20.4.2023 - Rückblende
Heute vor zehn Jahren
Missbrauchsdebatte - Cohn-Bendit bedauert Äußerungen über Intimitäten mit Kindern
Auseinandersetzung unter parteipolitischen Vorzeichen: Bei der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises in Stuttgart hat Daniel Cohn-Bendit jahrzehntealte Äußerungen über erotische Spiele mit Kindern bedauert. CDU und FDP boykottierten die Veranstaltung, draußen gab es zum Teil scharfe Proteste. spiegel.de
Reformierte Chronik - 20.4.1632
Der reformierte Pfarrer Nicolas Antoine (*1602/3) wird in Genf verurteilt und hingerichtet. Antoine wurde von Jesuiten erzogen, konvertierte aber in Metz zum reformierten Glauben. Er studierte Theologie in Sedan sowie in Genf und kam zu der Überzeugung, dass die eigentliche Grundlage des Glaubens das Alte Testament sei. Vergeblich versuchte er, zum Judentum zu konvertieren. Schließlich wurde er in Divonne, nahe Genf, Pfarrer, lebte seinen Glauben aber nach jüdischen Vorschriften. Als er wegen seiner Weigerung, einen Psalm christologisch auszulegen, von dem benachbarten Grundherrn zu Rede gestellt und denunziert wurde, brachte ihn dies in eine existentielle Verzweiflung. Er bekannte sich öffentlich zu seinem jüdischen Glauben. Seine Genfer Kollegen versuchten vergeblich, ihn davon abzubringen. Die Genfer Behörden klagten ihn der Häresie an. Antoine weigerte sich zu widerrufen und erklärte sich bereit, für seinen jüdischen Glauben zu sterben. Trotz Bedenken aus Teilen der Genfer Pfarrerschaft wurde das Todesurteil vollstreckt.