Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
1. Zu dir im Himmel, HERR, zu deinem Licht / erheb ich mein Gesicht. / Wie auf die Hand des Herrn die Knechte schauen / und seiner Güte trauen, / wie sich die Augen einer Magd nicht wenden / von ihrer Herrin Händen, / so sehen wir in unsers Lebens Not / allein auf dich, o Gott. /
2. Erbarm dich, HERR, wie du es stets getan, / und sieh uns gnädig an. / Wir mussten ja seit ungezählten Tagen / der Menschen Wut ertragen. / Wie wurden wir mit Spott und Hohn betrachtet, / entwürdigt und verachtet! / Zu lange schon erleiden wir den Tod. / Erbarm dich unser, Gott! / Melodie: Genf 1551 / Text: Alfred Rauaus 1992
Dick Sanderman
1. O LORD, how swiftly grows / The number of my foes / Who wantonly oppress me! / Yes, multiplied are they / That rise to my dismay, / And day by day distress me. / Though heavy my despair, / They scornfully declare / To my humiliation, / That Thou, O God, no more / Canst help me as before / Or come to my salvation. /
2. But Thou, LORD, always art / A shield about my heart, / My hope and sure reliance. / Thou, in the hour of dread, / Dost lift my weary head, / And biddest them defiance. / Whene’er to God I cried, / He hastened to my side / In all my tribulations; / From Zion’s mountain fair / He looked on my despair / And heard my supplications. /
3. When I lay down, I slept; / I woke, for I was kept / In His divine protection. / The LORD was at my side, / My safety He supplied, / Whatever my affliction. / Defended by His hand, / I shall undaunted stand / While thousands surge about me; / Though furious foemen wage / Their war with mighty rage, / I know they shall not rout me. /
4. Arise and save me, LORD, / For Thou hast smitten hard / The jaws of them that hate me; / Yes, Thou didst fiercely break / For me Thy servant’s sake / The teeth of the ungodly. / I shall not suffer long, / For my salvation strong / Thou, O my LORD, providest. / Thy people all will rest / By Thee so richly blest, / Since Thou with them abidest.
Dewey Westra, 1931
Genevan Psalter
1. Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren, / rühmt seines Namens Herrlichkeit, / und feierlich ihn zu verklären, / sei Stimm und Saite ihm geweiht. / Sprecht: Wunderbar sind deine Werke, / o Gott, die du hervorgebracht, / auch Feinde fühlen deine Stärke / und zittern, HERR, vor deiner Macht!
2. Dir beuge sich der Kreis der Erde, / dich bete jeder willig an, / dass laut dein Ruhm besungen werde / und alles dir bleib untertan. / Kommt alle her, schaut Gottes Werke, / die er an Menschenkindern tat! / Wie wunderbar ist seine Stärke, / die er an uns verherrlicht hat.
3. Ins Trockne wandelt er die Meere, / gebot dem Strom, vor uns zu fliehn. / Wir freuten uns der Macht und Ehre, / die uns hieß durch die Fluten ziehn. / Gott herrschet allgewaltig immer, / da er auf alle Völker schaut. / Vor ihm gelingt’s Empörern nimmer, / er stürzet, wer auf Menschen baut.
4. Rühmt, Völker, unsern Gott, lobsinget, / jauchzt ihm, der sich uns offenbart, / der uns vom Tod zum Leben bringet, / vor Straucheln unsern Fuß bewahrt. / Du läuterst uns durch heißes Leiden / wie Silber reiniget die Glut. / Durch Leiden führst du uns zu Freuden, / ja, alles, was du tust, ist gut.
5. Du hast uns oft verstrickt in Schlingen, / den Lenden Lasten angehängt. / Du ließest Menschen auf uns dringen, / hast ringsumher uns eingeengt. / Oft wollten wir den Mut verlieren / im Feuer und in Wassersnot, / doch kamst du, uns herauszuführen, / und speistest uns mit Himmelsbrot.
6. Ich will zu deinem Tempel wallen, / dort bring ich dir mein Opfer dar, / bezahl mit frohem Wohlgefallen / Gelübde, die ich schuldig war, / Gelübde, die in banger Stunde, / an allem, nicht an dir verzagt, / ich dir, o Gott, mit meinem Munde / so feierlich hab zugesagt.
7. Verehrer Gottes, ich erzähle, / kommt, hört und betet mit mir an! / Hört, was der HERR an meiner Seele / für große Dinge hat getan! / Rief ich ihn an mit meinem Munde, / wenn Not von allen Seiten drang, / so war oft zu derselben Stunde / auf meiner Zung ein Lobgesang!
