Bibel
Durchgehende Lesung biblischer Bücher
28 Kommt zu mir, all ihr Geplagten und Beladenen: Ich will euch erquicken.
15 Als aber einer der Tischgenossen das hörte, sagte er zu ihm: Selig, wer im Reich Gottes essen wird. 16 Er aber sagte zu ihm: Ein Mensch gab ein grosses Essen und lud viele ein. 17 Und zur Stunde des Mahls sandte er seinen Knecht aus, um den Geladenen zu sagen: Kommt, alles ist schon bereit! 18 Da begannen auf einmal alle, sich zu entschuldigen. Der erste sagte zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hingehen, um ihn zu besichtigen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt. 19 Und ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und bin unterwegs, sie zu prüfen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt. 20 Und wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. 21 Und der Knecht kam zurück und berichtete dies seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Strassen und Gassen der Stadt und bring die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 22 Und der Knecht sagte: Herr, was du angeordnet hast, ist geschehen, und es ist noch Platz. 23 Und der Herr sagte zum Knecht: Geh hinaus auf die Landstrassen und an die Zäune und dränge sie hereinzukommen, damit mein Haus voll wird! 24 Doch das sage ich euch: Von jenen Leuten, die zuerst eingeladen waren, wird keiner mein Mahl geniessen.
1 Zu jener Zeit zog Juda hinab, weg von seinen Brüdern, und schloss sich einem Mann an aus Adullam, der hiess Chira. 2 Dort sah Juda die Tochter eines Kanaaniters, der hiess Schua. Er nahm sie zur Frau und ging zu ihr. 3 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, und er nannte ihn Ehr. 4 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn, und sie nannte ihn Onan. 5 Und sie gebar noch einmal einen Sohn, und sie nannte ihn Schela; Juda aber befand sich in Kesib, als sie ihn gebar. 6 Und Juda nahm für Ehr, seinen Erstgeborenen, eine Frau, und deren Name war Tamar. 7 Aber Ehr, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen des HERRN, und der HERR liess ihn sterben. 8 Da sprach Juda zu Onan: Geh zur Frau deines Bruders, vollzieh mit ihr die Schwagerehe und schaffe deinem Bruder Nachkommen. 9 Onan aber wusste, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden. So liess er, wenn er zur Frau seines Bruders ging, den Samen auf die Erde fallen und verderben, um seinem Bruder keine Nachkommen zu schaffen.
10 Aber was er tat, war böse in den Augen des HERRN, und er liess auch ihn sterben. 11 Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: Bleibe als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist. Denn er dachte: Auch er könnte sterben wie seine Brüder. So ging Tamar und blieb im Haus ihres Vaters. 12 Die Jahre vergingen. Da starb die Tochter Schuas, die Frau Judas. Und Juda hielt die Trauerzeit ein, dann ging er mit Chira, seinem Freund aus Adullam, zu seinen Schafscherern hinauf nach Timna. 13 Und Tamar wurde gemeldet: Sieh, dein Schwiegervater geht hinauf nach Timna, um seine Schafe zu scheren.
14 Da legte sie ihre Witwenkleider ab, bedeckte sich mit dem Schleier und verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna liegt. Denn sie hatte gesehen, dass Schela herangewachsen war, dass sie ihm aber nicht zur Frau gegeben worden war. 15 Juda sah sie und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Gesicht verhüllt. 16 Und er wandte sich zu ihr am Wegrand und sprach: Lass mich zu dir kommen! Denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie sprach: Was gibst du mir, wenn du zu mir kommen darfst? 17 Er sprach: Ich werde dir ein Zicklein von der Herde schicken. Sie sprach: Wenn du ein Pfand gibst, bis du es schickst. 18 Er sprach: Was für ein Pfand soll ich dir geben? Sie sprach: Dein Siegel und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast. Er gab es ihr und ging zu ihr, und sie wurde schwanger von ihm. 19 Dann stand sie auf und ging weg, legte ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an. 20 Juda aber schickte das Zicklein durch seinen Freund aus Adullam, um das Pfand von der Frau wieder zu bekommen, der aber fand sie nicht. 21 Da fragte er die Leute aus ihrem Ort: Wo ist jene Geweihte, die hier in Enajim jeweils am Weg sitzt? Sie sprachen: Hier gibt es keine Geweihte. 22 Da kehrte er zu Juda zurück und sprach: Ich habe sie nicht gefunden. Auch haben die Leute aus dem Ort gesagt: Hier gibt es keine Geweihte. 23 Juda sprach: So mag sie es behalten. Wenn wir nur nicht zum Gespött werden. Sieh, ich habe dieses Böcklein geschickt, du aber hast sie nicht gefunden.
