Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
1. Warum, o HERR, bleibst du so ferne stehn, / verhüllst dich in den Zeiten unsrer Not? / Die Elenden in ihrem Leid vergehn, / da sie des Frevlers Übermut bedroht. / Mit seinen Ränken bringt er sie zu Tod. / Er preist den Frevel, weil er Gott verachtet / und nach Gewinn nur seine Habgier trachtet. /
2. In seinem Stolz meint er, Gott frage nicht / nach seiner Untat, und sein böser Sinn / spricht kühn: Es ist kein Gott und kein Gericht, / er ahndet’s nicht, ob ich auch ruchlos bin. / So fährt er seinen krummen Weg dahin. / Er sagt sich: Not und Unglück wird mich schonen, / ich wanke nie, ich werde sicher wohnen! /
3. Voll Fluch sein Mund, voll Trug und voll Gewalt, / in seinem Wort hält Unheil er versteckt. / Er sitzt und späht aus seinem Hinterhalt, / wie sich ein Löwe tief im Dickicht deckt, / bis er den Armen fängt und niederstreckt. / Er spricht voll Trotz: Mir wird schon nichts geschehen, / Gott hat’s vergessen, wird es nimmer sehen. /
4. Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Elenden und Schwachen nicht! / Soll immerdar der Frevler Unverstand / verachten deine Rechte, dein Gericht? / Such heim den Bösen, dass sein Arm zerbricht! / Du schaust die Not, du hörst der Waisen Klagen. / Der Arme fleht! Beende seine Plagen! /
5. Der HERR allein ist König allezeit. / Die Völker konnten nicht vor ihm bestehn. / Den Armen hast du, HERR, erhört im Leid / und hast geneigt dein Ohr zu seinem Flehn. / Der Waisen Elend hast du angesehn. / Du schaffest Recht den Schwachen und Geringen. / Des Frevlers Rat lässt nimmer du gelingen. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1990
Dick Sanderman
1. Wer in dem Schutz des Höchsten lebt, / in seinem Schatten wohnet, / der spürt, wie Gott ihn trägt und hebt / und ihn in Not verschonet. / Gott hört’s, wenn meine Seele spricht: / »Du bist’s, auf den ich traue.« / Drum ist er meine Zuversicht, / auf den ich alles baue. /
2. Gott ist es, der dir Hoffnung gibt, / von Fesseln dich befreiet. / Gott ist es, der dein Leben liebt / und in der Angst erneuet. / Du findest deine Sicherheit / im Schatten seiner Flügel. / Dein Schutz und Schild ist allezeit / sein Wort, der Wahrheit Siegel. /
3. Die Seuche, die im Finstern schleicht - / lass dir davor nicht grauen. / Wenn tags der Tod vorüberstreicht, / du kannst ihn furchtlos schauen. / Du siehst das Morden ringsumher, / zur Linken tausend sterben / und dort zur Rechten zehnmal mehr. / Doch fürchte kein Verderben. /
4. Denn Gott ist deine Zuversicht / und Zuflucht in Gefahren. / Der Allerhöchste täuschet nicht, / er wird dich treu bewahren. / Der HERR wird seiner Engel Wacht / auf deine Wege senden, / die tragen dich in Gottes Macht / auf ihren treuen Händen. /
5. »Weil«, spricht der HERR, »er mein begehrt, / mich über alles liebet / und meinen Namen kennt und ehrt / und mir sich ganz ergibet, / so soll ihm, was er unternimmt, / in allem wohl gelingen. / Zur Herrlichkeit, für ihn bestimmt, / will ich ihn selber bringen. /
6. Ruft er mich an, so will ich ihn / in aller Not erhören, / und wer ihm droht, soll vor ihm fliehn, / ich setz ihn hoch in Ehren / und lass ihn, ist er lebenssatt, / im Licht mein Heil erblicken. / Den, der mich ehrt, will ich mit Gnad / in Ewigkeit erquicken.« /
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
