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Reformierten Bundes
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Preise für hervorragende Calvin-Studien
Der Calvin-Preis wurde dieses Jahr an Daniel Kunz und Magnus Löfflmann vergeben
Der Reformierte Bund hat für 2011 den Johannes-Calvin-Preis ausgeschrieben und wird dies künftig alle zwei Jahre tun. Herausragende theologische Studienarbeiten (Seminar- und Examensarbeiten) sollen ausgezeichnet werden, die sich mit wichtigen Themen reformierter Theologie beschäftigt haben. Bedingung ist, dass die Arbeiten an den jeweiligen Universitäten oder Hochschulen mit gut oder sehr gut bewertet worden sind.
2011 wurden fünf Arbeiten eingereicht. "Das mag als Zahl gering erscheinen, jedoch zeigt sich als Ergebnis, dass wirklich alle eingereichten Arbeiten deutlich als überdurchschnittlich zu bewerten sind", sagte der Moderator des Reformierten Bundes bei der Verleihung im Rahmen der Hauptversammlung in Emden. "Wir waren deshalb in der glücklichen Lage, unter wirklich guten Leistungen eine Auswahl treffen zu können."
Nach intensivem Abwägen seien die vom Moderamen beauftragten Gutachter, die Professoren Michael Weinrich und Georg Plasger einmütig zu dem Entschluss gekommen, einen ersten Preis, dotiert mit 1000 Euro, und einen zweiten Preis, dotiert mit 500 Euro, zu verleihen.
Den ersten Preis bekam Herr Daniel Kunz für seine bei Herrn Prof. Dr. Johannes Ehmann (Heidelberg), verfasste Arbeit mit dem Thema: „Gesetz und gute Werke im Heidelberger Katechismus. Ein Versuch zu ihrer Einordnung zwischen Luthertum, Philippismus und Calvinismus“.
In der Laudatio heißt es: "Es handelt sich um einen anspruchsvollen systematischen Vergleich zwischen verschiedenen reformatorischen Modellen von der Bedeutung des Gesetzes für die vom gerechtfertigten Sünder zu vollbringenden gute Werke. Die äußerst differenziert vorgetragene und dogmengeschichtlich überaus pointierte Analyse der verschiedenen Konzepte ist sehr zielstrebig und zugleich stets deutlich ausgewiesen. Dabei gelingt es Herrn Kunz, eine sehr dichte und in die Tiefe gehende Interpretation einzelner Fragen des Heidelberger Katechismus vorzunehmen – und so systematisch-theologische und dogmengeschichtliche Analysen miteinander ins Gespräch zu bringen. Manche Differenzen rücken in überraschender Weise nahe aneinander; Differenzen werden dabei nicht eingeebnet." Ein Gutachter schrieb zudem: „Eine solche differenzierte Analyse des Heidelberger Katechismus (auch mit Aufnahme der Diskussion um den syllogismus practicus) habe ich lange nicht gelesen.“
Der Empfänger des zweiten Preises, Herr Magnus Löfflmann hat eine bei Prof. Dr. Berndt Hamm in Erlangen geschriebene Arbeit mit dem Titel: „Compescat te Deus, Satan! - Calvin und Castellio 1540-1544" eingereicht.
Die Bewertung: "Die Arbeit untersucht das nicht unproblematische Verhältnis von Castellio und Calvin – und erschließt dabei bisher nicht beachtete Quellen und stößt in Neuland vor. Sie ist sehr eigenständig formuliert, wägt die Quellen produktiv ab und führt so eine Art „Indizienbeweis“ und kommt zu einer eigenständigen These. Die Arbeit ist durchaus mitreißend geschrieben, auch wenn die offenkundig schon früh wirksamen Vorbehalte Calvins gegenüber Castellio ein wenig in der Schwebe bleiben sowohl im Blick auf die Achtung seiner Gelehrsamkeit als auch im Blick auf den pastoralen Dienst. Zu dem methodischen Verfahren bei einer solchen Arbeit gehört auch dazu, sich etwas psychologisierend in die beiden Kontrahenten – als solche müssen wir sie zunehmend wahrnehmen – hineinzudenken. Für eine Seminararbeit sehr beachtlich bringt sie durchaus neues Licht in die Forschung – und zeigt bei beiden, Castellio wie Calvin, durchaus neue Facetten."
Die beiden Preisträger wurden von der Hauptversammlung mit lang anhaltendem Applaus bedacht und konnten sich über zahlreiche Glückwünsche freuen. Die beiden Arbeiten stehen als PDF-Dateien zum Download bereit.