Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalmmelodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt.

Psalm 117 1. Lobt, alle Heiden, lobt den HERRN! / Rühmt alle Völker, rühmt ihn gern! / Kommt, sehet seine Gnade! Seht, / sie waltet über uns erhöht. / Die Wahrheit Gottes stehet fest, / steht, Halleluja, ewig fest. / Melodie: Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 69

1. HERR, rette mich, das Wasser steigt und steigt, / und immer höher türmen sich die Wogen. / Da ist kein Halt, ich werd hinabgezogen, / dem Abgrund zu, wo jede Stimme schweigt. / Ich schrie zu dir die ganze, lange Nacht. / Nach dir, mein Gott, nach dir rief meine Seele. / Vergeblich habe ich geweint, gewacht. / Mein Gott ist fern, sieht nicht, wie ich mich quäle.

2. Unzählbar ist, wie Haar auf meinem Haupt, / der Feinde Schar, die hasserfüllt mich jagen, / mich ohne Grund bedrängen und verklagen. / Ich soll erstatten, was ich nicht geraubt. / Du kennst mein Herz, HERR, du erforschest mich, / und meine Schuld – liegt sie nicht vor dir offen? / Lass nicht um meinetwillen schämen sich, / die, HERR, auf dich von ganzem Herzen hoffen.

3. Um deinetwillen trag ich Schmach und Spott. / Selbst meine Brüder haben mich vergessen. / Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen. / Nun schmähen mich, die dich verschmähen, Gott. / Ich aber ruf zu dir aus meinem Leid, / wenn über mich die dunklen Fluten gehen, / aus meiner Angst, HERR der Barmherzigkeit. / Errette mich und lass mir Heil geschehen.

4. Wie schrecklich ist der Menschen Hass und Wut, / kein Mitgefühl, kein Trost in ihren Mienen. / Sie sind mir feind. Die meine Freunde schienen, / verhöhnen mich in ihrem Übermut. / Mit Galle speist mich ihre harte Hand, / gibt bittren Essig meinem Mund zu trinken. / Sie haben sich von dir, HERR, abgewandt. / Lass sie in Schmach und Todesnot versinken.

5. Mein Lied erhebt dich, Helfer in der Not. / Nimm meinen Dank, dein Name ist mein Leben. / Du warst mein Schutz, du hast mir Kraft gegeben, / ja, deine Macht erweckte mich vom Tod. / Nun kommt, ihr Menschen, die sein Geist bewegt! / Ihr Himmel, kommt! Ich rufe euch, ihr Meere! / Du Erde, komm, und was auf dir sich regt: / Der HERR ist Gott! Gebt unserm HERRN die Ehre! / Melodie: Straßburg 1539 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1993


Dick Sanderman
Psalm 43

1. HERR, du bist Gott, komm doch und schlichte / den Streit nach der Gerechtigkeit! / Die Welt ist lieblos, darum richte / du meine Sache, mach zunichte / des Bösewichts Verschlagenheit, / der mich zu fällen dräut.

2. Bist du, mein Gott, nicht meine Stärke? / Warum verstößest du mich dann? / Ach, du vereitelst meine Werke, / ich wandle trauervoll und merke / die Freude meines Feinds daran, / dass er mich drängen kann.

3. Bestrahle mich mit deinem Lichte, / damit ich deine Wahrheit seh, / dass sie vor deinem Angesichte / bald alle meine Tritte richte, / bis ich zu deiner Wohnung geh / und deinen Ruhm erhöh.

4. Könnt ich zum Altar Gottes wallen, / ich jauchzt in meinem Gott vor Freud! / Wann werde dort ich niederfallen, / wann wird, mein Gott, vor dir erschallen / von meiner Harfe, dir geweiht, / dein Lob der Herrlichkeit?

5. O Seele, wie so tief betrübet? / Warum ist dir in mir so bang? / Harr nur auf Gott, der jetzt dich übet / und einst für Leiden Freude gibet! / Bald bringt mein froher Lobgesang / Gott, meinem Retter Dank. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 84

1. O LORD of hosts, O God of grace, / How lovely is Thy holy place, / How good and pleasant is Thy dwelling! / O how my soul longs earnestly, / Yea, faints Thy holy courts to see / Mid festal throngs and music swelling. / My heart and flesh cry out to God; / To Him I spread my hands abroad.

2. The sparrow finds a home to rest; / The swallow deftly builds her nest / And has her young beside Thy altar. / So, LORD of hosts, my God, my King, / I seek the shelter of Thy wings; / Thou wilt not let me slip and falter. / How blest are those who dwell with Thee / And praise Thy Name unceasingly.