1. O give thanks unto the LORD, / God of gods, with one accord, / For His steadfast love is sure; / It shall evermore endure. /
2. Praise the mighty King of kings / Who alone does wondrous things, / For His steadfast love is sure; / It shall evermore endure. /
3. He by wisdom framed the skies, / Made the earth from ocean rise, / For His steadfast love is sure; / It shall evermore endure. /
Author Unknown, adapted G VanDooren, 1961, 1972
Genevan Psalter
1. O selig sind, die in Aufrichtigkeit / vor ihrem Gott zu wandeln sich bestreben, / die sein Gesetz bewahren allezeit / und immer acht auf Gottes Zeugnis geben. / Heil, wer ihn sucht, von Herzen ihm sich weiht! / Er findet Gott, und seine Seel wird leben. /
2. Heil denen, die in seinen Wegen gehn / und folgen Gott, wie er sie führt im Stillen, / kein Unrecht tun und immer auf ihn sehn / und merken stets auf seinen heilgen Willen! / HERR, du gebietest – lass es uns verstehn –, / dein heilges Recht mit Eifer zu erfüllen. /
3. O möcht mein Weg dir ganz geheiligt sein / und ich hier stets nach deinen Rechten wallen. / Ich will mich dir von ganzem Herzen weihn. / Richt meinen Gang nach deinem Wohlgefallen! / Sieht, HERR, mein Aug auf dein Gesetz allein, / so werd ich nie in Spott und Schande fallen. /
4. Ich danke dir aus meines Herzens Grund, / dass du willst selbst Gerechtigkeit mich lehren. / Ich lerne nun das Wort aus deinem Mund, / wonach ich dich in deinem Reich soll ehren. / Ich richte mich nach deinem Recht und Bund. / Verlass mich nicht! Ach, wer kann dich entbehren? /
5. HERR, lass mein Aug in deinem Lichte sehn, / zeig mir den Weg, den deine Rechte lehren. / Dann will ich treu ihn bis ans Ende gehn, / gib mir Verstand, auf dich allein zu hören. / Ach, möcht mein Herz doch dein Gesetz verstehn, / mein Fuß sich nie von deinem Wege kehren. /
6. Gott ist mein Teil. Ich sag’s mit frohem Mut. / Mein Herz bewahrt dein Wort, danach zu leben. / Ich bete, fleh und fühl, wie wohl es tut, / wenn ich dich kann von Herzen froh erheben. / Sei gnädig, HERR, du bist ja ewig gut. / Nach deinem Wort wirst du mir Leben geben. /
7. Oft denk ich nach, wohin mein Weg mich führt. / Mein Fuß soll stets nach deinem Zeugnis gehen, / weil sonst mein Pfad im Dunkel sich verliert. / Ich säume nicht, ich eile fortzugehen. / Da dein Gebot mir zeigt, was mir gebührt, / so will ich fort, hier gilt kein Stillestehen. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Auf dich allein, auf dich nur traue / ich, HERR, in meiner Not. / Errette mich, mein Gott! / Du bist der Fels, auf den ich baue. / Zu dir hin lass mich fliehen, / in deine Burg mich ziehen. /
2. Der Feind ist stark und will mein Ende, / er überwältigt mich. / HERR, so befehle ich / nun meinen Geist in deine Hände! / Du wirst von allem Bösen / mich, treuer Gott, erlösen. /
3. Die Herren dieser Welt zu ehren / wie andre, sei mir fern. / Ich hoff nur auf den HERRN! / Was ich erbat, der Not zu wehren, / hat er mir stets gegeben / und weiten Raum zum Leben. /
4. HERR, sei mir gnädig, ach, die Jahre / gehn kummervoll dahin. / Verdüstert ist mein Sinn. / Mein Herz ist matt, zur Grube fahre / ich kraftlos und mit Schmerzen / und großer Angst im Herzen. /
5. Ach, meine Feinde sehn mich leiden / und wünschen mir den Tod. / So furchtbar ist die Not, / dass, die mich kannten, nun mich meiden. / Sie wenden sich und gehen, / wenn sie mich kommen sehen. /
