Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
1. Dir will ich mein Herz ausschütten, / HERR, ach höre meine Bitten! / Mein Geschrei dringt durch zu dir. / Wend dein Antlitz nicht von mir, / neig dein Ohr und komm mir Armen / doch entgegen mit Erbarmen, / hör in meiner Not mich flehen, / eile, sonst muss ich vergehen!
2. Auf, Erbarmer, sammle wieder / Zions ganz zerstreute Glieder. / Sieh, das Wort aus deinem Mund / tut uns die Erlösung kund. / Ja, der Tag von dir versprochen, / ist schon wirklich angebrochen. / Bald ist doch die Zeit erschienen, / dass wir dir in Freiheit dienen.
3. Denk, o HERR, wie lang die Deinen / über Zions Trümmer weinen. / Wenn einmal ihr Auge schaut, / dass es wieder steht gebaut, / dann wirst du dich dort verklären, / Heiden werden dich verehren / alle Kön’ge staunend stehen, / deine Herrlichkeit zu sehen.
4. Ja, der HERR wird Zion bauen, / dort sich uns, die ihm vertrauen, / zeigen in der Herrlichkeit, / unsrer Väter Ruhm und Freud. / Ja, Gott wird Erlösung senden, / sich zu den Verlassnen wenden. / Seines Volkes heißes Flehen / kann der HERR nicht lang verschmähen.
5. Wer sollt ihn nicht freudig loben, / der auf seinem Thron von oben / auf sein Volk, dem Tode nah, / mit Erbarmen niedersah! / Unsre Seufzer, unsre Schmerzen / dringen unserm Gott zu Herzen. / Seine Hand kann aus den Ketten / die zum Tod Verdammten retten.
6. O sein Name sei gepriesen, / ihm in Zion Ehr erwiesen! / Salem muss sich in ihm freun / und sich seinem Lobe weihn! / Völker werden betend eilen, / unser Heil mit uns zu teilen, / Könige sich zu uns kehren / und dem HERRN die Treue schwören.
7. Heil dem, der das wird erleben! / Doch wer wird mir Kräfte geben? / Gott hat mich in Staub gestürzt, / meine Tage abgekürzt. / Töt mich nicht durch deine Plage / in der Hälfte meiner Tage! / Sind nicht deine Lebenszeiten / Ewigkeit der Ewigkeiten?
8. Dein allmächtiges: Es werde! / hat gegründet einst die Erde / und des hohen Himmels Zelt / majestätisch hingestellt. / Doch, wie fest sie jetzt auch stehen, / Erd und Himmel muss vergehen, / nichts kann ihnen Dauer geben. / Du allein wirst ewig leben.
9. Sinkt der Himmel, fällt die Erde / wie ein altes Kleid, dein Werde! / hat bald eine neue Welt / aus dem Staube dargestellt. / Wechseln sie, du bleibest immer, / deine Schönheit altert nimmer. / Sind nicht deine Lebenszeiten / Ewigkeit der Ewigkeiten?
10. Einst wird unser Auge sehen / alles in Erfüllung gehen. / Erd und Himmel mag vergehn, / Gottes Wort bleibt ewig stehn. / Bald erhebet deine Rechte / unsre Kinder, deine Knechte, / dass sie in dem Land gedeihen / und sich deiner ewig freuen. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Du warest vormals gnädig deinem Land, / du schontest es mit väterlicher Huld. / Bei dir, o HERR, das Volk Errettung fand, / und du vergabst aus Gnaden seine Schuld. / In Liebe hatte sich dein Zorn verkehrt, / es bat um Segen und es ward erhört. / So tröste jetzt auch uns mit deiner Gnad, / erbarme dich, vergib die Missetat. /
2. Horch nun, mein Geist, ob Gott nicht Antwort gibt / und nicht von Heil zu seinem Volke spricht. / O ja, von Frieden spricht er, denn er liebt / noch treu sein Volk, und er verlässt es nicht. / Nur dass man treu auf seine Worte hör / und niemals wieder sich zur Torheit kehr! / Ja, wer ihn ehrt, dem naht die Hilfe schon, / dass wieder Ehr in unserm Lande wohn. /
3. Die Güte wird der Treu entgegengehn, / Gerechtigkeit und Friede küssen sich. / Du, Erde, wirst die Treue blühen sehn, / vom Himmel schaut Gerechtigkeit auf dich. / Gott ist uns gut und gießt Gedeihen aus, / das Erdreich bringt den Segen uns ins Haus. / Seht, vor ihm her geht die Gerechtigkeit, / die unser Land mit jedem Schritt erfreut. / Melodie: Genf 1562 / Text: Str. 1 nach Johannes Stapfer 1719-1803, Str. 2 und 3 nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. In Thee, O LORD, do I take refuge; / I trust in Thy great Name, / Lest I be put to shame. / Me in Thy righteousness deliver; / Incline Thy ear and hear me; / With saving help be near me. /
2. Be Thou to me a rock of refuge, / A fortress steep and strong. / To save me from their wrong, / God, rescue me from all the wicked, / From men unjust and savage, / Who me surround and ravage. /
3. Thou, from my youth my trust and Helper, / My hope, I praise Thy worth; / I’ve leaned on Thee from birth. / Yes, from the womb, LORD, of my mother / Art Thou the One who took me, / And never yet forsook me. / W. van der Kamp, 1972; rev.
