'Ein rabenschwarzer Tag'

Reaktionen auf den russischen Angriff auf die Ukraine


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Kirchengemeinschaften hatten in den vergangenen Wochen immer wieder zu Deeskalation und einer diplomatischen Lösung im Ukrainekonflikt aufgerufen. Der Kriegsausbruch schockierte - Kirchenvertreter riefen zum Friedensgebet auf.

Christliche Kirchengemeinschaften weltweit verurteilten den Vormarsch des russischen Militärs in die Ukraine und den Angriff, der in der Nacht des 24. Februar 2022 begann. Der Lutherische Weltbund (LWB), die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Weltrat Methodistischer Kirchen (WMK) riefen zu Friedensgebeten für die Menschen in der Ukraine und in der Region auf. Sie forderten den Rückzug der russischen Truppen nach Russland und eine sofortige Beendigung des Konflikts. "Frieden muss gelingen", betonten sie.

"Militärische Aktionen sofort einstellen": Das Moderamen des Reformierten Bundes zeigte sich bestürzt über den russischen Angriff auf die Ukraine. Es handle sich um einen "weiteren Bruch des Völkerrechts", sagt Kathrin Oxen. Die Moderatorin des Reformierten Bundes rief die Gemeinden zu Fürbitten auf.

"Ein rabenschwarzer Tag", schrieb Susanne Bei der Wieden, Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche auf Twitter. "Putins #Krieg greift auch uns an: Unser Miteinander auf der Basis von #Demokratie, #Recht, politischem Diskurs und dem Schutz der Schwachen. Unsere Gedanken und #Gebete sind bei den Menschen in der #Ukraine."

Auch die vier Bischöfe in Baden-Württemberg Stephan Burger, Gebhard Fürst,  Frank Otfried July sowie Jochen Cornelius-Bundschuh riefen zum Friedensgebet auf. "Der Krieg trifft eine ohnehin schon notleidende und schwer traumatisierte Bevölkerung", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. "Wir fühlen uns den Kirchen in der Region im Geist der Liebe Christi verbunden und bitten sie, jeweils in ihren Ländern alles dafür zu tun, um zu einer schnellen Waffenruhe und zu einer Verständigung zu kommen."

Die Lippische Landeskirche rief dazu auf, um 18 Uhr Friedensgebete auszurichten und mit Glockengeläut zum Gebet zu rufen. Landessuperintendent Dietmar Arends: „Wir sind bestürzt über einen Krieg in Europa, der so viel Leid über die Menschen bringen wird und viele das Leben kosten wird. Gewalt darf kein Mittel der Politik sein. Unsere Gedanken und Gebete gehen zu den Menschen in der Ukraine. Wir rufen unsere Gemeinden zum Gebet für die Menschen in der Ukraine auf und dazu, nicht nachzulassen, für den Frieden zu beten.“

Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, verlieh in einem Brief an die rheinischen Gemeinden dem Entsetzen darüber Ausdruck, dass sich mit Kriegsbeginn in der Ukraine trotz der intensiven diplomatischen Bemühungen und der vielen Gebete "die Logik der Gewalt" durchgesetzt habe. "Unter der Führung von Präsident Putin hat die Russische Föderation völkerrechtswidrig die Ukraine angegriffen." Latzel ruft die Gemeinden heute und morgen zu Glockengeläut und Friedensgebeten auf.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung rief die evangelischen Gemeinden dazu aufgerufen, angesichts des Angriffs von Russland auf die Ukraine "von heute an und in den nächsten Tagen um zwölf Uhr die Glocken zu läuten und für den Frieden zu beten". Das Läuten der Glocken sei ein "Aufruf, innezuhalten" und auch "persönlich zu beten".

"Krieg ist Unrecht, bringt Leid und Tod. Krieg vernichtet gewachsenes Leben, Beziehungen, Hoffnung", sagte Bischof Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. "Wir sind mit unserem Mitgefühl bei den Menschen in den Städten und Orten in der Ukraine, bei den Kindern in Angst, bei den Menschen, die auf der Flucht vor den Angriffen sind, bei allen, die in ihrem Leben bedroht sind."

"Erschüttert und sprachlos" zeigte sich Annette Kurschus. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen verurteilte die Angriffe auf die Ukraine und drückte ihr Mitgefühl für die Menschen aus, die um Leib und Leben fürchten. "Wir sind überzeugt: Waffengewalt werden Leid und Unrecht nur vergrößern." Auch jetzt dürfe das diplomatische Gespräch mit Russland nicht abreißen, so Kurschus. "Unsere Kirchen und Gemeinden werden über unsere ökumenischen Beziehungen weiter den Kontakt mit unseren Brüdern und Schwestern in Osteuropa halten."

Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, rief alle Kirchengemeinden dazu auf, mit Friedensgebeten auf die Zuspitzung des Ukraine-Konfliktes zu reagieren. „Macht die Kirchen auf, damit Menschen hier einen Ort für ihr Gebet finden können. Lasst uns in unserer Ohnmacht im Angesicht des Krieges unsere Sorgen, Ängste und Nöte vor Gott bringen, bitten wir ihn um Frieden und um ein Ende der militärischen Gewalt sowie um Schutz für die ukrainische Bevölkerung“, betonte der Landesbischof.


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