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Evangelische vorne dran

Erstmals seit vielen Jahren sind wieder mehr Protestanten aus der Kirche ausgetreten als Katholiken. 345.000 sollen es 2024 gewesen sein – gegenüber 322.000 auf katholischer Seite. Abgesehen von dem neuen Ranking ist das keine neue Nachricht, sondern ein jährliches Ritual. Die Berichte werden immer hämischer, aber auch das ist bei der allgemeinen Tonlage im Moment nicht wirklich verwunderlich.
Den Verlust an Mitgliedern und Bedeutung können sich die Kirchen nicht schönreden. Viele Veränderungen und Einsparungen stehen an und es herrscht eine Stimmung wie auf einem langsam sinkenden Boot. Allerdings glaubt doch niemand im Ernst, dass dieses Schiff, das sich Gemeinde nennt, wirklich untergeht. Nicht einmal die ärgsten Verächter der Religion gehen davon aus.
Diese Gewissheit sollte einen entscheidenden Unterschied für die Einstellung zu dem Prozess ausmachen, den wir gerade erleben. Eine gewisse Gelassenheit und Dankbarkeit für das, was ist. Mit dieser Haltung lassen sich Veränderungsprozesse weniger erleiden und mehr gestalten.
Quelle: ZDF heute vom 26.4.25


Georg Rieger, Nürnberg