Zum Abschluss ihrer Tagung vom 4. bis 7. November in Dresden hat die EKD-Synode eine Kundgebung verabschiedet unter dem Titel: „evangelisch Kirche sein“. In „Besinnung auf Wesen und Auftrag der Kirche“ hält die Synode an dem eingeschlagenen Reformprozess fest, der kirchliches Handeln „auf erkennbar geistliche und theologische Handlungsfelder“ konzentrieren will.
„Evangelisch Kirche sein“ heißt, so die Synode in ihrer Kundgebung, „eine biblisch profilierte Zeitgenossenschaft jenseits von Selbstsäkularisierung und Fundamentalismus zu leben“. Dabei nehme die Kirche im Gespräch mit Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft, Bildung, Politik „in den verschiedenen Feldern zivilgesellschaftlichen Lebens ihre Verantwortung wahr“.
Die evangelische Kirche befindet sich ihrem Selbstverständnis entsprechend in einem „ständigen Erneuerungsprozess“. In der „gegenwärtigen Umbruchzeit“ sucht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) nach geeigneten „Strategien und Strukturen“, kirchliches Handeln auf „geistliche und theologische Handlungsfelder“ zu konzentrieren. Dazu gehören laut Kundgebung der EKD-Synode „Reformanstrengungen“, die:
- „die theologische Kompetenz und die geistliche Qualität kirchlichen Handelns schärfen;
- die Konzentration auf erkennbar geistliche und theologische Handlungsfelder unterstützen
- die Offenheit und Vielfalt gemeindlicher Angebotsformen erweitern; die Kompetenz in situativen Begegnungsformen mit Glaube und Kirche fördern;
- die religiöse Bildung in allen Lebensphasen stärken;
- das diakonische Engagement evangelisch und das evangelische Profil diakonisch schärfen;
- das Gespräch mit der Christenheit vor Ort und weltweit intensivieren und gemeinsam den konziliaren Prozess beherzt vorantreiben;
- die Begegnung und die Auseinandersetzung mit anderen Religionen wahrnehmen;
- den einladenden Charakter der evangelischen Arbeit unterstreichen;
- die Mitarbeitenden in der Kirche neugierig machen auf die ‚Fernstehenden‘ und ‚Distanzierten‘;
- den beteiligungsoffenen Charakter der evangelischen Kirche und ihrer Handlungen fördern.“
In dem eingeschlagenen Prozess der Erneuerung vertraut die evangelische Kirche „auf die Zusage des Auferstandenen: ‚Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein.‘ (Apostelgeschichte 1,8)“
Die Kundgebung der EKD-Synode vom 7. November 2007 "evangelisch Kirche sein" im Wortlaut auf der Homepage der EKD