Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung.

Psalm 97

1. The LORD our God is King! / O earth, rejoice in Him! / All islands, coasts, and ocean, / Break forth in glad devotion. / Dark clouds of secrecy / Enfold His majesty. / The pillars of His throne / Are righteousness alone / And perfect equity. /

2. Consuming flames deploy / Before Him, to destroy / His foemen round about Him / Who vainly seek to flout Him. / His lightning bolts, when hurled, / Enlighten all the world; / Earth sees and quakes with fear / To see His wrath appear / And thunderous clouds unfurled. /

3. The hills, as wax by fire, / All melt before His ire, / When God on His creation / Pours flaming indignation. / The heavens in awe express / His perfect righteousness. / Let all the nations see / His glorious majesty, / His royal power confess. 
Dewey Westra, 1931; rev. 


Genevan Psalter
Psalm 66

1. Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren, / rühmt seines Namens Herrlichkeit, / und feierlich ihn zu verklären, / sei Stimm und Saite ihm geweiht. / Sprecht: Wunderbar sind deine Werke, / o Gott, die du hervorgebracht, / auch Feinde fühlen deine Stärke / und zittern, HERR, vor deiner Macht! /

2. Dir beuge sich der Kreis der Erde, / dich bete jeder willig an, / dass laut dein Ruhm besungen werde / und alles dir bleib untertan. / Kommt alle her, schaut Gottes Werke, / die er an Menschenkindern tat! / Wie wunderbar ist seine Stärke, / die er an uns verherrlicht hat. /

3. Ins Trockne wandelt er die Meere, / gebot dem Strom, vor uns zu fliehn. / Wir freuten uns der Macht und Ehre, / die uns hieß durch die Fluten ziehn. / Gott herrschet allgewaltig immer, / da er auf alle Völker schaut. / Vor ihm gelingt’s Empörern nimmer, / er stürzet, wer auf Menschen baut. /

4. Rühmt, Völker, unsern Gott, lobsinget, / jauchzt ihm, der sich uns offenbart, / der uns vom Tod zum Leben bringet, / vor Straucheln unsern Fuß bewahrt. / Du läuterst uns durch heißes Leiden / wie Silber reiniget die Glut. / Durch Leiden führst du uns zu Freuden, / ja, alles, was du tust, ist gut. /

5. Du hast uns oft verstrickt in Schlingen, / den Lenden Lasten angehängt. / Du ließest Menschen auf uns dringen, / hast ringsumher uns eingeengt. / Oft wollten wir den Mut verlieren / im Feuer und in Wassersnot, / doch kamst du, uns herauszuführen, / und speistest uns mit Himmelsbrot. /

6. Ich will zu deinem Tempel wallen, / dort bring ich dir mein Opfer dar, / bezahl mit frohem Wohlgefallen / Gelübde, die ich schuldig war, / Gelübde, die in banger Stunde, / an allem, nicht an dir verzagt, / ich dir, o Gott, mit meinem Munde / so feierlich hab zugesagt. /

7. Verehrer Gottes, ich erzähle, / kommt, hört und betet mit mir an! / Hört, was der HERR an meiner Seele / für große Dinge hat getan! / Rief ich ihn an mit meinem Munde, / wenn Not von allen Seiten drang, / so war oft zu derselben Stunde / auf meiner Zung ein Lobgesang! /

8. Gelobt sei Gott und hochgepriesen, / denn mein Gebet verwirft er nicht. / Er hat noch nie mich abgewiesen / und ist in Finsternis mein Licht. / Zwar elend, dürftig bin ich immer / und schutzlos unter Feinden hier, / doch er, der HERR, verlässt mich nimmer, / wendt seine Güte nie von mir. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Loys Bourgeois


Dick Sanderman
Psalm 23

1. Gott ist mein Hirt, an Gutem fehlt’s mir nicht: / Auf grüne Au’n wird er mich freundlich leiten, / am frischen Born Erquickung mir bereiten / und Rast, wenn heiß die Mittagssonne sticht. /

