Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung.

Psalm 66

1. Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren, / rühmt seines Namens Herrlichkeit, / und feierlich ihn zu verklären, / sei Stimm und Saite ihm geweiht. / Sprecht: Wunderbar sind deine Werke, / o Gott, die du hervorgebracht, / auch Feinde fühlen deine Stärke / und zittern, HERR, vor deiner Macht!

2. Dir beuge sich der Kreis der Erde, / dich bete jeder willig an, / dass laut dein Ruhm besungen werde / und alles dir bleib untertan. / Kommt alle her, schaut Gottes Werke, / die er an Menschenkindern tat! / Wie wunderbar ist seine Stärke, / die er an uns verherrlicht hat.

3. Ins Trockne wandelt er die Meere, / gebot dem Strom, vor uns zu fliehn. / Wir freuten uns der Macht und Ehre, / die uns hieß durch die Fluten ziehn. / Gott herrschet allgewaltig immer, / da er auf alle Völker schaut. / Vor ihm gelingt’s Empörern nimmer, / er stürzet, wer auf Menschen baut.

4. Rühmt, Völker, unsern Gott, lobsinget, / jauchzt ihm, der sich uns offenbart, / der uns vom Tod zum Leben bringet, / vor Straucheln unsern Fuß bewahrt. / Du läuterst uns durch heißes Leiden / wie Silber reiniget die Glut. / Durch Leiden führst du uns zu Freuden, / ja, alles, was du tust, ist gut.

5. Du hast uns oft verstrickt in Schlingen, / den Lenden Lasten angehängt. / Du ließest Menschen auf uns dringen, / hast ringsumher uns eingeengt. / Oft wollten wir den Mut verlieren / im Feuer und in Wassersnot, / doch kamst du, uns herauszuführen, / und speistest uns mit Himmelsbrot.

6. Ich will zu deinem Tempel wallen, / dort bring ich dir mein Opfer dar, / bezahl mit frohem Wohlgefallen / Gelübde, die ich schuldig war, / Gelübde, die in banger Stunde, / an allem, nicht an dir verzagt, / ich dir, o Gott, mit meinem Munde / so feierlich hab zugesagt.

7. Verehrer Gottes, ich erzähle, / kommt, hört und betet mit mir an! / Hört, was der HERR an meiner Seele / für große Dinge hat getan! / Rief ich ihn an mit meinem Munde, / wenn Not von allen Seiten drang, / so war oft zu derselben Stunde / auf meiner Zung ein Lobgesang!

8. Gelobt sei Gott und hochgepriesen, / denn mein Gebet verwirft er nicht. / Er hat noch nie mich abgewiesen / und ist in Finsternis mein Licht. / Zwar elend, dürftig bin ich immer / und schutzlos unter Feinden hier, / doch er, der HERR, verlässt mich nimmer, / wendt seine Güte nie von mir. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Loys Bourgeois


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 23

1. Gott ist mein Hirt, an Gutem fehlt’s mir nicht: / Auf grüne Au’n wird er mich freundlich leiten, / am frischen Born Erquickung mir bereiten / und Rast, wenn heiß die Mittagssonne sticht.

2. Er wehrt mir nicht, was meine Seel erfreut, / will mild und treu all ihr Verlangen stillen. / Er führet mich um seines Namens willen / den Weg des Heils und der Gerechtigkeit.

3. Und führt ins Tal der Todesschatten nun / mein Weg hinab, auch dort soll mir nicht grauen. / Du bist mir nah, und auf dich werd ich schauen, / dein Schutz und Schirm lässt mich getröstet ruhn.

4. Vor meinem Feind wird mir von deiner Hand / der Tisch gedeckt, und keiner darfs verwehren. / Du salbst mein Haupt, krönst mich mit Freud und Ehren / und füllst den Kelch des Heils mir bis zum Rand.

5. Ja, Gutes und Erbarmung werden mir / zur Seite gehn in allen meinen Tagen, / und bergen wird mich, frei von allen Plagen, / das Haus des HERRN, mein Obdach für und für. / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Petrus Georg Bartels 1832-1907


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 116

1. I love the LORD, the fount of life and grace; / He heard my voice, my cry and supplication, / Inclined His ear, gave strength and consolation; / In life, in death, my heart will seek His face. /

2. The cords of death held me in deep despair; / The terrors of the grave caused me to languish. / I suffered untold grief and bitter anguish; / In my distress I turned to God in prayer. /

3. I cried to Him, “Oh, I beseech Thee, LORD, / Preserve my life and prove Thyself my Savior!” / The LORD is just and He shows grace and favor; / In boundless mercy He fulfils His word. William Kuipers, 1931; rev.


