Armut nicht unter den Tisch kehren

ErK: Synodalverband Nördliches Ostfriesland bekommt Armutsbeauftragten


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Die neue Stelle wurde besetzt mit Florian Müller-Goldenstedt, dem langjährigen Leiter des Tagesaufenthalts für Obdachlose in Emden.

Der Synodalverband Nördliches Ostfriesland hat auf seiner Synode am 17. November 2023 die neue Stelle eines Armutsbeauftragten geschaffen. Das Amt übernimmt Florian Müller-Goldenstedt, früherer Leiter des Tagesaufenthalts für Obdachlose in Emden. Die Aufgabe des 66-Jährigen sei es, so Wessels, das Thema Armut immer wieder wach und im öffentlichen Bewusstsein zu halten. „Er soll informieren, aufklären, wachrütteln, ermutigen, mahnen und Netzwerke knüpfen: Damit die Armut gesehen und bekämpft wird.“

„Die Armut darf weder übersehen noch unter den Tisch gekehrt, sondern muss deutlich beim Namen genannt werden, um sich damit nicht abzufinden und den Kampf dagegen immer wieder neu zu führen“, sagte der Präses des Synodalverbands, Pastor Frank Wessels aus Suurhusen. Armut habe viele Gesichter. Dass sie auch in Ostfriesland existiere, zeige der große Zulauf bestehenden Hilfsangeboten. „Die Emder Tafel der Caritas zum Beispiel hat immer stärkeren Zulauf, die Schuldnerberatung und das Soziale Kaufhaus der reformierten Kirche arbeiten an der Grenze der Leistungsfähigkeit“, sagte Wessels.

Müller-Goldenstedts Stelle hat einen Umfang von derzeit fünf Wochenstunden, als Leiter des Tagesaufenthalts war er vor gut einem Jahr in den Ruhestand getreten. Nach Angaben von Wessels ist die Stelle im Synodalverband die zweite dieser Art in Deutschland. Im Jahr 2021 habe der Kirchenkreis Berlin-Neukölln den ersten Armutsbeauftragten innerhalb der evangelischen Kirche ernannt.

 


Quelle: ErK/Preuß