2. Er wehrt mir nicht, was meine Seel erfreut, / will mild und treu all ihr Verlangen stillen. / Er führet mich um seines Namens willen / den Weg des Heils und der Gerechtigkeit. /

3. Und führt ins Tal der Todesschatten nun / mein Weg hinab, auch dort soll mir nicht grauen. / Du bist mir nah, und auf dich werd ich schauen, / dein Schutz und Schirm lässt mich getröstet ruhn. /

4. Vor meinem Feind wird mir von deiner Hand / der Tisch gedeckt, und keiner darfs verwehren. / Du salbst mein Haupt, krönst mich mit Freud und Ehren / und füllst den Kelch des Heils mir bis zum Rand. /

5. Ja, Gutes und Erbarmung werden mir / zur Seite gehn in allen meinen Tagen, / und bergen wird mich, frei von allen Plagen, / das Haus des HERRN, mein Obdach für und für. /
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Petrus Georg Bartels 1832-1907


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 116

1. Gott hab ich lieb, er hörte mein Gebet, / ich floh in Angst zu seines Thrones Stufen. / Er hat geneigt sein Ohr zu meinem Rufen, / mein Leben lang such ich ihn früh und spät. /

2. Erschütterte mich bittrer Todesschmerz, / ergriff mich ganz die Furcht und Angst der Hölle, / traf lauter Not und Jammer meine Seele, / so schüttet ich ihm aus mein ganzes Herz. /

3. Ich rief zu ihm: »O HERR, erlöse mich, / mach meine Seel von Missetaten ledig!« / Der HERR ist groß, er ist gerecht und gnädig, / und unser Gott hört und erbarmet sich. /

4. Einfältige stehn unter Gottes Hut. / Ich lag in Not, er kam mit Hilf hernieder. / Drum, Seele, kehr zu deiner Ruhe wieder, / Gott tut dir wohl, er ist dein höchstes Gut. /

5. Du führest mich vom Tod zum Lebenslicht, / mein Aug ist froh, mein Fuß wird nicht mehr gleiten. / Du wirst im Land der Lebenden mich leiten, / ich wandle fort vor deinem Angesicht. /

6. Ich glaub an Gott, drum red ich ohne Scheu. / Die Welt ließ oft mich in der Not verzagen. / Ich musst in Angst von allen Menschen sagen: / Sie trügen stets, doch Gott ist ewig treu. /

7. O wie vergelt ich Gott, was er mir tat, / da Wohltat sich auf Wohltat überhäufen? / Wohlan, ich will den Kelch des Heils ergreifen. / Gelobet sei sein Name früh und spat! /

8. Du bist mein Gott und HERR, ich bin dein Knecht, / Sohn deiner Magd. Du hast mir beigestanden, / du machst mich frei, du lösest meine Banden, / du hast auf mich, den dir Erkauften, Recht. /

9. Nimm meinen Dank, nimm mich zum Opfer hin! / O HERR, ich will laut deinen Namen preisen, / vor allem Volk dir mit der Tat erweisen, / dass ich ganz dein, dir alles schuldig bin. /

10. Ins Haus des HERRN w’ill ich mit Freuden gehn, / in seiner Stadt will ich ihn froh erheben. / Er ist mein Heil, er ist mein Licht, mein Leben. / Mein Lob soll ihn in Ewigkeit erhöhn. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Johann Crüger 1658


Dick Sanderman
Psalm 118

1. Dankt, dankt dem HERRN, jauchzt, volle Chöre, / denn er ist freundlich jederzeit. / Singt laut, dass seine Güte währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit. / Jauchz, Israel, und bring ihm Ehre! / Er zeigte dir es jederzeit. / Frohlock, dass seine Gnade währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit. /