Genevan Psalter
Psalm 117 1. Lobt, alle Heiden, lobt den HERRN! / Rühmt alle Völker, rühmt ihn gern! / Kommt, sehet seine Gnade! Seht, / sie waltet über uns erhöht. / Die Wahrheit Gottes stehet fest, / steht, Halleluja, ewig fest. / Melodie: Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 69

1. HERR, rette mich, das Wasser steigt und steigt, / und immer höher türmen sich die Wogen. / Da ist kein Halt, ich werd hinabgezogen, / dem Abgrund zu, wo jede Stimme schweigt. / Ich schrie zu dir die ganze, lange Nacht. / Nach dir, mein Gott, nach dir rief meine Seele. / Vergeblich habe ich geweint, gewacht. / Mein Gott ist fern, sieht nicht, wie ich mich quäle.

2. Unzählbar ist, wie Haar auf meinem Haupt, / der Feinde Schar, die hasserfüllt mich jagen, / mich ohne Grund bedrängen und verklagen. / Ich soll erstatten, was ich nicht geraubt. / Du kennst mein Herz, HERR, du erforschest mich, / und meine Schuld – liegt sie nicht vor dir offen? / Lass nicht um meinetwillen schämen sich, / die, HERR, auf dich von ganzem Herzen hoffen.

3. Um deinetwillen trag ich Schmach und Spott. / Selbst meine Brüder haben mich vergessen. / Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen. / Nun schmähen mich, die dich verschmähen, Gott. / Ich aber ruf zu dir aus meinem Leid, / wenn über mich die dunklen Fluten gehen, / aus meiner Angst, HERR der Barmherzigkeit. / Errette mich und lass mir Heil geschehen.

4. Wie schrecklich ist der Menschen Hass und Wut, / kein Mitgefühl, kein Trost in ihren Mienen. / Sie sind mir feind. Die meine Freunde schienen, / verhöhnen mich in ihrem Übermut. / Mit Galle speist mich ihre harte Hand, / gibt bittren Essig meinem Mund zu trinken. / Sie haben sich von dir, HERR, abgewandt. / Lass sie in Schmach und Todesnot versinken.

5. Mein Lied erhebt dich, Helfer in der Not. / Nimm meinen Dank, dein Name ist mein Leben. / Du warst mein Schutz, du hast mir Kraft gegeben, / ja, deine Macht erweckte mich vom Tod. / Nun kommt, ihr Menschen, die sein Geist bewegt! / Ihr Himmel, kommt! Ich rufe euch, ihr Meere! / Du Erde, komm, und was auf dir sich regt: / Der HERR ist Gott! Gebt unserm HERRN die Ehre! / Melodie: Straßburg 1539 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1993


Dick Sanderman
Psalm 43

1. HERR, du bist Gott, komm doch und schlichte / den Streit nach der Gerechtigkeit! / Die Welt ist lieblos, darum richte / du meine Sache, mach zunichte / des Bösewichts Verschlagenheit, / der mich zu fällen dräut.

2. Bist du, mein Gott, nicht meine Stärke? / Warum verstößest du mich dann? / Ach, du vereitelst meine Werke, / ich wandle trauervoll und merke / die Freude meines Feinds daran, / dass er mich drängen kann.

3. Bestrahle mich mit deinem Lichte, / damit ich deine Wahrheit seh, / dass sie vor deinem Angesichte / bald alle meine Tritte richte, / bis ich zu deiner Wohnung geh / und deinen Ruhm erhöh.

4. Könnt ich zum Altar Gottes wallen, / ich jauchzt in meinem Gott vor Freud! / Wann werde dort ich niederfallen, / wann wird, mein Gott, vor dir erschallen / von meiner Harfe, dir geweiht, / dein Lob der Herrlichkeit?

5. O Seele, wie so tief betrübet? / Warum ist dir in mir so bang? / Harr nur auf Gott, der jetzt dich übet / und einst für Leiden Freude gibet! / Bald bringt mein froher Lobgesang / Gott, meinem Retter Dank. / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Domkantorei Berlin
Psalm 84

1. O LORD of hosts, O God of grace, / How lovely is Thy holy place, / How good and pleasant is Thy dwelling! / O how my soul longs earnestly, / Yea, faints Thy holy courts to see / Mid festal throngs and music swelling. / My heart and flesh cry out to God; / To Him I spread my hands abroad.

2. The sparrow finds a home to rest; / The swallow deftly builds her nest / And has her young beside Thy altar. / So, LORD of hosts, my God, my King, / I seek the shelter of Thy wings; / Thou wilt not let me slip and falter. / How blest are those who dwell with Thee / And praise Thy Name unceasingly.

3. How blest are those whose strength Thou art, / Who on Thy ways have set their heart — / The highways to Thy habitation. / For them refreshing fountains flow / When they through Baca’s valley go, / A land of drought and desolation. / The wilderness, with showers blest, / Becomes for them a vale of rest. / William Kuipers, 1931, & William Helder, 1980


Genevan Psalter
Psalm 34

1. Ich rühm den HERRN allein, / er ist derselbe, der er war. / Sein Lob soll jetzt und immerdar / in meinem Munde sein. / Er liebt sein Eigentum. / Bedrängte hört’s, freut euch des HERRN! / Ja, danket ihm: Er hilft so gern. / Der HERR ist unser Ruhm.

