Er fände es – so Bukowski – ''unsäglich, wie vor allem von Seiten der FDP, namentlich ihres Parteivorsitzenden, der Eindruck erweckt und verbreitet wird, das Problem wären die Armen und deren angeblich problematischen Verhaltensweisen.''
Angesprochen auf die Vermutung, der Parteivorsitzende der FDP, Guido Westerwelle, habe die Debatte nur deshalb losgetreten, um im Blick auf die anstehenden Wahlen das Profil seiner Partei zu schärfen, bezeichnete Bukowski einen solchen Versuch, wenn es denn so sei, als „niederträchtig“. „Wenn lebensentscheidende sozialpolitische Fragen, wenn vor allem die von diesen Entscheidungen betroffenen Menschen zur Manövriermasse im Kampf um Wählerstimmen werden,“ so Bukowski, „dann ist das die Bankrotterklärung verantwortlicher Politik.“ Er hoffe, dass sich die Wählerinnen und Wähler von diesem Vorgehen nicht beeindrucken ließen.
Bukowski äußerte sich im Zusammenhang eines Gespräches über seine Arbeit im Exekutivkomitee des Reformierten Weltbundes. Zentral sei dabei immer auch das Problem der weltweiten Gerechtigkeit gewesen. Und das sei auch ein Problem in Deutschland, wie etwa die Hartz IV-Debatte zeige.
Das gesamte Gespräch findet sich als Vorabveröffentlichung aus der im März erscheinenden Ausgabe 10.1 von „die reformierten.update“ im Internet (www.reformiert-info.de).
Der Reformierte Bund in Deutschland (RB) ist der Dachverband der etwa zwei Millionen Evangelisch-reformierten unter den 25 Millionen Protestanten in Deutschland. Mitglieder sind etwa 350 Kirchengemeinden, Kreissynoden und Kirchen (u.a. die Ev.-reformierte Kirche und die Lippische Landeskirche) sowie ungefähr 600 Einzelmitglieder. Moderator (Vorsitzender) des RB, der seinen Sitz in Hannover hat, ist seit 1990 D. Peter Bukowski, der Direktor des Seminars für pastorale Aus- und Fortbildung in Wuppertal.