2. Auf, Priesterschar, bring du ihm Ehre! / Du hörst und siehst es jederzeit, / zeug’s laut, dass seine Gnade währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit. / Bring, Volk, das Gott verehrt, ihm Ehre! / Sieh, du erfährst es jederzeit. / Sing froh, dass seine Gnade währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit! /

3. In jeder Angst, Not und Gedränge / rief ich ihn, den Erbarmer, an. / Er gibt mir Antwort in der Enge / und führt mich auf geraumer Bahn. / Der HERR ist für mich, Macht und Gnade / lässt mich in ihrem Schutze ruhn. / Wer unternimmt’s, dass er mir schade? / Was kann ein schwacher Mensch mir tun? /

4. Der HERR ist für mich, hilft mir siegen. / Drum seh ich im Triumphe schon / hier alle Feinde vor mir liegen / und trage seine Siegeskron. / O besser ist’s, auf Gott vertrauen, / als ruhn auf Menschen Macht und Kunst, / ja, besser ist’s, auf Gott vertrauen, / als hoffen auf der Fürsten Gunst. /

5. Der HERR ist meine Hilf und Stärke, / mein Psalm singt seine Treu und Macht. / Mein Heiland hat durch große Werke / Sieg und Erlösung uns gebracht. / Nun jauchzen meines Gottes Knechte, / dass ihre Hütt davon ertönt: / Gelobt sei unsers Gottes Rechte, / die uns mit Sieg und Frieden krönt. /

6. Die Rechte Gottes ist erhöhet, / die Rechte unsers Gottes siegt. / Der Fromme, der nun sicher stehet, / frohlocket, dass der Feind erliegt. / Ich sterbe nicht, ich werde leben / durch den, der mich erlöset hat. / Ich will die Werke froh erheben, / die der Erbarmer für mich tat. /

7. Gott züchtigt mich nicht zum Verderben, / er überlässt mich nicht dem Tod. / Er will, ich solle noch nicht sterben, / drum rettet er aus aller Not, / eröffnet mir, ich will ihn loben, / die Tore der Gerechtigkeit. / Da, wo mein Heiland wird erhoben, / anbet ich ihn, der mich befreit. /

8. Dies sind die Tore zu dem Throne / der allerhöchsten Majestät, / durch die beim frohen Jubeltone / zu seinem Gott der Fromme geht. / Da will ich vor dir niederfallen, / du hörtest mich in meiner Not. / Dir soll mein frohes Lob erschallen, / du gibst mir Leben aus dem Tod. /

9. Der Stein, der einst beim Tempelbauen / verschmäht, zum Eckstein ist erhöht. / Wir können dieses Wunder schauen / und beten an die Majestät. / Von unserm Gott ist das geschehen, / wie herrlich ist, was er getan! / Wir können dieses Wunder sehen / und beten seine Allmacht an. /

10. Dies ist der schönste aller Tage, / den Gott uns schenkt, weil er uns liebt, / dass jeder nun der Furcht entsage, / sich freue, weil Gott Freude gibt. / Schenk heut, Erbarmer, Heil und Segen, / es ist dein Tag der Herrlichkeit. / Gib, dass wir all erfahren mögen, / wie hoch, HERR, deine Gnad erfreut! /

11. Gesegnet sei des HERRN Gemeine, / die hier in seinem Namen kniet. / Sie sei geweiht dem HERRN alleine, / der huldreich auf sie niedersieht. / Der HERR ist Gott, zu dem wir wallen, / bald macht er uns sich offenbar. / Ein jeder such ihm zu gefallen / und bring sich selbst zum Opfer dar. /

12. Du bist mein Gott, dich will ich loben, / erheben deine Majestät. / Dein Ruhm, mein Gott, werd hoch erhoben, / der über alle Himmel geht! / Rühmt, rühmt den HERRN! Schaut, sein Erbarmen / bestrahlet uns in trüber Zeit, / und seine Gnade trägt uns Arme / von Ewigkeit zu Ewigkeit. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 69

