"Der ist gut sortiert und weiß, was er will" – so fasste die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen Annette Kurschus ihren ersten Eindruck von Ulf Schlien in Ihrer Einführungsansprache zusammen. Kurschus: "Der hat ein Herz für die Menschen." Und diese waren auch zahlreich gekommen und bestätigten damit die Vermutung, die die Präses zuvor in ihrer Ansprache geäußert hatte: Einer, der von sich sage, Struktur und Empathie gehörten für ihn zusammen, mache neugierig. Für sein zukünftiges Amt empfahl die leitende Theologin: "Bleiben Sie zuerst und vor allem ein Erinnerer an das Wort Gottes."
Schlien selber bezog sich in seiner ersten Predigt im neuen Kirchenkreis auf den Satz des Epheserbriefes: "So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Beisassen, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes." Daran anknüpfend entwickelte er das Bild einer menschenfreundlichen und offenen Kirche, in der niemand nur Gast oder geduldet oder sogar ausgeschlossen sei. In ihr dürfe jeder Mensch genau so sein, wie er ist, mit all der Geborgenheit, die daraus erwachse, aber auch den Konflikten und Reibungen, die dabei entstehen könnten.
Gedankt wurde im Gottesdienst dem Vakanzvertretungsteam um Assessor Uwe Völkel, das die vergangene schwierige Zeit mit viel Verantwortungsbewusstsein und einem hohen Maß an Einsatz die Geschicke des Kirchenkreises bewältigt habe. "Das hat im Landeskirchenamt ein hohes Maß an Respekt hervorgerufen", betonte Präses Annette Kurschus.
Positiv würdigte sie die Aussage des neuen Superintendenten in einem Interview, kein 'Alleinunterhalter' zu sein. Einen solchen brauche man hier in Münster auch nicht. Hier seien Menschen, die nicht nur berufen und begabt seien, sondern dies auch wüssten und sich einsetzten. Nun ließen sich beide Seiten gern und mit Freude aufeinander und das neuen Miteinander ein.
Im Anschluss an den Gottesdienst fanden sich mehr als 300 Menschen im Rathausfestsaal ein, um in guter fröhlicher Stimmung den Neuanfang zu feiern. Für das musikalische Programm sorgte Popkantor Hans Werner Scharnowski mit Band und erntete dafür großen Applaus.