Den Kirchen kam während des Umbruchs 1989 eine wichtige Rolle zu. Oppositionelle Kräfte konnten sich unter Kirchendächern sammeln. Friedensgebete wurden zu Foren eines friedlichen Widerstandes, mit dem die kommunistischen Systeme nicht gerechnet hatten und der sie ins Wanken brachte.
In der Bilanz der vergangenen 20 Jahre stehen in Mittel- und Osteuropa Dankbarkeit und Freude über die Befreiung aus der systematischen Unterdrückung. Auf der anderen Seite wächst die Sorge über die wachsenden sozialen Unterschiede in Europa und über die andauernde mentale Teilung in "West" und "Ost". Das grenzenlose Europa bietet große Freiheit und Chancen, aber es wird auch als Verlust des vertrauten Lebensraumes, als Wertekrise erfahren. Eine neue Re-Nationalisierung setzt ethnische und religiöse Minderheiten unter Druck und belastet das Miteinander der Völker in Europa.
Die Erfahrungen des Widerstands ermutigen dazu, für Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten. Die Kirchen bringen sich mit ihrer ethischen und sozialen Kompetenz in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen ein. In der GEKE werden sie auch weiterhin ihren Teil dazu beitragen, über alle Grenzen hinweg die Gemeinschaft zu stärken.
Erklärung im Wortlaut als PDF
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