1. Save me, O God! The waters rise and leap / Up to my neck; the roaring floods surround me. / There is no foothold, deadly dangers hound me; / I’ve come into the waters of the deep. / I am engulfed by floods for me too great; / My throat is parched, I’m weary with my crying. / My eyes grow dim while for my God I wait. / O LORD, give ear and listen to my crying. /

2. More numerous than the hairs upon my head / Are those who without cause or reason scorn me. / Too strong for me are those whose hate has torn / me; / Those who attack me with their lies I dread. / Must I restore now what I did not steal? / I know I’ve done the things Thou hast forbidden. / O God, my folly I did not conceal; / From Thee my wrongs and misdeeds are not / hidden. /

3. Let not all those who put their hope in Thee / Be put to shame through me and be forsaken; / Let those who seek Thee not be overtaken / By slander and disgrace because of me. / O God of Israel, taunts and shame I’ve borne, / And for Thy sake I am to friend and brother / A stranger whom they disavow and scorn, / An alien to the children of my mother. W. van der Kamp, 1972; rev.


Genevan Psalter
Psalm 43

1. HERR, du bist Gott, komm doch und schlichte / den Streit nach der Gerechtigkeit! / Die Welt ist lieblos, darum richte / du meine Sache, mach zunichte / des Bösewichts Verschlagenheit, / der mich zu fällen dräut. /

2. Bist du, mein Gott, nicht meine Stärke? / Warum verstößest du mich dann? / Ach, du vereitelst meine Werke, / ich wandle trauervoll und merke / die Freude meines Feinds daran, / dass er mich drängen kann. /

3. Bestrahle mich mit deinem Lichte, / damit ich deine Wahrheit seh, / dass sie vor deinem Angesichte / bald alle meine Tritte richte, / bis ich zu deiner Wohnung geh / und deinen Ruhm erhöh. /

4. Könnt ich zum Altar Gottes wallen, / ich jauchzt in meinem Gott vor Freud! / Wann werde dort ich niederfallen, / wann wird, mein Gott, vor dir erschallen / von meiner Harfe, dir geweiht, / dein Lob der Herrlichkeit? /

5. O Seele, wie so tief betrübet? / Warum ist dir in mir so bang? / Harr nur auf Gott, der jetzt dich übet / und einst für Leiden Freude gibet! / Bald bringt mein froher Lobgesang / Gott, meinem Retter Dank. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 84

1. O LORD of hosts, O God of grace, / How lovely is Thy holy place, / How good and pleasant is Thy dwelling! / O how my soul longs earnestly, / Yea, faints Thy holy courts to see / Mid festal throngs and music swelling. / My heart and flesh cry out to God; / To Him I spread my hands abroad. /

2. The sparrow finds a home to rest; / The swallow deftly builds her nest / And has her young beside Thy altar. / So, LORD of hosts, my God, my King, / I seek the shelter of Thy wings; / Thou wilt not let me slip and falter. / How blest are those who dwell with Thee / And praise Thy Name unceasingly. /

3. How blest are those whose strength Thou art, / Who on Thy ways have set their heart — / The highways to Thy habitation. / For them refreshing fountains flow / When they through Baca’s valley go, / A land of drought and desolation. / The wilderness, with showers blest, / Becomes for them a vale of rest. / William Kuipers, 1931, & William Helder, 1980


Genevan Psalter
Psalm 34

1. Ich rühm den HERRN allein, / er ist derselbe, der er war. / Sein Lob soll jetzt und immerdar / in meinem Munde sein. / Er liebt sein Eigentum. / Bedrängte hört’s, freut euch des HERRN! / Ja, danket ihm: Er hilft so gern. / Der HERR ist unser Ruhm. /

