''Exzellenz durch Vielfalt''

Internationaler Masterkurs Diaconic Management

»Exzellenz an unserer Universität kann nur durch Vielfalt erreicht werden«, betonte Professor Nico Koopmanns, Dekan der theologischen Fakultät der Universität Stellenbosch, als er am 23. August 2011 die Studierenden des internationalen Masterkurses „Diaconic Management“ begüßte. Der neue Masterkurs wird vom Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel (IDM) und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) gemeinsam durchgeführt und umfasst zur Zeit 12 Studierende aus sieben Ländern Afrikas und Asiens. Koopmanns zeigte sich erfreut über die Präsenz der internationalen Gruppe an seiner Fakultät: »Ich war sehr stolz, als ich Sie aus so vielen Ländern hier bei uns begrüßen konnte. Es ist gut, dass Sie sich mit Ihren vielfältigen Erfahrungen an unserem Bemühen um Wissen und Erkenntnis beteiligen!«

Die Studierenden kommen aus Tansania, der Demokratischen Republik Kongo, Ghana, Sri Lanka, den Philippinen, Indonesien und Hongkong und haben unterschiedliche berufliche Hintergründe. Etwa die Hälfte von ihnen sind Theologen und Theologinnen, die anderen kommen aus den Gebieten Sozialarbeit, Finanzen, Schule oder Politikwissenschaft. Sie wurden von ihren Kirchen ausgewählt, um nach ihrem Studium Diakonieabteilungen aufbauen zu können oder ihre soziale Arbeit zu gestalten und zu leiten.

Für diese Aufgaben hatten Kirchen aus Afrika und Asien in VEM Versammlungen eine international orientierte akademische Ausbildung gefordert. Gebraucht würden Mitarbeitende, die in der Öffentlichkeit überzeugend für die Rechte Benachteiligter eintreten können, und die gegenüber Politik und Wirtschaft sprach- und durchsetzungsfähig seien, so die Kirchenleiter. Wichtig seien außerdem Planungs– und Leitungskompetenz, denn die diakonische Arbeit leide oft unter mangelnder Organisation.

In Zusammenarbeit mit der VEM hatte daraufhin das IDM seinen bereits seit 2004 durchgeführten Masterkurs weiterentwickelt. Sein Curriculum integriert theologische, ökonomische, wirtschaftsethische und Management-orientierte Perspektiven. Dabei nimmt er besonders die Situation von Kirchen außerhalb Europas in den Blick. Die interdisziplinäre Ausrichtung wurde von dem Rektor der Stellenbosch University, Prof. Russel Botmann, besonders hervorgehoben. Bei einem Empfang für das Betheler Leitungsteam nannte er das Konzept „inspirierend“: „Wir sollten von Ihnen lernen, interdisziplinäre Lehre auch in unsere eigenen Curricula zu integrieren!”

Themen des Master-Studiengangs sind:
Intercultural Theology and Theology of Diaconia
The History of Diaconia in different Contexts
The St. Gallen Management Model
Principles of Economics and History of Economic Thought
Management Theory with a special Emphasis on Normative Management
Public Leadership in African/Asian Contexts
Normative, Strategic, Operative Management
Organisational Culture
Leadership and Theology, Public Theology
Ethical Questions of Globalisation
Ecclesiological Challenges of Poverty
Inclusion of People with Disabilities

Prof. Karel August, Leiter des Instituts für Praktische Theologie der Universität Stellenbosch, Prof. Russel Botmann, Rektor, Prof. Martin Büscher, Leiter des internationalen Studiengangs "Diaconic Management", Institut für DiakonieManagement der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel.

In den fünf Wochen in Stellenbosch absolvierten die Studierenden ein anspruchsvolles Programm. Zu Beginn standen Einführungen in den theologischen und sozio-politischen Kontext Südafrikas auf dem Programm: Professor Xolile Simon, Theologische Fakultät, referierte über aktuelle Fragen interkultureller Theologie, und Professor Sampie Terreblanche, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, gab einen Überblick über »die Geschichte der Ungleichheit«. Lehrveranstaltungen wurden von Professoren der theologischen und der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Stellenbosch sowie der »School of Public Leadership« und der »Business School« durchgeführt.

Wie in allen anderen Modulen gehörte auch in Stellenbosch das interkulturelle Lernen zum Studienprogramm. Die acht Männer und vier Frauen aus sieben verschiedenen Ländern lebten während der viereinhalb Wochen zusammen in einem Gästehaus der theologischen Fakultät. Ihr unterschiedlicher beruflicher Hintergrund und ihre praktische Erfahrung in ihren Heimatkirchen sorgten für intensive Diskussionen.

Zu jedem Modul gehören neben Vorlesungen und Seminaren auch wissenschaftlich angeleitete Praxisphasen in diakonischen Arbeitsfeldern. So haben die Studierenden des ersten Kurses Einrichtungen der von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bethel sowie verschiedene Projekte sozialer Arbeit in den Townships Cape Towns kennengelernt und Gespräche mit Vertretern der politischen Lobbyarbeit der Kirchen geführt   

Im Januar 2012 wird das nächste Modul an der Sillimann University in Dumaguete/Philippinen stattfinden, im April dann ein weiteres am Sebastian Kolowa University College in Tansania. Im April 2013 werden die Studierenden das Masterexamen ablegen. Ein neuer Kurs ist ab Mai 2013 geplant. Die Uniting Reformed Church South Africa (URCSA) hat bereits Interesse angemeldet, eigene Mitarbeitende in diesen Kurs zu entsenden.

Angelika Veddeler
Leiterin / Head of Centre for Mission and Diakonia
Referentin Programm Internationale Diakonie  
Head international Diakonia Programme 

Vereinte Evangelische Mission
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Zentrum für Mission und Diakonie /
Centre for Mission and Diakonia
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Angelika Veddeler, November 2011