... dass sich die Balken biegen.
Der Umgang mit Lügen in den Medien wird nach dem zurückliegenden Wahlkampf erneut zum Thema. Wahrscheinlich wieder ohne Folgen.
Christoph Stöcker, Medien-Professor und Kolumnist beim SPIEGEL, hat einen Vorstoß unternommen und die Talk-Formate im Fernsehen aufgefordert, etnweder Live-Faktenchecks einzuführen, oder die Sendungen aufzuzeichnen und nachträglich mit Richtigstellungen zu versehen. Warum das nicht passieren wird?
Es würde enormen Mut erfordern, den Zensur- und Parteilichkeitsvorwürfen zu begegnen. Denn die Lüge vor der Lüge ist die, dass es gar keine Wahrheiten mehr gibt, sondern nur noch Meinungen. Und dass es Meinungsfreiheit ist, wenn alles gesagt werden darf – egal wie blöd oder verletzend.
Hinter diesen neu gesetzten Standard zurückzukommen, würde eine Einigkeit in dem Teil der Gesellschaft erfordern, der sich eine realitätsbasierte Diskurslage zurückwünscht. Da stehen die Chancen momentan aber schlecht.
Georg Rieger, Nürnberg