2. Lobt, lobt den Ewigen! / Er zeigt in seiner Größe sich. / Kommt, lasset uns gemeinschaftlich / jetzt seinen Ruhm erhöhn! / Er hält mich immer fest, / ich sucht und fand ihn, meinen Gott. / Seht, wie er bald aus aller Not, / aus aller Furcht erlöst.

3. Die immer auf ihn schaun, / empfangen von ihm Trost und Licht. / Scham decket nie ihr Angesicht, / weil sie auf Gott vertraun. / Rief je ein Elender, / der HERR erhörte seine Stimm, / aus allen Nöten half er ihm, / und wer hilft so wie er?

4. Freund Gottes, du kannst ruhn, / denn Engel Gottes lagern sich / rings um dich her und sehn auf dich. / Was kann ein Mensch dir tun? / Kommt alle, schmeckt und schaut, / wie freundlich der Erbarmer sei, / ja, seine Güt ist täglich neu. / Wohl dem, der auf ihn traut!

5. Kommt her, ihr Kinder, hört, / versammelt euch um euren Freund, / da er’s mit euch am besten meint, / der Gottesfurcht euch lehrt. / Wer Lust zum Leben hat, / hält sich von allem Bösen fern, / tut Gutes nach dem Wort des HERRN, / sucht Frieden, jagt ihm nach.

6. Wenn die Gerechten schrein, / so hört’s der HERR, er hilft vom Tod / und rettet sie aus aller Not, / das kann der HERR allein. / Ja, er ist immer nah, / wo er zerbrochne Herzen sieht / und ein zerschlagenes Gemüt, / gleich ist sein Trost auch da.

7. Der Fromme leidet viel, / doch schenkt der HERR in allem Kraft / und führt ihn in der Pilgerschaft / durch Leiden hin zum Ziel. / Wer seine Hoffnung baut / allein auf Gott, der sieht ihn groß. / Der HERR spricht im Gerichte los, / den, der auf ihn vertraut. / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 10

1. Warum, o HERR, bleibst du so ferne stehn, / verhüllst dich in den Zeiten unsrer Not? / Die Elenden in ihrem Leid vergehn, / da sie des Frevlers Übermut bedroht. / Mit seinen Ränken bringt er sie zu Tod. / Er preist den Frevel, weil er Gott verachtet / und nach Gewinn nur seine Habgier trachtet. 

2. In seinem Stolz meint er, Gott frage nicht / nach seiner Untat, und sein böser Sinn / spricht kühn: Es ist kein Gott und kein Gericht, / er ahndet’s nicht, ob ich auch ruchlos bin. / So fährt er seinen krummen Weg dahin. / Er sagt sich: Not und Unglück wird mich schonen, / ich wanke nie, ich werde sicher wohnen! 

3. Voll Fluch sein Mund, voll Trug und voll Gewalt, / in seinem Wort hält Unheil er versteckt. / Er sitzt und späht aus seinem Hinterhalt, / wie sich ein Löwe tief im Dickicht deckt, / bis er den Armen fängt und niederstreckt. / Er spricht voll Trotz: Mir wird schon nichts geschehen, / Gott hat’s vergessen, wird es nimmer sehen.

4. Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Elenden und Schwachen nicht! / Soll immerdar der Frevler Unverstand / verachten deine Rechte, dein Gericht? / Such heim den Bösen, dass sein Arm zerbricht! / Du schaust die Not, du hörst der Waisen Klagen. / Der Arme fleht! Beende seine Plagen!

5. Der HERR allein ist König allezeit. / Die Völker konnten nicht vor ihm bestehn. / Den Armen hast du, HERR, erhört im Leid / und hast geneigt dein Ohr zu seinem Flehn. / Der Waisen Elend hast du angesehn. / Du schaffest Recht den Schwachen und Geringen. / Des Frevlers Rat lässt nimmer du gelingen. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1990


Dick Sanderman
Psalm 91

1. Those dwelling in the hiding place / Of God Most High shall tarry / Beneath the shadows of His grace; / His goodness will not vary. / My Fortress when I am beset, / My Rock: I trust Him ever, / For He will from the fowler’s net / His faithful ones deliver. /

2. He’ll save you from the pestilence, / His wings as shelter lending. / His pinions are your sure defense, / His truth a shield unbending. / At night you will not fear the gloom, / Nor, during day, the arrow, / Nor havoc that may spread at noon, / Nor nights of plagues and sorrow. /

3. A thousand at your side may fall, / But you’ll be safely guarded; / When tens of thousands die in all, / You’ll see the foe rewarded. / Since you the LORD your refuge made, / Your rock and habitation, / No evil shall your tents invade, / Nor plague and tribulation. / Dewey Westra, 1961, & William Helder, 1972


Genevan Psalter
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