Genevan Psalter
1. The LORD is King of earth’s domain, / The world and all that dwell therein. / Rejoice, O Zion’s sons and daughters, / For it stands firm by His decrees; / He founded it upon the seas, / Established it upon the waters. /
2. Who shall ascend the hill of God, / Stand in His holy place, and laud / The LORD, who lives and reigns forever? / He who withstands the wicked’s lure, / Who has clean hands, whose heart is pure, / Who keeps his oaths and does not waver. /
3. Rich blessings shall be his reward, / And vindication from the LORD, / Who is the Rock of his salvation. / Such are the men who seek the face / Of Jacob’s God, so rich in grace. / From Him is all their expectation. / W. van der Kamp, 1967; rev.
Genevan Psalter
1. HERR, Gott, mein Heil zu aller Zeit, / wenn Tag für Tag ich zu dir flehe / und in der Nacht noch vor dir stehe, / errette mich aus meinem Leid! / Lass mein Gebet, HERR, zu dir steigen, / dein Ohr zu mir sich gnädig neigen! /
2. Denn übergroß ist meine Not, / mit Leid gesättigt ist mein Leben, / von Unglück bin ich rings umgeben. / Mein Leben selber ist ein Tod. / Man sagt: Um den ist es geschehen, / sein Ende ist schon abzusehen. /
3. Bald wohne ich im dunklen Grab / bei denen, die im Kampf gefallen. / Zu welchem, HERR, von ihnen allen / reicht dein Gedenken je hinab? / Wer darf im Tod auf dich noch bauen / und deiner Lebensmacht vertrauen? /
4. Mit tiefer Angst und Düsternis, / mit Schrecken und mit schwerem Bangen / hält mich, o Gott, dein Grimm gefangen. / Ach HERR, mein Ende ist gewiss. / Du lässt von Leid und großen Plagen / mich rings umbranden und zerschlagen. /
5. Zum Abscheu hast du mich gemacht, / ein Fremder bin ich den Bekannten, / die einst sich meine Freunde nannten, / mein Weg verliert sich in der Nacht. / Du selbst versperrst mir alle Türen, / die aus dem Leid ins Leben führen. /
6. Ich schau nach dir in meiner Not / und bete mit erhobnen Händen. / Wann wird der HERR mein Unglück wenden? / Ach, wann errettet mich mein Gott? / HERR, höre, wie ich täglich schreie, / und hilf mir auf durch deine Treue! /
7. Kannst du im Grab noch Wunder tun? / Kannst du auch dort noch Huld erweisen, / dass die Verstorbenen dich preisen, / die lange schon im Dunkel ruhn? / Ja werden, die im Tod vergingen, / noch einmal deinen Ruhm besingen? /
8. Wird deine Kraft und Herrlichkeit / auch in der Finsternis gesehen? / Und wird auch dort dein Recht geschehen, / im Lande der Vergessenheit? / Ich schrei zu dir, HERR, jeden Morgen: / Wie lange hältst du dich verborgen? /
9. Ach HERR, erbarm, erbarme dich! / Du lässt seit meinen Jugendjahren / mich so viel Angst und Tod erfahren, / dein ganzer Grimm geht über mich. / Warum, HERR, muss ich einsam klagen / und in der Finsternis verzagen? / Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauaus 1991
Dick Sanderman
1. Those who trust in the LORD resemble / Mount Zion, firm and sure, / Which ever will endure; / It stands unmoved and will not tremble. / So Israel will not be shaken / Or be forsaken. /
2. Jerusalem! The hills surround her / And mountains stand on guard / To keep her peace unmarred / When threats of enemies confound her. / So guards the LORD His own who hear Him / And praise and fear Him. /
3. The wicked’s scepter shall not humble / The land He did entrust / To people right and just, / Lest they, enticed by evil, stumble, / And they their hands to wrong be turning, / God’s counsel spurning. / W. van der Kamp, 1972; rev.