6. Vergessen bin ich, bin wie einer, / der längst gestorben ist / und den man nicht vermisst. / Bin ein zerbrochner Krug, und keiner / erbarmt sich meiner Klagen / in meinen Leidenstagen. /
7. Die Leute flüstern schon im Stillen, / ich seh ihr Mienenspiel. / Mein Ende ist ihr Ziel. / Ach eile, HERR, nach deinem Willen / errette doch mich Armen! / Ich trau auf dein Erbarmen. /
8. In deinen Händen stehn die Zeiten, / mein Leben, mein Geschick, / die Freuden und das Glück. / Lass über deinen Knecht sich breiten / das Strahlen deines Lichtes, / ja, deines Angesichtes. /
9. HERR, lass mich nicht zuschanden werden, / ich ruf, erhöre mich. / Mein Gott, ich bitte dich! / Doch die sich gegen dich auf Erden / mit Trotz und Lügen wenden, / lässt du im Schweigen enden. /
10. Wie reich ist deine Huld und Treue, / die du, HERR, allezeit / dem zeigst, der nach dir schreit. / Du hast bewiesen sie aufs neue / und mir dein Heil bereitet, / zum Leben mich geleitet. /
11. Ich dachte wohl in Angst und Schmerzen, / dass ich verstoßen sei. / Doch wisst: Der HERR ist treu! / Drum liebt den HERRN! Liebt ihn von Herzen, / getrost und ohne Sorgen. / Ihr seid bei ihm geborgen. / Melodie: Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1991
Dick Sanderman
1. O LORD, our Lord, Thou God of our salvation, / How glorious is Thy Name in all creation! / Thou who hast set Thy majesty on high / Beyond the skies for man to glorify. /
2. Out of the mouth of infants praise is sounded, / And so a mighty bulwark Thou hast founded. / Thus breakest Thou the adversary’s force / And thwartest Thou the evildoer’s course. /
3. When I behold the skies Thou hast created, / The moon and stars which Thou hast generated, / O what is man that Thou wilt think of him, / The son of man that Thou dost care for him? /
4. Yet, little less than God — so hast Thou made / him, / And Thou with glorious honor hast arrayed him, / That over Thy creation he might reign; / Thou hast assigned all things as man’s domain. /
5. Thou hast appointed him as lord and master / Of bird and beast in forest, field, and pasture; / He also rules the creatures of the sea. / O LORD, how great is Thy Name’s majesty. W. W. J. VanOene, 1972 & William Helder, 1980
Genevan Psalter
1. Jauchzt, Himmel, Erde, Meer, / denn König ist der HERR. / Die Inseln sollen singen, / die Erde tanzen, springen. / Gewölk und Dunkelheit / stehn ihm zum Dienst bereit. / Sein Thron hat stets Bestand. / Er füllt mit Recht das Land / und mit Gerechtigkeit. /
2. Der Erdkreis schwankt und bebt, / wenn er die Stimme hebt, / und alle Himmel glühen, / wenn seine Blitze sprühen. / Der HERR kommt zum Gericht, / hat vor sein Angesicht / zur Rechenschaft bestellt / die Mächtigen der Welt, / er, der das Urteil spricht. /
3. Dich, HERR, erhebt das All, / und Völker ohne Zahl / verkünden deine Werke, / Gerechtigkeit und Stärke. / Du und sonst keiner mehr / bist aller Herren Herr! / Der Gottvergessne neigt / beschämt das Haupt und schweigt, / doch Zion freut sich sehr. /
4. Die ihr dem HERRN vertraut, / preist seinen Namen laut! / Geht ihr auf seinen Wegen, / wird alles euch zum Segen. / Der über euch stets wacht, / kommt in der Leidensnacht / als euer Freudenquell / und macht den Tag euch hell. / Lobsinget seiner Macht. /
Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauhaus 1993
Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
1. Vernehmt mein Wort, ihr Menschen dieser Zeit, / wo ihr auch wohnt, wer immer ihr auch seid, / alt oder jung, aus jedem Volk und Stand, / reich oder arm, kommt, hört was ich erkannt! / Ich dachte nach, ich öffnete mein Ohr, / was ich vernahm, das trage ich euch vor, / ein Weisheitsspruch, von Gott zu mir gekommen, / ein gutes Wort von euch sei es vernommen! /
2. Ich hörte es und fürchte nun nicht mehr / den bösen Sinn der Feinde um mich her. / Wie pochen sie in ihrem Übermut / auf Macht und Geld und auf ihr Hab und Gut! / Doch seien sie auch mächtig, reich und groß: / Sie kaufen sich vom Tode niemals los. / Nichts kann ein Mensch für seine Seele geben, / kein Lösegeld Gott zahlen für sein Leben. /
3. Fürwahr: Noch keinen ließ der Tod entfliehn, / auch Weise rafft er mit den Toren hin, / und Reiche führt er arm aus dieser Welt, / zerstreut ihr Gut, gibt anderen ihr Geld, / verteilt ihr Land, verschenkt ihr schönes Haus, / zum engen Grab trägt er sie streng hinaus. / Da muss der Mensch mit seinem Glanz verwehen / und elend wie das Vieh zugrundegehen. /
4. Den Menschen, hochgemut, voll Zuversicht, / ist schon das Los bereitet, das Gericht. / Schnell, eh es noch ihr stolzer Sinn gedacht, / treibt sie der Tod hinunter in die Nacht / und weidet sie mit seiner harten Hand / auf dunkler Flur im dürren Schattenland. / Doch Gott erlöst mein Leben vom Verderben, / ja, seine Macht lässt Leben mich ererben. /
5. Bewahr dein Herz, damit es dir nicht bangt, / wenn einer reich und mächtig vor dir prangt. / Bedenke nur, wie viel er doch verliert, / wenn ihn der Tod am bösen Tag entführt! / Noch lebt er gut und schwelgt in seinem Glück, / doch morgen schon ereilt ihn das Geschick. / Da muss der Mensch mit seinem Glanz verwehen / und elend wie das Vieh zugrundegehen. /
Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauhaus 1990
Dick Sanderman
1. O thank the LORD with great rejoicing, / His deeds among the peoples voicing! / Praise Him, His wondrous works proclaim / And glory in His holy Name. / Let those who seek Him praise the LORD, / Their hearts exulting in His word. /
2. Turn to the LORD, who fails us never, / And seek His face, His strength, forever. / Recall the wonders He has wrought, / The righteous judgments He has taught. / Remember these, you chosen ones, / O Abraham’s offspring, Jacob’s sons! /
3. He is the LORD, our God unfailing, / His judgments everywhere prevailing. / He will remember and uphold / His covenant made in days of old. / The steadfast words He did command / A thousand generations stand. / W. van der Kamp, 1972; rev.
Genevan Psalter
1. Jauchzt, Erde, jauchzet überall! / Erhebt den HERRN mit frohem Schall! / Kommt, tretet vor sein Angesicht, / dient ihm erfreut in seinem Licht! /
2. Erkennt den HERRN, nur er ist Gott. / Er schuf uns, er ist unser Gott. / Wir sind sein Volk, das auf ihn hört, / sind Schafe, die er führt und nährt. /
3. Geht froh zu seinen Toren ein! / Im Vorhof wird euch Gott erfreun. / Lobt ihn in seinem Heiligtum, / sein Name sei stets euer Ruhm. /
4. Denn ewig gnädig ist der HERR, / und niemand ist so gut wie er, / und Kind und Kindeskind erfährt, / dass seine Wahrheit ewig währt. / Melodie: Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793
Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei