Solidarität mit Israel
Das brutale Vorgehen der israelischen Armee in Gaza und der Siedler im Westjordanland befeuert Forderungen, die Solidarität mit Israel aufzukündigen. Tatsächlich wird der Begriff stark strapaziert. Aber das wurde und wird er in anderen Fällen genauso. Wenn es unseren Interessen dient, pflegen wir mit gewalttätigen Staaten gute Beziehungen.
Was uns im Fall von Israel verwirrt, ist die Doppelrolle als Opfer und Täter. Und tatsächlich verlangt uns die Solidarität einen Spagat ab:Wir müssen gleichzeitig die ständige Existenzbedrohung bedenken, die kein Land so wie Israel erlebt, und die Politik kritisieren – ja verurteilen. Das mag zwar nicht einfach sein, aber es ist möglich
Georg Rieger, Nürnberg