Genevan Psalter
1. HERR, du bist von Geschlechte zu Geschlechte / die sichre Zuflucht aller deiner Knechte, / der du gewesen, Gott, vor aller Zeit. / Du warest vor den Bergen und der Erde, / bevor die Welt erschaffen durch dein: Werde! / Du bist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
2. Du legst den Menschen, Staub zum Staube, nieder / und sprichst: Ihr Menschenkinder, kommet wieder! / Denn tausend Jahre sind ein Tag vor dir, / ein kurzes Gestern, einer Nachtwach Stunden. / Du raffst sie weg, sie sind wie Schlaf verschwunden, / wie Gras im Tau des Morgens blühen wir.
3. Am Morgen blüht es auf und sprosset wieder, / am Abend sinkt es schon zur Erde nieder, / es liegt verwelkt am Boden und verdorrt. / So sind wir alle mit dem Tod umgeben. / Dein heilger Zorn verzehret unser Leben, / dein Odem scheucht uns unaufhaltsam fort.
4. Du stellest unsre Sünden zum Gerichte / ins helle Licht vor deinem Angesichte, / und was verborgen ist, vor deinen Thron. / Durch deinen Zorn zerrinnen unsre Zeiten, / wir sehen Jahr um Jahr uns schnell entgleiten, / ja, wie ein Seufzer fliehen sie davon.
5. Nur siebzig Jahre währet unser Leben, / und manchmal sind uns achtzig Jahr gegeben, / was köstlich schien, trug mit sich Müh und Leid. / Es fähret schnell dahin, als ob wir flögen. / Gott, wer beherzigt deines Zorns Vermögen, / wer fürchtet dich in deiner Heiligkeit?
6. Lehr uns mit ernstem Sinn die Tage zählen, / mit weisem Herzen deinen Dienst erwählen: / HERR, kehre wieder, deinem Volk ist bang. / Erquick und stärk uns zu der Wallfahrt Mühe / mit deinen Gnaden in der Morgenfrühe, / so rühmen wir und freun uns lebenslang!
7. Nach langer Not erfreue nun die Deinen, / lass deine Herrlichkeit an uns erscheinen, / auch unsre Kinder nimm mit Ehren an. / HERR, unser Gott, lass uns zu allen Zeiten / durch deine Huld und Freundlichkeit geleiten, / und segne du, was unsre Hand begann! / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Ubbo Tiden Meyer 1826-1908
Dick Sanderman
1. Jauchzt alle, Gott sei hoch erhoben! / Gerechte, freuet euch des HERRN! / Den Frommen ziemt es, ihn zu loben. / Schön ist es, und er hört es gern. / Gebt dem HERRN die Ehre, / dass es jeder höre, / mit der Harfen Klang! / Eures Psalters Saiten / müssen froh begleiten / euren Lobgesang.
2. Ihn muss ein neues Lied erheben, / sein Ruhm wird sichtbar überall. / Kommt, singt, ihm Ehr und Macht zu geben, / mit Saiten- und Pasaunenschall! / Was er spricht und lehret, / ist wahrhaft bewähret. / Sein Wort ist wie er. / Er hält sein Versprechen, / wird sein Wort nie brechen, / ja, er tut viel mehr.
3. Vollkommen, heilig ist sein Wille, / er liebt Recht und Gerechtigkeit. / Die Erde trägt des Segens Fülle, / da alles Gottes Güt erfreut. / Über unsrer Erde / hieß sein Wort: Es werde! / Himmel feste stehn. / In der weiten Ferne / hieß sein Geist die Sterne / auf- und untergehn.
4. Wer könnte seiner Macht entgehen? / Er herrscht und wirket fern und nah. / Seht, wenn er spricht, so ist’s geschehen, / wenn er gebietet, so steht’s da. / Aller Heiden Dichten / wird sein Wink vernichten. / Wenn mit vieler Müh / Völker sich beraten / zu gewaltgen Taten, / er vereitelt sie.
5. Der Rat des HERRN steht ewig feste, / er bleibet stets sich gleich gesinnt. / Sein Wille ist der allerbeste / für uns, für Kind und Kindeskind. / Heil dir, Volk auf Erden! / Was wird aus dir werden? / Gott hat dich erwählt. / Hieß der HERR euch kommen, / Heil dann euch, ihr Frommen, / die ihr ihn erwählt!
6. Er schaut auf uns in Freud und Schmerzen, / gibt, dass wir wirken, dass wir ruhn. / Er bildet unser aller Herzen / und siehet eines jeden Tun. / Nie macht sich ein König / Völker untertänig / durch die Heereskraft. / Nimmer können Helden / einen Sieg vermelden, / den ihr Arm verschafft.
