. / Glückselig ist, wer deinem Glanz begegnet, / denn Gott hat dich für alle Zeit gesegnet. / Du liebst die Wahrheit und Gerechtigkeit / und führst für sie in Vollmacht Kampf und Streit.
2. Regiere über uns und alle Mächte, / zeig deine Güte, lehre deine Rechte! / Dein Thron steht ewig fest als Gottes Thron, / du, Göttlicher, bist sein gesalbter Sohn. / Dein Zepter sei willkommen uns und allen, / bis einst die Völker dir zu Füßen fallen. / Du bist die Zukunft und der Menschheit Ziel. / Dich rühme Lobgesang und Saitenspiel!
3. Der König ruft und trägt nach dir Verlangen. / Er will auch dich in seinem Reich empfangen. / Zieh an das golddurchwirkte Ehrenkleid, / nimm Schmuck und Freudenöl und sei bereit! / Denn die er liebt, die Armen und die Sünder, / die nimmt er an als freie Königskinder / und macht sie überschwänglich groß und reich. / Er liebt und ruft an seinen Thron auch euch.
4. Mein König, du erwählst durch die Geschlechter / dir immer neue Söhne, neue Töchter, / die du in deinem Reich zu Fürsten machst / und deren Weg du leitest und bewachst. / Für alle, die noch kommen und die kamen, / lobsing ich dankbar deinem hohen Namen. / Erzählen will ich bis auf Kindeskind, / dass deine Werke lauter Wunder sind.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Detlev Block 1990
Psalm der Woche, Alfred Rauhaus / Audio: Dick Sanderman