Die Landessynode der rheinischen Kirche wählte den 54-jährigen Theologen aus Wuppertal heute Vormittag bei ihrer Tagung in Bad Neuenahr. Im 3. Wahlgang erhielt Oberkirchenrat Rekowski, der seit Frühjahr 2011 hauptamtliches Mitglied der rheinischen Kirchenleitung und Leiter der Personalabteilung im Landeskirchenamt ist, 116 Stimmen. Auf seine Mitbewerberin Vizepräses Petra Bosse-Huber entfielen 93 Stimmen. Dr. Ellen Ueberschär, die dritte Kandidatin, war nach zwei Wahlgängen ausgeschieden. Der künftige Präses tritt am 3. März die Nachfolge von Präses Nikolaus Schneider an, der in den Ruhestand geht.
Vor seinem Wechsel ins Landeskirchenamt war Rekowski erster Superintendent des Kirchenkreises Wuppertal, der durch die Fusion der Kirchenkreise Barmen und Elberfeld zu Beginn des Jahres 2005 entstand. Rekowski hat in Bethel, Marburg, Bochum und Wuppertal Theologie studiert. 1986 wurde er Pfarrer in der Kirchengemeinde Wichlinghausen in Wuppertal. Parallel dazu war er von 1993 bis 2011 Superintendent in Wuppertal, zunächst des Kirchenkreises Barmen und dann, nach der von ihm vorangetriebenen Kirchenkreisfusion, des Kirchenkreises Wuppertal. Von 2000 bis 2007 hat Manfred Rekowski schon einmal in der rheinischen Kirchenleitung mitgearbeitet – als nebenamtliches theologisches Mitglied. Manfred Rekowski, Vater zweier erwachsener Kinder, ist seit 1980 mit Birgit Rekowski verheiratet.
Stichwort Kirchenleitung
Da die Landessynode, das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland, nur einmal im Jahr zusammentritt, wird die rheinische Kirche in der Zwischenzeit durch das 16-köpfige Präsidium der Synode geleitet. In dieser Funktion heißt das Präsidium Kirchenleitung. Der Kirchenleitung sitzt die oder der Präses vor. Ihr bzw. ihm stehen Vizepräses (theol.) und Vizepräsident/Vizepräsidentin (jur.) zur Seite. Präses, Vizepräses und Vizepräsident gehören gleichzeitig zu den sieben hauptamtlichen Kirchenleitungsmitgliedern; bis auf die/den Präses stehen diese jeweils einer der sechs Abteilungen des Landeskirchenamts vor. Unter den neun nebenamtlichen Mitgliedern der Kirchenleitung sind drei Plätze für ordinierte Theologinnen und Theologen reserviert. Die übrigen sechs Sitze sind Nichttheologinnen und Nichttheologen vorbehalten. Mit knapp 2,8 Millionen Mitgliedern ist die rheinische Kirche die zweitgrößte der EKD-Gliedkirchen.