Der Reformierte Weltbund (RWB) ist an den laufenden Veranstaltungen in „der Stadt Calvins“ u. a. durch die Aufnahme einer Gruppe von 70 Reformierten Christinnen und Christen aus 15 verschiedenen Ländern beteiligt. Diese Gruppe nimmt vom 29. Mai bis 3. Juni an einem Programm von Studienseminaren und Besichtigungen der historischen Stätten der Reformation Calvins teil.
„Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit zur Begegnung unter Angehörigen der Reformierten Kirchenfamilie und zur Besinnung auf das einmalige Vermächtnis, das der große Reformator der Welt hinterlassen hat,” sagte Clifton Kirkpatrick, der Präsident des RWB.
Die Gruppenveranstaltungen im Rahmen der Calvin-Jubiläums Studienreise finden in Zusammenarbeit mit dem Büro Presbyterianischer Frauen der Presbyterianischen Kirche (USA) statt.
Zu den Programmschwerpunkten gehört die Teilnahme am Pfingstgottesdienst vom Sonntag, den 31. Mai im Kontext des Calvin-Jubiläums. Der Gottesdienst findet in der Kathedrale St.-Pierre statt, wo Calvin häufig predigte. Die Niederschriften seiner Predigten wurden in großer Anzahl veröffentlicht und wurden lange Zeit als Studiengrundlage benutzt.
Am Samstag, den 30. Mai, nehmen die Gruppenteilnehmer zusammen mit den Exekutivausschüssen des RWB und des Reformierten Ökumenischen Rates (REC) an einem ganztägigen Seminar über Calvins Wirkung und Einfluss auf die Mission der Kirche und die heutige säkulare Welt teil. Dieses Seminar findet im Calvin-Auditorium statt, dem Ort, wo Calvin Unterricht in Theologie und Gesellschaftsethik erteilte.
Die Teilnehmenden werden die andauernde Wirkung calvinistischer Theologie zum heutigen Zeitpunkt in Ländern wie Korea, Kuba und den Vereinigten Staaten untersuchen. Der Generalsekretär des RWB, Dr. Setri Nyomi aus Ghana, wird sich einem Vortrag über den RWB und den REC mit den Herausforderungen befassen, vor denen die reformatorische Bewegung heute steht.
Die Gruppenverantwortliche, Frau Katharine Reeves, fragt sich, was Calvin selbst wohl von all der Beachtung denken würde, mit der wir ihn heute umgeben. Als Mensch, der für seine zurückhaltende Bescheidenheit bekannt war, hatte er ja sogar den festen Wunsch geäußert, an einer öffentlichen Stätte begraben zu werden, ohne seine Ruhestätte durch einen Grabstein zu markieren.
„Hätte sich Calvin wohl träumen lassen, dass seine Art, von der Beziehung des Menschen zu Gott zu reden und darüber nachzudenken, Auswirkungen auf das Leben von mehr als 600 Millionen Menschen haben und sie inspirieren würde, und das 500 Jahre nach ihm?” fragt Reeves lächelnd.