2. Lobt, lobt den Ewigen! / Er zeigt in seiner Größe sich. / Kommt, lasset uns gemeinschaftlich / jetzt seinen Ruhm erhöhn! / Er hält mich immer fest, / ich sucht und fand ihn, meinen Gott. / Seht, wie er bald aus aller Not, / aus aller Furcht erlöst. /

3. Die immer auf ihn schaun, / empfangen von ihm Trost und Licht. / Scham decket nie ihr Angesicht, / weil sie auf Gott vertraun. / Rief je ein Elender, / der HERR erhörte seine Stimm, / aus allen Nöten half er ihm, / und wer hilft so wie er? /

4. Freund Gottes, du kannst ruhn, / denn Engel Gottes lagern sich / rings um dich her und sehn auf dich. / Was kann ein Mensch dir tun? / Kommt alle, schmeckt und schaut, / wie freundlich der Erbarmer sei, / ja, seine Güt ist täglich neu. / Wohl dem, der auf ihn traut! /

5. Kommt her, ihr Kinder, hört, / versammelt euch um euren Freund, / da er’s mit euch am besten meint, / der Gottesfurcht euch lehrt. / Wer Lust zum Leben hat, / hält sich von allem Bösen fern, / tut Gutes nach dem Wort des HERRN, / sucht Frieden, jagt ihm nach. /

6. Wenn die Gerechten schrein, / so hört’s der HERR, er hilft vom Tod / und rettet sie aus aller Not, / das kann der HERR allein. / Ja, er ist immer nah, / wo er zerbrochne Herzen sieht / und ein zerschlagenes Gemüt, / gleich ist sein Trost auch da. /

7. Der Fromme leidet viel, / doch schenkt der HERR in allem Kraft / und führt ihn in der Pilgerschaft / durch Leiden hin zum Ziel. / Wer seine Hoffnung baut / allein auf Gott, der sieht ihn groß. / Der HERR spricht im Gerichte los, / den, der auf ihn vertraut. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 10

1. Warum, o HERR, bleibst du so ferne stehn, / verhüllst dich in den Zeiten unsrer Not? / Die Elenden in ihrem Leid vergehn, / da sie des Frevlers Übermut bedroht. / Mit seinen Ränken bringt er sie zu Tod. / Er preist den Frevel, weil er Gott verachtet / und nach Gewinn nur seine Habgier trachtet. /

2. In seinem Stolz meint er, Gott frage nicht / nach seiner Untat, und sein böser Sinn / spricht kühn: Es ist kein Gott und kein Gericht, / er ahndet’s nicht, ob ich auch ruchlos bin. / So fährt er seinen krummen Weg dahin. / Er sagt sich: Not und Unglück wird mich schonen, / ich wanke nie, ich werde sicher wohnen! /

3. Voll Fluch sein Mund, voll Trug und voll Gewalt, / in seinem Wort hält Unheil er versteckt. / Er sitzt und späht aus seinem Hinterhalt, / wie sich ein Löwe tief im Dickicht deckt, / bis er den Armen fängt und niederstreckt. / Er spricht voll Trotz: Mir wird schon nichts geschehen, / Gott hat’s vergessen, wird es nimmer sehen. /

4. Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Elenden und Schwachen nicht! / Soll immerdar der Frevler Unverstand / verachten deine Rechte, dein Gericht? / Such heim den Bösen, dass sein Arm zerbricht! / Du schaust die Not, du hörst der Waisen Klagen. / Der Arme fleht! Beende seine Plagen! /

5. Der HERR allein ist König allezeit. / Die Völker konnten nicht vor ihm bestehn. / Den Armen hast du, HERR, erhört im Leid / und hast geneigt dein Ohr zu seinem Flehn. / Der Waisen Elend hast du angesehn. / Du schaffest Recht den Schwachen und Geringen. / Des Frevlers Rat lässt nimmer du gelingen. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1990


Dick Sanderman
<< < 251 - 260 (277) > >>