24 Etwa drei Monate später wurde Juda gemeldet: Deine Schwiegertochter Tamar hat sich mit einem anderen Mann eingelassen, und nun ist sie von ihrer Hurerei auch noch schwanger. Da sprach Juda: Führt sie hinaus, sie soll verbrannt werden. 25 Schon war sie hinausgeführt, da liess sie ihrem Schwiegervater sagen: Von dem Mann, dem dies hier gehört, bin ich schwanger. Und sie liess weiter sagen: Sieh doch nach, wem der Siegelring, die Schnur und der Stab da gehören. 26 Juda sah es sich genau an und sprach: Sie ist im Recht gegen mich, denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben. Aber er verkehrte nicht mehr mit ihr.
1 Ein guter Ruf ist wertvoller als grosser Reichtum, Ansehen ist besser als Silber und Gold. 2 Reiche und Arme begegnen sich,
erschaffen hat sie alle der HERR. 3 Ein Kluger sieht das Unheil kommen und verbirgt sich, die Einfältigen aber gehen weiter und müssen es büssen. 4 Der Lohn der Demut und der Furcht des HERRN ist Reichtum, Ehre und Leben. 5 Dornen und Schlingen sind auf dem Weg des Falschen, wer sein Leben schützen will, bleibt ihnen fern. 6 Erzieh den jungen Mann am Anfang seines Wegs, dann weicht er auch im Alter nicht davon ab. 7 Der Reiche herrscht über die Armen, und der Schuldner ist der Sklave des Gläubigers. 8 Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten, und mit dem Stock seines Zorns hat es ein Ende. 9 Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet, denn er gibt dem Armen von seinem Brot. 10 Vertreibe den Spötter, so geht auch der Hader, und Streiten und Schmähen hören auf. 11 Wer ein reines Herz liebt und anmutige Lippen hat, dessen Freund ist der König. 12 Die Augen des HERRN wachen über die Erkenntnis, aber die Worte des Abtrünnigen verwirrt er. 13 Der Faule sagt: Draussen ist ein Löwe, auf offener Strasse könnte ich getötet werden. 14 Eine tiefe Grube ist der Mund fremder Frauen, wem der HERR zürnt, der fällt hinein. 15 Torheit haftet am Herzen des jungen Mannes, der Stock der Unterweisung treibt sie ihm aus 16 Wer einen Armen unterdrückt, macht ihn reich, wer einem Reichen gibt, macht nur Verlust.
4 Hört dies, die ihr dem Armen nachstellt und die Elenden im Land beseitigt 5 und sagt: Wann ist der Neumond vorüber, dass wir Getreide verkaufen können? Und wann der Sabbat, dass wir Korn anbieten können? Dann machen wir das Efa kleiner und den Schekel grösser und fälschen die Waage für den Betrug, 6 um Hilflose zu kaufen für Geld und den Armen für ein Paar Schuhe; und den Abfall vom Korn verkaufen wir. 7 Beim Stolz Jakobs hat der HERR geschworen: Niemals werde ich all das vergessen, was sie getan haben! 8 Sollte darüber nicht die Erde erbeben und jeder Bewohner auf ihr trauern, und sollte sich nicht die ganze Erde heben wie der Nil und aufgewühlt sein und sich senken wie der Strom Ägyptens? 9 Und an jenem Tag, Spruch Gottes des HERRN, lasse ich die Sonne untergehen am Mittag, da bringe ich Finsternis über die Erde am helllichten Tag. 10 Und eure Feste verwandle ich in Trauer und alle eure Lieder in Klage, und um alle Hüften lege ich ein Trauergewand, und jeder Kopf wird kahl sein. Und ich mache es wie bei der Trauer um den Einzigen, und das Ende davon mache ich wie einen Tag der Verbitterung.
22 Seid aber Täter des Wortes, nicht bloss Hörer, die sich selbst betrügen. 23 Denn wer das Wort bloss hört, nicht aber danach handelt, gleicht einem Mann, der sein Gesicht, das er von Geburt hat, im Spiegel betrachtet: 24 Er betrachtet sich selbst, geht weg und vergisst sogleich, wie er aussieht. 25 Wer sich aber in das vollkommene Gesetz vertieft, das Gesetz der Freiheit, und dabei bleibt, wer also nicht ein Hörer ist, der alles wieder vergisst, sondern ein Täter, der sein Werk tut, der wird selig sein bei dem, was er tut! 26 Wer meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist leerer Wahn. 27 Reine und unbefleckte Frömmigkeit vor Gott, unserem Vater, ist dies: sich kümmern um Witwen und Waisen in ihrer Not und sich vor der Beschmutzung durch die Welt bewahren.
