'Gegen jeglichen Antisemitismus und Antijudaismus'

Evangelische Kirchen setzen Zeichen der Solidarität mit jüdischen Menschen


© Wikicommons/Maor X

Vertreter*innen der EKHN übergeben an die jüdische Gemeinde die Synoden-Resolution. Mit Medien udn Kundgebungen versucht die EKBO vor Antisemitismus zu schützen.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat sich deutlich gegen den zunehmenden Antisemitismus und die Bedrohung von Jüdinnen und Juden in Deutschland nach den Terrorattacken der Hamas auf Israel gestellt. Dazu hat die Synode eine Resolution verabschiedet.

Nun hat eine Delegation aus Kirchensynodalvorstand und Kirchenleitung der EKHN den Rabbiner der Frankfurter Westendsynagoge Julian-Chaim Soussan und Vorstandsmitglieder der jüdischen Gemeinde Frankfurt getroffen. Dabei haben die Vertreterinnen und Vertreter aus der EKHN die Synodenerklärung gegen Judenfeindlichkeit in Sohar’s Kosher Restaurant in Frankfurt übergeben. Aus der EKHN waren Präses Dr. Birgit Pfeiffer, der Stellvertretende Präses Pfarrer Wolfgang Prawitz und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung dabei.

Nach Worten der Präses Kirchensynode, Birgit Pfeiffer, sehe sich die hessen-nassauische Kirche fast 32 Jahre nach dem Schuldbekenntnis in der Erweiterung ihres Grundartikels und angesichts steigender antisemitischer Straftaten in der Verantwortung zum Schutz jüdischer Menschen in Deutschland. Die evangelische Kirche setze sich „gegen jeglichen Antisemitismus und Antijudaismus ein“.

In einer gemeinsam von Kirchensynode und Kirchenleitung getragenen Erklärung bekräftigt die hessen-nassauische Kirche die uneingeschränkte Solidarität gegenüber jüdischen Gemeinschaften und Institutionen. In dem Text heißt es unter anderem: „Wir nehmen es nicht hin, dass Jüdinnen und Juden sich in Deutschland nicht mehr sicher fühlen können. Wir stehen als evangelische Kirche unmissverständlich an ihrer Seite und bekräftigen unsere Verbundenheit mit den jüdischen Gemeinden und Institutionen. Wir bitten unsere Gemeinden und Mitglieder, sich daran erkennbar zu beteiligen und ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.“

Auch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zeigt sich entsetzt und erschüttert darüber, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft wieder laut wird. Die Landeskirche will mit frisch produzierten Materialien nun die Sichtbarkeit ihrer Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Deutschland verstärken. Dazu hat die Öffentlichkeitsarbeit der EKBO jetzt für ihre Gemeinden und Interessierte, die sich solidarisch zeigen wollen, eine Wort-Bild-Marke entwickelt, die als Sticker oder Jacken-Button oder auch als SharePic für Social-Media Kanäle zu haben ist.

Am Sonntag den 10. Dezember etwa rief Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Schirmherrin des breit angelegten Bündnisses Nie wieder ist jetzt um 13 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung für ein friedliches und respektvolles Miteinander gegen Antisemitismus, Judenhass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit am Großen Stern in Berlin-Tiergarten auf, der sich unter vielen anderen sowohl die beiden Kirchen, Erzbistum Berlin und EKBO, als auch der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) anschließen. Zu den Redner*innen zählten neben Bärbel Bas auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, der Sänger Roland Kaiser, der israelische Botschafter Ron Prosor und der Publizist Michel Fridmann.

Die EKBO stellt sich vor und an die Seite angegriffener Jüdinnen und Juden in Berlin, Brandenburg und Deutschland. Auf der gerade vergangenen Herbstsynode der Landeskirche wurde eine Erklärung verabschiedet, die zum mutigen Einsatz gegen Antisemitismus und für ein friedliches Zusammenleben in unserem Land auffordert.

 


Quelle: EKBO/EKHN