Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung..

Psalm 47

1. Singt mit froher Stimm, Völker, jauchzet ihm!  / Denn er ist der HERR, hoch von Macht und Ehr.  / Er, der Siegesheld, ist der Herr der Welt.  / Seines Zepters Kraft zwingt die Heidenschaft,  / dass sie ganz besiegt ihm zu Füßen liegt,  / und er gibt sein Heil uns zum Erb und Teil.

2. Seht, er fährt empor mit der Engel Chor,  / mit Triumphgesang und Posaunenklang.  / Singet, singet gern Ruhm und Preis dem HERRN!  / Lobet Gottes Macht, unsers Königs Pracht!  / Seine Majestät ist und bleibt erhöht  / über jeden Thron: Singt im Jubelton!

3. Herr der ganzen Welt, allen Völkern fällt  / deine Gnade zu, auch ihr Gott bist du.  / Ihrer Fürsten Schar stellt vor dir sich dar  / als dein Eigentum, dir zum Preis und Ruhm.  / Deinem Gottesreich kommt kein andres gleich,  / deine Herrlichkeit währt in Ewigkeit.  / Melodie: Genf 1551  / Text: Johannes Christoph Riggenbach 1868


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 95

1. Auf, singt dem HERRN, singt seinem Ruhm,  / der seinem Volk und Eigentum  / sich als ein Fels und Heiland zeiget!  / Kommt vor sein Angesicht mit Dank  / und einem jauchzenden Gesang,  / da er sich huldreich zu uns neiget!

2. Der HERR ist hoch und groß an Kraft,  / ein König, der die Kön’ge schafft  / und in den Staub darnieder leget.  / Seht seine Hand, sie hält und deckt  / den Schatz, der tief im Abgrund steckt,  / und was der Berge Gipfel träget.

3. Sein ist das Meer, sein ist das Land,  / sie zeigen ihres Schöpfers Hand.  / Seht, was wir sind, hat er gegeben.  / Kommt, lasst zu unserm Gott uns ziehn,  / vor ihm anbetend niederknien  / und unsern Schöpfer hoch erheben!

4. Er, der uns schuf, ist unser Gott,  / wir sind, weil er es so gebot,  / sein Volk und Schafe seiner Weide.  / Hört ihn, da er noch heute spricht:  / »Verhärtet eure Herzen nicht!«  / Ja, ihm gehorchen bringet Freude!  / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548  / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 98

1. Sing to the LORD, a new song voicing,  / For mighty wonders He has done.  / His right hand and His arm most holy  / The victory for Him have won.  / The LORD displayed His just salvation;  / His vindication He has shown,  / Revealing to the heathen nations  / That judgment issues from His throne.

2. He has remembered all His mercy,  / His faithfulness to Israel.  / The ends of earth have seen His glory;  / In victory did He excel.  / Now make a joyful noise before Him;  / O all the earth, His praises sing!  / With loud acclaim let all adore Him  / And let the joyful anthems ring!

3. Join to the harp your glad rejoicing;  / A Psalm of adoration sing,  / With trumpet and with cornet voicing  / Your joyful praise to God the King.  / Let oceans roar with all their fullness,  / The world and all that dwell therein.  / Acclaim the LORD’s great power with boldness. / Dewey Westra, 1931; rev.


Genevan Psalter
Psalm 66

1. Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren,  / rühmt seines Namens Herrlichkeit,  / und feierlich ihn zu verklären,  / sei Stimm und Saite ihm geweiht.  / Sprecht: Wunderbar sind deine Werke,  / o Gott, die du hervorgebracht,  / auch Feinde fühlen deine Stärke  / und zittern, HERR, vor deiner Macht!

2. Dir beuge sich der Kreis der Erde,  / dich bete jeder willig an,  / dass laut dein Ruhm besungen werde  / und alles dir bleib untertan.  / Kommt alle her, schaut Gottes Werke,  / die er an Menschenkindern tat!  / Wie wunderbar ist seine Stärke,  / die er an uns verherrlicht hat. 

