Bibeltext 28. Juli 2017
Psalm 139
1 Für den Chormeister. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich erforscht, und du kennst mich. 2 Ob ich sitze oder stehe, du weisst es, du verstehst meine Gedanken von fern. 3 Ob ich gehe oder liege, du hast es bemessen, und mit allen meinen Wegen bist du vertraut. 4 Kein Wort ist auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht ganz und gar kennst. 5 Hinten und vorne hältst du mich umschlossen, und deine Hand hast du auf mich gelegt. 6 Zu wunderbar ist es für mich, dies zu erkennen, zu hoch, ich kann es nicht fassen. 7 Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht? 8 Stiege ich hinauf zum Himmel, du bist dort, und schlüge ich mein Lager auf im Totenreich, sieh, du bist da. 9 Nähme ich die Flügel der Morgenröte und liesse mich nieder am äussersten Ende des Meeres, 10 auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen. 11 Und spräche ich: Finsternis breche über mich herein, und Nacht sei das Licht um mich her, 12 so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht wäre licht wie der Tag, Finsternis wie das Licht. 13 Denn du bist es, der meine Nieren geschaffen, der mich im Leib meiner Mutter gewoben hat. 14 Ich preise dich, dass ich so herrlich, so wunderbar geschaffen bin; wunderbar sind deine Werke, meine Seele weiss dies wohl. 15 Mein Gebein war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln gemacht wurde, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde. 16 Noch bevor ich geboren war, sahen mich deine Augen, in deinem Buch war alles verzeichnet, die Tage waren schon geformt, als noch keiner von ihnen da war. 17 Mir aber, wie schwer sind mir deine Gedanken, Gott, wie gewaltig ist ihre Zahl. 18 Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand, wache ich auf, ist mein Sinn noch bei dir. 19 Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! Ihr Mörder, weicht von mir. 20 Sie sprechen von dir voller Tücke, es erheben sich deine Feinde im Wahn. 21 Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, sollten mich nicht ekeln, die sich gegen dich auflehnen? 22 Ich hasse sie mit glühendem Hass, auch mir sind sie zu Feinden geworden. 23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. 24 Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf ewigem Weg.