3. How blest are those whose strength Thou art, / Who on Thy ways have set their heart — / The highways to Thy habitation. / For them refreshing fountains flow / When they through Baca’s valley go, / A land of drought and desolation. / The wilderness, with showers blest, / Becomes for them a vale of rest. / William Kuipers, 1931, & William Helder, 1980


Genevan Psalter
Psalm 34

1. Ich rühm den HERRN allein, / er ist derselbe, der er war. / Sein Lob soll jetzt und immerdar / in meinem Munde sein. / Er liebt sein Eigentum. / Bedrängte hört’s, freut euch des HERRN! / Ja, danket ihm: Er hilft so gern. / Der HERR ist unser Ruhm.

2. Lobt, lobt den Ewigen! / Er zeigt in seiner Größe sich. / Kommt, lasset uns gemeinschaftlich / jetzt seinen Ruhm erhöhn! / Er hält mich immer fest, / ich sucht und fand ihn, meinen Gott. / Seht, wie er bald aus aller Not, / aus aller Furcht erlöst.

3. Die immer auf ihn schaun, / empfangen von ihm Trost und Licht. / Scham decket nie ihr Angesicht, / weil sie auf Gott vertraun. / Rief je ein Elender, / der HERR erhörte seine Stimm, / aus allen Nöten half er ihm, / und wer hilft so wie er?

4. Freund Gottes, du kannst ruhn, / denn Engel Gottes lagern sich / rings um dich her und sehn auf dich. / Was kann ein Mensch dir tun? / Kommt alle, schmeckt und schaut, / wie freundlich der Erbarmer sei, / ja, seine Güt ist täglich neu. / Wohl dem, der auf ihn traut!

5. Kommt her, ihr Kinder, hört, / versammelt euch um euren Freund, / da er’s mit euch am besten meint, / der Gottesfurcht euch lehrt. / Wer Lust zum Leben hat, / hält sich von allem Bösen fern, / tut Gutes nach dem Wort des HERRN, / sucht Frieden, jagt ihm nach.

6. Wenn die Gerechten schrein, / so hört’s der HERR, er hilft vom Tod / und rettet sie aus aller Not, / das kann der HERR allein. / Ja, er ist immer nah, / wo er zerbrochne Herzen sieht / und ein zerschlagenes Gemüt, / gleich ist sein Trost auch da.

7. Der Fromme leidet viel, / doch schenkt der HERR in allem Kraft / und führt ihn in der Pilgerschaft / durch Leiden hin zum Ziel. / Wer seine Hoffnung baut / allein auf Gott, der sieht ihn groß. / Der HERR spricht im Gerichte los, / den, der auf ihn vertraut. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 10

1. Warum, o HERR, bleibst du so ferne stehn, / verhüllst dich in den Zeiten unsrer Not? / Die Elenden in ihrem Leid vergehn, / da sie des Frevlers Übermut bedroht. / Mit seinen Ränken bringt er sie zu Tod. / Er preist den Frevel, weil er Gott verachtet / und nach Gewinn nur seine Habgier trachtet. 

2. In seinem Stolz meint er, Gott frage nicht / nach seiner Untat, und sein böser Sinn / spricht kühn: Es ist kein Gott und kein Gericht, / er ahndet’s nicht, ob ich auch ruchlos bin. / So fährt er seinen krummen Weg dahin. / Er sagt sich: Not und Unglück wird mich schonen, / ich wanke nie, ich werde sicher wohnen! 

3. Voll Fluch sein Mund, voll Trug und voll Gewalt, / in seinem Wort hält Unheil er versteckt. / Er sitzt und späht aus seinem Hinterhalt, / wie sich ein Löwe tief im Dickicht deckt, / bis er den Armen fängt und niederstreckt. / Er spricht voll Trotz: Mir wird schon nichts geschehen, / Gott hat’s vergessen, wird es nimmer sehen.

4. Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Elenden und Schwachen nicht! / Soll immerdar der Frevler Unverstand / verachten deine Rechte, dein Gericht? / Such heim den Bösen, dass sein Arm zerbricht! / Du schaust die Not, du hörst der Waisen Klagen. / Der Arme fleht! Beende seine Plagen!

