Gegen das Zerrbild des „Terroristen von Genf“ beschrieb Bukowski den Reformator als einfühlsamen und hilfsbereiten Menschen. Calvin habe in unzähligen Briefen Trost gespendet und auch Geld für die Verfolgten gegeben. In Genf habe er alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Flüchtlingen einen neuen Anfang zu ermöglichen.
Psalm 68 und andere Psalmen seien Texte, mit denen sich die verfolgten Hugenotten Mut gemacht hätten. Aus diesen alten Texten der Bibel spreche Gott als einer, der sich den Verfolgten zuwendet: „Die Mächtigen, die Euch jetzt so sehr zu schaffen machen, sie sind begrenzt in ihrer Macht“, so laute die Botschaft. Gott die Ehre zu geben, mache die Menschen nicht klein, sondern stark, betonte Bukowski.
Auch heute gebe es verfolgte Christen, deren Schicksal angesichts der Fülle von Nachrichten aber leicht in Vergessenheit gerate. „Unrecht einfach geschehen lassen ist die schlimmste Form der Resignation!“ rief Bukowski den Zuhörenden zu und legte ihnen das regelmäßige Gebet und den persönlichen Einsatz für Glaubensflüchtlinge nahe.
Der Fernsehgottesdienst aus dem Französischen Dom bildete den Abschluss der zentralen Calvin-Feierlichkeiten, die mit der Vorstellung der Calvin-Briefmarke und einem Festakt der EKD in der Französischen Kirche am Freitag ihren Auftakt genommen hatten.