THEOLOGIE VON A BIS Z
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Der Geist Gottes hat verändernde Kraft
Wirkungen für das friedliche Zusammenleben
Als belebender Geist erneuert er die Menschen und ihre Gemeinschaft untereinander. Die Sendung des Geistes ist Gottes Hinweis darauf, dass er sich auf die von ihm erschaffene und versöhnte Welt bezieht. Seine Gegenwart in der Welt ereignet sich als Geistesgegenwart. Sie öffnet den Blick dafür, dass die Herrschaft Gottes und Jesu Christi sich gegen alle Anstürme der zerstörerischen Kräfte von Lieblosigkeit, Friedlosigkeit und Hoffnungslosigkeit als Herrschaft der Liebe durchsetzt.
Die wichtigste Lebensäußerung des Heiligen Geistes ist die des „Lebendigmachers“. Er teilt sich den Menschen so mit, dass sie von ihm in ihrem Innersten angerührt werden und ein vom Geist beseeltes Leben führen. Sie spiegeln etwas vom lebendig machenden Wesen des Geistes zurück. Nicht den Geist der Furcht oder der Verzagtheit hat Gott gegeben – auch wenn es viel Anlass zur Furcht gibt (vgl. 2. Tim 1,7). Nichts greift so schnell um sich wie der Geist der Angst. Doch der teils begründeten und teils von trüben Fantasien verursachten Furcht setzt Gottes Geist etwas entgegen. In seiner Atmosphäre können Menschen aufatmen, seelischen Halt gewinnen und Zuversicht schöpfen. Wirkliche Furcht und diffuse Befürchtungen sollen nicht übermächtig werden. Gottes Geist bewirkt, dass die Angst nicht triumphiert. Durch seinen Geist ist Gott dem zerbrechlichen und verletzlichen Menschen gegenwärtig und belebt ihn neu.
Gottes lebendig machender Geist hat konkrete Wirkungen (2. Tim 1,7). Als Geist der Kraft weckt er mit seiner Energie frischen Lebensmut und neue Gedanken. Ein von Gottes Geist bewegter Mensch kommt auf neue Ideen und verbindet seine schöpferische Kraft mit der Gabe, sie ins Handeln zu übersetzen. An die Stelle lähmender Erfahrungen tritt das Zutrauen, neue Möglichkeiten zu sehen und zu erproben. Als Geist der Liebe stiftet er Menschen dazu an, ihr Leben in wertschätzender und liebevoller Hingabe zu entfalten.
Liebe verschenkt sich, strömt auf andere über und verbindet auch Entfernte und Fremde miteinander. Und als Geist der Besonnenheit löst er Verkrampfungen wie die quälende Sorge, nicht genug zu bekommen, und schenkt Gelassenheit, Geduld, Achtsamkeit und Frieden. So bekommt das Leben der Menschen durch den Geist einen fröhlichen und gelassenen Grundton. Paulus wirbt darum, in diesem Geist zu leben: „Wenn wir im Geist leben, wollen wir uns auch am Geist ausrichten“ (Gal 5,25). Sich an Gottes Geist auszurichten, bedeutet, ein vom Frieden bestimmtes Leben zu führen.
Impulsfragen:
- Welche Wirkungen hat Gottes Geist für das friedliche Zusammenleben der Menschen?
- Was können Christen, die auf Gottes Geist vertrauen, für den Frieden tun?
Matthias Freudenberg
Gespräch mit Victoria Steinmetz, die an der Universität des Saarlandes das Fach „Angewandte Kulturwissenschaften“ studiert, werden die Hauptthemen von Leitsatz 7 (Angst, Kraft des Geistes Gottes, widerständige Besonnenheit) aus der Sicht einer in der Kirche engagierten Frau reflektiert.
Widerständige Besonnenheit aus Leitsatz VII meint eine Friedfertigkeit ohne Angst und Hysterie. Das bedeutet nicht, reale Gefahren ausblenden zu müssen.
Angst befällt uns in unterschiedlichen Lebenssituationen. Dabei scheint sie oft unbezwingbar. Was Menschen in der Bibel dann allerdings auch erfahren: Gott ist größer als meine Angst.
Die Taube gilt als Symbol des Friedens. In der Bibel spielt sie die Rolle eines Botschafters.
Nicht alles, was sich auf Gottes Geist beruft, stammt wirklich von Gott. Wie der Geist der Wahrheit im Neuen Testament dem Geist der Täuschung gegenübergestellt wird.
Leitsatz VII thematisiert ein Grundgefühl unserer Zeit, sowohl einzelner Menschen als auch ganzer Gesellschaften: die Angst.
Der Reformierte Bund hat 2017 einen Zwischenruf zur Friedensverantwortung der Kirche veröffentlicht. Hier finden Sie Leitsatz VII zusammen mit weiterführende Materialien und Impulsen.