7. Sprich nicht: Nun wird mein Arm doch siegen, / denn mir kann niemand widerstehn. / Auch Heereskraft wird dich betrügen / und muss gar bald zugrunde gehn. / Gottes Auge schauet / den, der ihm vertrauet, / mit Erbarmen an. / Ja, wie bald erfähret, / wer die Güte ehret, / was die Allmacht kann.
8. Er schützet seiner Diener Leben, / er rettet vor dem nahen Tod, / und er wird Brot in Fülle geben / in Teurung und in Hungersnot. / Drum wird’s unsern Seelen / nie am Guten fehlen, / denn sie harren sein. / Er ist Schild und Stärke, / und zu jedem Werke / gibt er uns Gedeihn.
9. Kommt, lasst uns immer auf ihn schauen, / da unser Herz sich seiner freut, / auf seinen heilgen Namen trauen / und ihn erhöhn in Freud und Leid. / Gib, dass uns behüte, / Vater, deine Güte. / Halt dein Vaterherz / immer für uns offen, / wie wir auf dich hoffen, / heilge Freud und Schmerz. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1973
Dick Sanderman
1. Hear Thou, O LORD, my supplication, / My fervent plea for Thy salvation; / LORD, answer me with truth and right. / Withhold from me Thy condemnation, / For none is perfect in Thy sight. /
2. My bitter foe has long pursued me; / Unto the ground he has subdued me, / And into darkness I’ve been led; / He made me sit where light eludes me, / Where I am left like those long dead. /
3. My soul is drained of expectation; / My heart is numb with consternation. / When I remember former days / I muse on all Thy preservation / And ponder all Thy works and ways. / Dewey Westra, 1967; rev.
Genevan Psalter
1. Der hohen Himmel Chor trägt Gottes Ehre vor, / erzählt von seiner Macht. Ihn preist mit Jubelruf / das Werk, das er erschuf, des Firmamentes Pracht. / Tag kündet Tag erregt, von Gottes Glanz bewegt, / sein Lob mit hellem Munde. Nacht offenbart der Nacht / von dem, der sie gemacht, geheimnisvolle Kunde.
1. (engl.) The spacious heavens declare / God’s glory everywhere; / the skies proclaim his might. / The knowledge they display / day echoes forth to day / and night makes known to night. / They use no speech or word, / yet everywhere is heard / the voice of all creation. / The truth that it expounds / throughout the world resounds / and reaches every nation.
2. Zu Gottes ewgem Ort steigt ohne Sprach und Wort / der Schöpfung Lobgesang. Von Menschen ungehört / erhebet sich und ehrt ihn reiner Töne Klang. / In alle Lande dringt, was ihre Stimme singt. / Ihr Schall geht ohne Wende bis an der Welten Saum, / füllt aller Zeiten Raum, kennt weder Halt noch Ende.
3. Er hat der Sonn ein Zelt am Himmel aufgestellt, / darin sie ruht zur Nacht. Wie sein Gemach zum Fest / ein Bräutigam verlässt, strahlt ihres Aufgangs Pracht. / Sie freut sich, ihre Bahn vom Ost zum Ozean / stark wie ein Held zu ziehen. Von ihrem Licht erhellt / kann in der ganzen Welt nichts ihrer Glut entfliehen.
4. Des HERRN Gesetz ist gut. Es macht der Seele Mut. / Sein Zeugnis ist gewiss. Der Unverständgen Sinn / lenkt es zur Weisheit hin aus tiefer Finsternis. / Des HERRN Gebot erfreut das Herz zu jeder Zeit / mehr als des Goldes Menge, macht unsre Augen hell, / ist aller Wahrheit Quell, bleibt in der Zeiten Länge.
5. HERR, durch dein heilges Recht lässt warnen sich dein Knecht, / folgt deiner Weisung gern. Denn wer sie hält und ehrt, / dem wird gewiss gewährt der große Lohn des HERRN. / Doch, ach, wer merkt und sieht mit wissendem Gemüt / auch die verborgnen Sünden? Von unbewusster Tat / lass, HERR, durch deine Gnad mich in die Freiheit finden!
6. HERR, deinen Knecht bewahr vor Frevlern immerdar, / leit mich nach deinem Rat, dass ich unsträflich sei / und immer bleibe frei von großer Missetat. / Lass wohlgefallen dir, was ich geredet hier, / gefleht in deinem Namen. Mein Herzenswort erhör! / Du bist mein Fels, o HERR, und mein Erlöser. Amen. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: Alfred Rauaus 1990
Dick Sanderman