5. Der HERR allein ist König allezeit. / Die Völker konnten nicht vor ihm bestehn. / Den Armen hast du, HERR, erhört im Leid / und hast geneigt dein Ohr zu seinem Flehn. / Der Waisen Elend hast du angesehn. / Du schaffest Recht den Schwachen und Geringen. / Des Frevlers Rat lässt nimmer du gelingen. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1990


Dick Sanderman
Psalm 91

1. Those dwelling in the hiding place / Of God Most High shall tarry / Beneath the shadows of His grace; / His goodness will not vary. / My Fortress when I am beset, / My Rock: I trust Him ever, / For He will from the fowler’s net / His faithful ones deliver. /

2. He’ll save you from the pestilence, / His wings as shelter lending. / His pinions are your sure defense, / His truth a shield unbending. / At night you will not fear the gloom, / Nor, during day, the arrow, / Nor havoc that may spread at noon, / Nor nights of plagues and sorrow. /

3. A thousand at your side may fall, / But you’ll be safely guarded; / When tens of thousands die in all, / You’ll see the foe rewarded. / Since you the LORD your refuge made, / Your rock and habitation, / No evil shall your tents invade, / Nor plague and tribulation. / Dewey Westra, 1961, & William Helder, 1972


Genevan Psalter
Psalm 63

1. O HERR, mein Gott, mein Heil bist du. / Dich such ich morgens in der Frühe, / mein Leben ist voll Angst und Mühe, / und außer dir ist nirgends Ruh. / Nach dir nur dürstet meine Seele / und sehnet sich mein Leib. Ich fand / an allen Orten dürres Land / und nirgends eine Lebensquelle. /

2. Säh ich dich doch im Heiligtum / und fände bei dir satte Weide, / an deiner Macht und Ehre Freude / und wärst du doch mein Trost und Ruhm. / Denn köstlicher als dieses Leben, / o Gott, ist deine Güte mir, / drum sollen meine Lippen dir / auch noch im Tode Ehre geben. /

3. Mein Leben ist dir ganz geweiht. / Ich heb empor bis an mein Ende / in deinem Namen meine Hände. / Dir geb ich Preis und Herrlichkeit. / Dein Lob mit meinen Lippen singen, / ist köstlicher als alles Gut, / erquickt mein Herz und macht mir Mut, / dir meinen Dank stets darzubringen. /

4. Mit einem Herzen, voll von dir / leg ich mich nachts zur Ruhe nieder, / schlaf ein, und froh erwach ich wieder, / denn du bist immer noch bei mir. / Oft wollen meine Kräft ermatten, / doch du warst meine Kraft, mein Teil. / O HERR, mein Gott, du bist mein Heil, / ich ruh in deiner Flügel Schatten. /

5. HERR, meine Seele hängt dir an, / denn außer dir find ich kein Leben. / Die ganze Welt kann mir nicht geben, / nur du gibst, was mir helfen kann. / Du wolltest meine Rechte fassen, / noch hält mich deine rechte Hand. / Ich habe mich zu dir gewandt, / ich kann und will von dir nicht lassen. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 102

1. Dir will ich mein Herz ausschütten, / HERR, ach höre meine Bitten! / Mein Geschrei dringt durch zu dir. / Wend dein Antlitz nicht von mir, / neig dein Ohr und komm mir Armen / doch entgegen mit Erbarmen, / hör in meiner Not mich flehen, / eile, sonst muss ich vergehen! /

2. Auf, Erbarmer, sammle wieder / Zions ganz zerstreute Glieder. / Sieh, das Wort aus deinem Mund / tut uns die Erlösung kund. / Ja, der Tag von dir versprochen, / ist schon wirklich angebrochen. / Bald ist doch die Zeit erschienen, / dass wir dir in Freiheit dienen. /

3. Denk, o HERR, wie lang die Deinen / über Zions Trümmer weinen. / Wenn einmal ihr Auge schaut, / dass es wieder steht gebaut, / dann wirst du dich dort verklären, / Heiden werden dich verehren / alle Kön’ge staunend stehen, / deine Herrlichkeit zu sehen. /

4. Ja, der HERR wird Zion bauen, / dort sich uns, die ihm vertrauen, / zeigen in der Herrlichkeit, / unsrer Väter Ruhm und Freud. / Ja, Gott wird Erlösung senden, / sich zu den Verlassnen wenden. / Seines Volkes heißes Flehen / kann der HERR nicht lang verschmähen. /

5. Wer sollt ihn nicht freudig loben, / der auf seinem Thron von oben / auf sein Volk, dem Tode nah, / mit Erbarmen niedersah! / Unsre Seufzer, unsre Schmerzen / dringen unserm Gott zu Herzen. / Seine Hand kann aus den Ketten / die zum Tod Verdammten retten. /