1 Für den Chormeister. Von den Korachitern. Ein Psalm. 2 Hört dies, ihr Völker alle, merkt auf, alle Bewohner der Welt, 3 ihr Geringen wie auch ihr Vornehmen, allesamt, Reiche und Arme. 4 Mein Mund spricht Weisheit, und das Sinnen meines Herzens ist Einsicht. 5 Dem Weisheitsspruch neige ich mein Ohr, zur Leier löse ich mein Rätsel. 6 Was soll ich mich fürchten in bösen Tagen, wenn der Frevel meiner tückischen Feinde mich umgibt, 7 die auf ihren Besitz vertrauen und sich ihres grossen Reichtums rühmen? 8 Niemals kann einer den anderen loskaufen, keiner sich freikaufen bei Gott, 9 zu hoch ist der Preis für ihr Leben, für immer muss er es lassen. 10 Sonst lebte er weiter auf ewig und schaute die Grube nicht. 11 Denn jeder kann es sehen: Es sterben die Weisen, Tor und Narr, allesamt kommen sie um, und anderen lassen sie ihren Besitz. 12 Gräber sind ihre Behausung auf ewig, ihre Wohnstatt von Generation zu Generation, wenn sie auch Länder nach ihren Namen benannten. 13 Der Mensch in seiner Pracht ist ohne Bestand, er gleicht dem Vieh, das verstummt. 14 Das ist der Weg derer, die sich selbst vertrauen, und die Zukunft derer, denen das eigene Reden gefällt. Sela 15 Wie Schafe ziehen sie ins Totenreich, der Tod weidet sie, und die Aufrichtigen herrschen über sie am Morgen. Ihre Gestalt zerfällt, das Totenreich ist ihre Bleibe. 16 Gott aber wird mein Leben loskaufen, aus der Gewalt des Totenreichs nimmt er mich auf. Sela 17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Pracht seines Hauses sich mehrt. 18 Denn nichts nimmt er mit, wenn er stirbt, seine Herrlichkeit folgt ihm nicht hinab. 19 Mag er sich selbst glücklich preisen in seinem Leben, mögen sie dich loben, dass du dir Gutes schaffst, 20 dennoch kommt er zum Geschlecht seiner Vorfahren, die das Licht nie mehr sehen. 21 Der Mensch in Pracht, doch ohne Verstand, er gleicht dem Vieh, das verstummt.
40 Und der König wird ihnen zur Antwort geben: Amen, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
19 Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag prächtige Feste feierte. 20 Vor seiner Tür aber lag ein Armer mit Namen Lazarus, der war über und über bedeckt mit Geschwüren. 21 Und er wäre zufrieden gewesen, sich den Bauch zu füllen mit den Brosamen vom Tisch des Reichen; stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. 22 Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoss getragen wurde. Aber auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 Und wie er im Totenreich, von Qualen gepeinigt, seine Augen aufhebt, sieht er von ferne Abraham und Lazarus in seinem Schoss. 24 Und er schrie: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schicke Lazarus, damit er seine Fingerspitze ins Wasser tauche und meine Zunge kühle, denn ich leide Pein in dieser Glut. 25 Aber Abraham sagte: Kind, denk daran, dass du dein Gutes zu deinen Lebzeiten empfangen hast und Lazarus in gleicher Weise das Schlechte. Doch jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und zu alledem besteht zwischen uns und euch eine so tiefe Kluft, dass die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können und dass die von dort nicht zu uns herübergelangen. 27 Er aber sagte: So bitte ich dich denn, Vater, ihn in das Haus meines Vaters zu schicken. 28 Ich habe nämlich fünf Brüder; die soll er warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. 29 Abraham aber sagt: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. 30 Da sagte er: Nein, das werden sie nicht, Vater Abraham! Aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. 31 Da sagte er zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
4 Höre, Israel: Der HERR, unser Gott, ist der einzige HERR. 5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit deiner ganzen Kraft. 6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen bleiben, 7 und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du dich erhebst. 8 Du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden und sie als Merkzeichen auf der Stirn tragen, 9 und du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses schreiben und an deine Tore.