3. Ins Trockne wandelt er die Meere,  / gebot dem Strom, vor uns zu fliehn.  / Wir freuten uns der Macht und Ehre,  / die uns hieß durch die Fluten ziehn.  / Gott herrschet allgewaltig immer,  / da er auf alle Völker schaut.  / Vor ihm gelingt’s Empörern nimmer,  / er stürzet, wer auf Menschen baut.

4. Rühmt, Völker, unsern Gott, lobsinget,  / jauchzt ihm, der sich uns offenbart,  / der uns vom Tod zum Leben bringet,  / vor Straucheln unsern Fuß bewahrt.  / Du läuterst uns durch heißes Leiden  / wie Silber reiniget die Glut.  / Durch Leiden führst du uns zu Freuden,  / ja, alles, was du tust, ist gut.

5. Du hast uns oft verstrickt in Schlingen,  / den Lenden Lasten angehängt.  / Du ließest Menschen auf uns dringen,  / hast ringsumher uns eingeengt.  / Oft wollten wir den Mut verlieren  / im Feuer und in Wassersnot,  / doch kamst du, uns herauszuführen,  / und speistest uns mit Himmelsbrot. 

6. Ich will zu deinem Tempel wallen,  / dort bring ich dir mein Opfer dar,  / bezahl mit frohem Wohlgefallen  / Gelübde, die ich schuldig war,  / Gelübde, die in banger Stunde,  / an allem, nicht an dir verzagt,  / ich dir, o Gott, mit meinem Munde  / so feierlich hab zugesagt.

7. Verehrer Gottes, ich erzähle,  / kommt, hört und betet mit mir an!  / Hört, was der HERR an meiner Seele  / für große Dinge hat getan!  / Rief ich ihn an mit meinem Munde,  / wenn Not von allen Seiten drang,  / so war oft zu derselben Stunde  / auf meiner Zung ein Lobgesang!

8. Gelobt sei Gott und hochgepriesen,  / denn mein Gebet verwirft er nicht.  / Er hat noch nie mich abgewiesen  / und ist in Finsternis mein Licht.  / Zwar elend, dürftig bin ich immer  / und schutzlos unter Feinden hier,  / doch er, der HERR, verlässt mich nimmer,  / wendt seine Güte nie von mir.  / Melodie: 1543 / Genf 1551  / Text: nach Matthias Jorissen 1793  / Satz: nach Loys Bourgeois


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 23

1. Gott ist mein Hirt, an Gutem fehlt’s mir nicht:  / Auf grüne Au’n wird er mich freundlich leiten,  / am frischen Born Erquickung mir bereiten  / und Rast, wenn heiß die Mittagssonne sticht.

2. Er wehrt mir nicht, was meine Seel erfreut,  / will mild und treu all ihr Verlangen stillen.  / Er führet mich um seines Namens willen  / den Weg des Heils und der Gerechtigkeit.

3. Und führt ins Tal der Todesschatten nun  / mein Weg hinab, auch dort soll mir nicht grauen.  / Du bist mir nah, und auf dich werd ich schauen,  / dein Schutz und Schirm lässt mich getröstet ruhn.

4. Vor meinem Feind wird mir von deiner Hand  / der Tisch gedeckt, und keiner darfs verwehren.  / Du salbst mein Haupt, krönst mich mit Freud und Ehren  / und füllst den Kelch des Heils mir bis zum Rand.

5. Ja, Gutes und Erbarmung werden mir  / zur Seite gehn in allen meinen Tagen,  / und bergen wird mich, frei von allen Plagen,  / das Haus des HERRN, mein Obdach für und für.  / Melodie: Genf 1562  / Text: nach Petrus Georg Bartels 1832-1907


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 116

1. Gott hab ich lieb, er hörte mein Gebet,  / ich floh in Angst zu seines Thrones Stufen.  / Er hat geneigt sein Ohr zu meinem Rufen,  / mein Leben lang such ich ihn früh und spät.

2. Erschütterte mich bittrer Todesschmerz,  / ergriff mich ganz die Furcht und Angst der Hölle,  / traf lauter Not und Jammer meine Seele,  / so schüttet ich ihm aus mein ganzes Herz.