8. Gelobt sei Gott und hochgepriesen, / denn mein Gebet verwirft er nicht. / Er hat noch nie mich abgewiesen / und ist in Finsternis mein Licht. / Zwar elend, dürftig bin ich immer / und schutzlos unter Feinden hier, / doch er, der HERR, verlässt mich nimmer, / wendt seine Güte nie von mir. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Loys Bourgeois
Dick Sanderman
1. O Gott, nun bleib nicht länger still, / ein Helfer, der nicht helfen will, / bleib nicht so ruhig in der Höhe! / Dein Volk vergeht in Angst und Wehe. / O Gott, dein Schweigen lässt gelingen / der Völker Plan, die uns umringen.
2. Sieh deiner Feinde große Wut / und deiner Hasser stolzen Mut. / Nun soll ganz ausgelöschet werden / der Name Israel auf Erden. / Sieh, wie ringsum die Völker toben, / zum Sturmlauf wider uns erhoben!
3. Wir trauen, HERR, auf deine Macht, / die schon vorzeiten uns bewacht. / Die Feinde hast du einst zerstöret / wie Feuer Berg und Wald verzehret. / Ja, Fürsten konnten nicht bestehen, / mussten wie Spreu im Wind verwehen.
4. Lass deinem Sturmwind freien Lauf! / Mit Ungewitter schreck sie auf! / Bedeck ihr Angesicht mit Schanden, / dass Könige aus allen Landen / mit Zittern und mit großem Zagen / nach deinem heilgen Namen fragen.
5. Einst bringen Ehre, Preis und Ruhm / die Völker in dein Heiligtum, / die uns jetzt zu verderben drohen. / Als Höchster über alle Hohen, / HERR, wirst nur du gepriesen werden / im Himmel droben und auf Erden. / Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauaus 1990
Dick Sanderman
1. O selig sind, die in Aufrichtigkeit / vor ihrem Gott zu wandeln sich bestreben, / die sein Gesetz bewahren allezeit / und immer acht auf Gottes Zeugnis geben. / Heil, wer ihn sucht, von Herzen ihm sich weiht! / Er findet Gott, und seine Seel wird leben.
2. Heil denen, die in seinen Wegen gehn / und folgen Gott, wie er sie führt im Stillen, / kein Unrecht tun und immer auf ihn sehn / und merken stets auf seinen heilgen Willen! / HERR, du gebietest – lass es uns verstehn –, / dein heilges Recht mit Eifer zu erfüllen.
3. O möcht mein Weg dir ganz geheiligt sein / und ich hier stets nach deinen Rechten wallen. / Ich will mich dir von ganzem Herzen weihn. / Richt meinen Gang nach deinem Wohlgefallen! / Sieht, HERR, mein Aug auf dein Gesetz allein, / so werd ich nie in Spott und Schande fallen.
4. Ich danke dir aus meines Herzens Grund, / dass du willst selbst Gerechtigkeit mich lehren. / Ich lerne nun das Wort aus deinem Mund, / wonach ich dich in deinem Reich soll ehren. / Ich richte mich nach deinem Recht und Bund. / Verlass mich nicht! Ach, wer kann dich entbehren?
5. HERR, lass mein Aug in deinem Lichte sehn, / zeig mir den Weg, den deine Rechte lehren. / Dann will ich treu ihn bis ans Ende gehn, / gib mir Verstand, auf dich allein zu hören. / Ach, möcht mein Herz doch dein Gesetz verstehn, / mein Fuß sich nie von deinem Wege kehren.
6. Gott ist mein Teil. Ich sag’s mit frohem Mut. / Mein Herz bewahrt dein Wort, danach zu leben. / Ich bete, fleh und fühl, wie wohl es tut, / wenn ich dich kann von Herzen froh erheben. / Sei gnädig, HERR, du bist ja ewig gut. / Nach deinem Wort wirst du mir Leben geben.
7. Oft denk ich nach, wohin mein Weg mich führt. / Mein Fuß soll stets nach deinem Zeugnis gehen, / weil sonst mein Pfad im Dunkel sich verliert. / Ich säume nicht, ich eile fortzugehen. / Da dein Gebot mir zeigt, was mir gebührt, / so will ich fort, hier gilt kein Stillestehen.