6. O sein Name sei gepriesen, / ihm in Zion Ehr erwiesen! / Salem muss sich in ihm freun / und sich seinem Lobe weihn! / Völker werden betend eilen, / unser Heil mit uns zu teilen, / Könige sich zu uns kehren / und dem HERRN die Treue schwören. /

7. Heil dem, der das wird erleben! / Doch wer wird mir Kräfte geben? / Gott hat mich in Staub gestürzt, / meine Tage abgekürzt. / Töt mich nicht durch deine Plage / in der Hälfte meiner Tage! / Sind nicht deine Lebenszeiten / Ewigkeit der Ewigkeiten? /

8. Dein allmächtiges: Es werde! / hat gegründet einst die Erde / und des hohen Himmels Zelt / majestätisch hingestellt. / Doch, wie fest sie jetzt auch stehen, / Erd und Himmel muss vergehen, / nichts kann ihnen Dauer geben. / Du allein wirst ewig leben. /

9. Sinkt der Himmel, fällt die Erde / wie ein altes Kleid, dein Werde! / hat bald eine neue Welt / aus dem Staube dargestellt. / Wechseln sie, du bleibest immer, / deine Schönheit altert nimmer. / Sind nicht deine Lebenszeiten / Ewigkeit der Ewigkeiten? /

10. Einst wird unser Auge sehen / alles in Erfüllung gehen. / Erd und Himmel mag vergehn, / Gottes Wort bleibt ewig stehn. / Bald erhebet deine Rechte / unsre Kinder, deine Knechte, / dass sie in dem Land gedeihen / und sich deiner ewig freuen. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 31

1. Auf dich allein, auf dich nur traue / ich, HERR, in meiner Not. / Errette mich, mein Gott! / Du bist der Fels, auf den ich baue. / Zu dir hin lass mich fliehen, / in deine Burg mich ziehen.

2. Der Feind ist stark und will mein Ende, / er überwältigt mich. / HERR, so befehle ich / nun meinen Geist in deine Hände! / Du wirst von allem Bösen / mich, treuer Gott, erlösen.

3. Die Herren dieser Welt zu ehren / wie andre, sei mir fern. / Ich hoff nur auf den HERRN! / Was ich erbat, der Not zu wehren, / hat er mir stets gegeben / und weiten Raum zum Leben.

4. HERR, sei mir gnädig, ach, die Jahre / gehn kummervoll dahin. / Verdüstert ist mein Sinn. / Mein Herz ist matt, zur Grube fahre / ich kraftlos und mit Schmerzen / und großer Angst im Herzen.

5. Ach, meine Feinde sehn mich leiden / und wünschen mir den Tod. / So furchtbar ist die Not, / dass, die mich kannten, nun mich meiden. / Sie wenden sich und gehen, / wenn sie mich kommen sehen.

6. Vergessen bin ich, bin wie einer, / der längst gestorben ist / und den man nicht vermisst. / Bin ein zerbrochner Krug, und keiner / erbarmt sich meiner Klagen / in meinen Leidenstagen.

7. Die Leute flüstern schon im Stillen, / ich seh ihr Mienenspiel. / Mein Ende ist ihr Ziel. / Ach eile, HERR, nach deinem Willen / errette doch mich Armen! / Ich trau auf dein Erbarmen.

8. In deinen Händen stehn die Zeiten, / mein Leben, mein Geschick, / die Freuden und das Glück. / Lass über deinen Knecht sich breiten / das Strahlen deines Lichtes, / ja, deines Angesichtes.

9. HERR, lass mich nicht zuschanden werden, / ich ruf, erhöre mich. / Mein Gott, ich bitte dich! / Doch die sich gegen dich auf Erden / mit Trotz und Lügen wenden, / lässt du im Schweigen enden.

10. Wie reich ist deine Huld und Treue, / die du, HERR, allezeit / dem zeigst, der nach dir schreit. / Du hast bewiesen sie aufs neue / und mir dein Heil bereitet, / zum Leben mich geleitet.

11. Ich dachte wohl in Angst und Schmerzen, / dass ich verstoßen sei. / Doch wisst: Der HERR ist treu! / Drum liebt den HERRN! Liebt ihn von Herzen, / getrost und ohne Sorgen. / Ihr seid bei ihm geborgen. / Melodie: Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1991


Dick Sanderman
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