3. Ich rief zu ihm: »O HERR, erlöse mich,  / mach meine Seel von Missetaten ledig!«  / Der HERR ist groß, er ist gerecht und gnädig,  / und unser Gott hört und erbarmet sich.

4. Einfältige stehn unter Gottes Hut.  / Ich lag in Not, er kam mit Hilf hernieder.  / Drum, Seele, kehr zu deiner Ruhe wieder,  / Gott tut dir wohl, er ist dein höchstes Gut.

5. Du führest mich vom Tod zum Lebenslicht,  / mein Aug ist froh, mein Fuß wird nicht mehr gleiten.  / Du wirst im Land der Lebenden mich leiten,  / ich wandle fort vor deinem Angesicht.

6. Ich glaub an Gott, drum red ich ohne Scheu.  / Die Welt ließ oft mich in der Not verzagen.  / Ich musst in Angst von allen Menschen sagen:  / Sie trügen stets, doch Gott ist ewig treu.

7. O wie vergelt ich Gott, was er mir tat,  / da Wohltat sich auf Wohltat überhäufen?  / Wohlan, ich will den Kelch des Heils ergreifen.  / Gelobet sei sein Name früh und spat!

8. Du bist mein Gott und HERR, ich bin dein Knecht,  / Sohn deiner Magd. Du hast mir beigestanden,  / du machst mich frei, du lösest meine Banden,  / du hast auf mich, den dir Erkauften, Recht.

9. Nimm meinen Dank, nimm mich zum Opfer hin!  / O HERR, ich will laut deinen Namen preisen,  / vor allem Volk dir mit der Tat erweisen,  / dass ich ganz dein, dir alles schuldig bin. 

10. Ins Haus des HERRN w’ill ich mit Freuden gehn,  / in seiner Stadt will ich ihn froh erheben.  / Er ist mein Heil, er ist mein Licht, mein Leben.  / Mein Lob soll ihn in Ewigkeit erhöhn.  / Melodie: Genf 1562  / Text: nach Matthias Jorissen 1793  / Satz: nach Johann Crüger 1658


Dick Sanderman
Psalm 118

1. O come with thanks, God’s goodness praising;  / His firm and steadfast love endures.  / Let Israel and the house of Aaron  / Proclaim His love forever sure.  / Let all who come to Him in worship  / Be in His steadfast love secure.  / Come to the LORD with your thanksgiving;  / His everlasting love endures.

2. I cried to God in my affliction;  / He answered me and set me free.  / The LORD Himself is my protection.  / What can a man then do to me?  / On all my foes I look in triumph;  / With God I face them fearlessly.  / I’ll put no confidence in princes;  / The LORD, He shall my refuge be.

3. I was surrounded by all nations,  / But I subdued them in His Name;  / And though they swarmed like bees around me,  / I beat them down like thorns aflame.  / I was hard-pressed and close to falling;  / To my support the LORD then came.  / He is my song and my salvation;  / His strength is evermore the same. / William Helder, 1972


Genevan Psalter
Psalm 67

1. HERR, unser Gott, auf den wir trauen,  / entzieh uns deine Güte nicht,  / lass auf uns her dein Antlitz schauen,  / erleuchte, tröst uns durch dein Licht,  / dass durch uns auf Erden  / mög verbreitet werden  / was dein Arm getan!  / Gott gibt Heil und Freuden.  / Sähn doch alle Heiden,  / was Gott geben kann!

2. Dich werden, Gott, die Völker loben,  / von allen wirst du einst erhöht,  / ja, du allein wirst hoch erhoben  / in deines Namen Majestät.  / Alle sehn entzücket,  / wie dein Heil beglücket  / jedes Volk und Land.  / Ja, wo du regierest,  / Menschen richtest, führest,  / wird dein Heil erkannt.