8. Ich weiß es, HERR: Gerecht ist dein Gericht, / demütigst du, ich sehe deine Treue. / Ja, sie verlässt mich, wenn ich leide, nicht. / HERR, deine Gnad erquicke mich aufs neue. / Sie sei mein Trost, wie mir dein Mund verspricht, / dass sich dein Knecht im Leid an dir erfreue.
9. Dein Wort, o HERR, besteht in Ewigkeit, / im Himmel fest, muss es auch hier bestehen. / Wir Väter sind durch deine Treu erfreut, / und Kindeskind wird sie bewahret sehen. / Der Erdball steht von Anbeginn der Zeit, / du gründest ihn, er bleibet feste stehen.
10. Dein Wort ist meinem Fuß ein helles Licht, / die Leuchte mir auf allen meinen Wegen, / wo ohne sie mir alles Licht gebricht. / Ich schwör’s und will mit Ernst den Eid erwägen, / dir treu zu sein und dein gerecht Gericht / tief meinem Geist zur Warnung einzuprägen.
11. Mein Auge sehnt sich, Gott, nach deinem Licht. / Ach, dass es bald dein Heil erblicken möchte! / Sieh, wie’s dein Wort nach deinem Recht verspricht, / so handle, HERR, in Huld mit deinem Knechte. / Verlass mich nicht mit deinem Unterricht / und führe mich in deine heilgen Rechte!
12. Du bist auch nahe mir, mein HERR und Gott, / wenn Feinde nahn, um wider mich zu streiten. / Ganz Wahrheit ist dein heiliges Gebot / und wird sein Licht noch rings umher verbreiten. / Dein Zeugnis steht bewährt in Not und Tod / und wird bestehn in alle Ewigkeiten.
13. Gib Leben mir, dann lob und preis ich dich, / auch im Gericht wirst du mir Heil gewähren. / Ein irrendes, verlornes Schaf bin ich, / mein Hirte, lass mich deine Stimme hören! / Ich bin ja doch dein Knecht, ach suche mich! / Nie lass ich ab, HERR, dein Gebot zu ehren. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. LORD, I will sing, the praise of justice voicing; / Uprightness is the theme of my rejoicing. / A song of loyalty and blameless ways / To Thee I’ll raise.
2. I’ll wisely tread the pathway of perfection. / When wilt Thou come, O LORD, for my / direction? / I’ll walk within my house with blameless heart, / From sin apart.
3. No base and worthless thing will I have near me, / And all apostasy I hate sincerely. / Those who in secret other men defame / I’ll put to shame.
4. The proud of eye and heart I will not suffer, / But to the faithful I will friendship offer. / The man who walks in all integrity / Shall wait on me.
5. Deceitful men shall from my presence vanish, / For liars I will from my household banish, / And those who spread their tales of slander shall / Not with me dwell.
6. To all the nation I will justice render; / I will destroy the criminal offender, / And every day Thy city’s peace, O LORD, / Will I safeguard. Dewey Westra, 1961, & William Helder, 1980
Genevan Psalter
1. Wer in dem Schutz des Höchsten lebt, / in seinem Schatten wohnet, / der spürt, wie Gott ihn trägt und hebt / und ihn in Not verschonet. / Gott hört’s, wenn meine Seele spricht: / »Du bist’s, auf den ich traue.« / Drum ist er meine Zuversicht, / auf den ich alles baue. /
2. Gott ist es, der dir Hoffnung gibt, / von Fesseln dich befreiet. / Gott ist es, der dein Leben liebt / und in der Angst erneuet. / Du findest deine Sicherheit / im Schatten seiner Flügel. / Dein Schutz und Schild ist allezeit / sein Wort, der Wahrheit Siegel.
3. Die Seuche, die im Finstern schleicht - / lass dir davor nicht grauen. / Wenn tags der Tod vorüberstreicht, / du kannst ihn furchtlos schauen. / Du siehst das Morden ringsumher, / zur Linken tausend sterben / und dort zur Rechten zehnmal mehr. / Doch fürchte kein Verderben.
4. Denn Gott ist deine Zuversicht / und Zuflucht in Gefahren. / Der Allerhöchste täuschet nicht, / er wird dich treu bewahren. / Der HERR wird seiner Engel Wacht / auf deine Wege senden, / die tragen dich in Gottes Macht / auf ihren treuen Händen.
5. »Weil«, spricht der HERR, »er mein begehrt, / mich über alles liebet / und meinen Namen kennt und ehrt / und mir sich ganz ergibet, / so soll ihm, was er unternimmt, / in allem wohl gelingen. / Zur Herrlichkeit, für ihn bestimmt, / will ich ihn selber bringen.
