Geschichte wiederholt sich nicht
Wie hat es die nationalsozialistische Propaganda geschafft, dass die jüdischen Mitbürger*innen ihres Lebens nicht mehr sicher sein konnten? Sie hat verächtlichmachende Geschichten über „die Juden“ erzählt. Einzelne Fehlverhalten wurden als „typisch für die Juden“ geframed. Irgendwann wurden auch einfach Geschichten erfunden. Die Entfernung der Juden aus dem „Volkskörper“ wurde dann als „Notwehr“ bezeichnet. Ein kompromissloses Vorgehen wurde gefordert. Jetzt nur mal bis hierher!
Friedrich Merz erzählt in einer Talkshow, dass „die“ migrantischen Kinder sich in der Schule wie „kleine Paschas“ aufführen. Im Bundestag berichtet er von „täglichen Gruppenvergewaltigungen im migrantischen Milieu“ und ruft den „Notstand“ aus, um seine völkerrechtswidrigen Vorschläge zu begründen und mit einer (in Teilen) faschistischen Partei gemeinsam abzustimmen. Und es wird ihm durch steigende Zustimmungszahlen gedankt.
Die Geschichte wiederholt sich nicht. Aber dass Menschen mit denselben Methoden immer wieder verführbar sind, stimmt eben auch.
Georg Rieger, Nürnberg