3. Dich werden, Gott, die Völker loben,  / von allen wirst du einst erhöht.  / Ja, du allein wirst hoch erhoben  / in deines Namens Majestät.  / Gottes Erde gibet,  / weil er Menschen liebet,  / Brot, das uns erhält.  / Er kommt uns mit Segen  / überall entgegen.  / Fürcht ihn, alle Welt!  / Melodie: 1543 / Genf 1551  / Text: Matthias Jorissen 1793


Chormusik zum Genfer Psalter, Berliner Domkantorei
Psalm 43

1. Ach, HERR, mein Gott, erhör mein Klagen!  / Tritt du als Anwalt für mich ein,  / dass meine Feinde nicht mehr sagen:  / Was ihm geschieht, sind Gottes Plagen!  / Bald wird’s mit ihm zu Ende sein,  / dann werden wir uns freun!

2. Warst du mir, Gott, zu allen Zeiten  / nicht eine Zuflucht in der Not?  / Nun lässt du aus der Hand mich gleiten?  / Bewahr mich vor den bösen Leuten  / und stoß mich nicht, mein HERR und Gott,  / in Traurigkeit und Tod.

3. Lass deine Wahrheit mich umgeben  / und sende, HERR, dein Licht mir zu.  / Sie leiten mich zu dir, mein Leben.  / Ich will dich mit Gesang erheben.  / In deinem Tempel find ich Ruh.  / Mein Heil allein bist du! 

4. Was trauerst du, o meine Seele?  / Warum bist du, mein Herz, so bang?  / Gott ist mein Freund, auf den ich zähle.  / Er sorgt für dich, dass dir nichts fehle!  / Drum hoff auf ihn! Es währt nicht lang,  / dann preist ihn dein Gesang.  / Melodie: 1543 / Genf 1551  / Text: Alfred Rauaus 1992


Dick Sanderman
Psalm 84

1. Wie lieblich schön, HERR Zebaoth,  / ist deine Wohnung, o mein Gott.  / Wie sehnet sich mein Herz, zu gehen,  / wo du dich hast geoffenbart,  / und bald in deiner Gegenwart  / im Vorhof nah am Thron zu stehen.  / Dort jauchzet Fleisch und Geist in mir,  / o Gott des Lebens, auf zu dir.

2. Die Schwalb, der Sperling findt ein Haus,  / sie brüten ihre Jungen aus:  / Du gibst Befriedigung und Leben.  / HERR Zebaoth, du wirst auch mir,  / mein HERR, mein Gott, ich traue dir,  / bei deinem Altar Freude geben.  / O selig, wer dort allezeit  / in deinem Lobe sich erfreut.

3. Wohl, wohl dem Mann, der in der Welt  / dich, HERR, für seine Stärke hält,  / von Herzen deinen Weg erwählet!  / Geht hier sein Pfad durchs Tränental,  / er findet auch in Not und Qual,  / dass Trost und Kraft ihm nimmer fehlet.  / Von dir herab fließt mild und hell  / auf ihn der reiche Segensquell.

4. Wir wallen in der Pilgerschaft  / und gehen fort von Kraft zu Kraft,  / vor Gott in Zion zu erscheinen.  / Hör mein Gebet, HERR Zebaoth,  / vernimms, vernimms, o Jakobs Gott!  / Erquicke mich auch mit den Deinen,  / bis wir vor deinem Throne stehn  / und dort anbetend dich erhöhn! 

5. Du unser Schild, Gott, schau uns an,  / schau uns in dem Gesalbten an!  / Ein Tag in deinem Haus ist besser  / denn tausend, ohn dich nah zu sehn,  / ja auf der Schwelle nur zu stehn  / an meines Gottes Haus ist größer,  / als lang in stolzer Ruh der Welt  / zu wohnen in der Bösen Zelt.

6. Denn Gott der HERR ist Sonn und Schild,  / er deckt uns, er ist gut und mild,  / er wird uns Gnad und Ehre geben.  / Nichts mangelt dem, der in der Not  / auf Gott vertraut, er hilft im Tod,  / er selber ist der Frommen Leben.  / Heil dem, der stets in dieser Welt,  / HERR Zebaoth, an dich sich hält!  / Melodie: Genf 1562  / Text: Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
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