6. Ruft er mich an, so will ich ihn / in aller Not erhören, / und wer ihm droht, soll vor ihm fliehn, / ich setz ihn hoch in Ehren / und lass ihn, ist er lebenssatt, / im Licht mein Heil erblicken. / Den, der mich ehrt, will ich mit Gnad / in Ewigkeit erquicken.«
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Einst saßen wir verbannt an Babels Strömen / und weinten laut, wenn wir, erfüllt von Sehnen, / an Zion dachten. Unser Herz war bang, / vor Gram verstummt des Mundes Lobgesang. / Still hingen in der hohen Bäume Zweigen / dort unsre Harfen, um mit uns zu schweigen.
2. »Von Zion singt! Singt uns die Zionslieder! / Lobt euren Gott! Weckt auf den Jubel wieder!« / So drängte uns der Feinde bittrer Spott. / So höhnten sie und schmähten dich, o Gott. / Ach, wer kann fern im fremden Land dich ehren, / mit Lobgesang dort deinen Ruhm vermehren?
3. Wenn sich mein Herz von Zion sollte wenden, / so mög entfliehn die Kraft aus meinen Händen! / Die Zunge klebe mir am Gaumen an, / wenn ich Jerusalem vergessen kann, / wenn ich dich, Zion, sollte nicht erheben / weit über jede Freud in meinem Leben.
4. Vergiss, HERR, nicht, was Edoms Söhne sprachen / am Unglückstag, als Zions Mauern brachen. / Es schmähte laut ihr treulos frecher Mund: / »Reißt nieder, reißt hinab bis auf den Grund!« / Wie Babel ohn Erbarmen hat vernichtet, / werd es, o HERR, von deinem Zorn gerichtet. / Melodie: Straßburg 1539 / Lyon 1551 / Text: Alfred Rauaus 1989
Dick Sanderman
1. Ach, HERR, wie hast du uns zerstreut, / gezürnt, verstoßen lange Zeit! / Zu dir wir kommen, nimm uns an, / du hilfst, so niemand helfen kann. / Sieh, wie die Erde bebt und wankt! / Sieh, wie sie zittert, taumelt, schwankt! / Der Erde Grund kann nicht bestehen. / Vor deinem Zorn muss er vergehen.
2. Wie schrecklich, HERR, ist dein Gericht! / Du wandtest von uns dein Gesicht. / Du tränktest uns mit Taumelwein, / ja, bittren Trank schenkst du uns ein. / Ach, lass uns bald dein Zeichen sehn, / dass wir des Todes Pfeil entgehn. / Lass deine Macht sich offenbaren / dass, die du liebst, dein Heil erfahren.
3. So sprach der HERR im Heiligtum: / Erneuern will ich meinen Ruhm, / wenn siegreich jedes Volk und Land / ich mir erwerb mit starker Hand. / Ja, aller Herrscher Glanz und Pracht / wird Beute meiner Siegesmacht, / bis alle Völker dieser Erden / zu meinem Reich gezählet werden.
4. Noch sehen unsre Augen nicht / die Welt in deinem Siegeslicht. / Noch leben wir in dunkler Nacht, / verborgen ist uns deine Macht. / Hilf uns, o Gott, aus aller Not! / Du, HERR, allein bist unser Gott. / Dein starker Arm muss für uns streiten / und in die Stadt des Heils geleiten. / Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauhaus 1990
Audio-File: Dick Sanderman
1. O judge me, God of my salvation, / Plead Thou my cause, defending me / Against a cruel, ungodly nation; / From a deceitful generation / O save Thou me and set me free, / That I may honor Thee.
2. Thou art my stronghold from oppression, / O why then hast Thou cast me off? / Why let my foes with their aggression / Cause me such mourning and depression? / See how they gather round to scoff / And at my woes to laugh.
3. Send forth, O LORD of my salvation, / Thy light and truth to be my guide; / O let their rays, in my privation, / Lead me unto Thy habitation, / Where ‘neath Thy wing I’ll be supplied / With grace Thou wilt provide.
4. Then, at Thy sacred altar bending, / My heart to God in prayer I’ll raise. / With harp and voice, in worship blending, / Thy courts resound; while Psalms, ascending / To God my highest joy, bring praise / For all His wondrous ways.
5. My soul, why are you sad and grieving, / Why so oppressed with anxious care? / Hope yet in God, His Word believing; / For, light and joy from Him receiving, / I’ll praise His Name again and laud / My Helper and my God.
William Kuipers, 1931, et alv
Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.